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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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herligen Reiche Jesu konte nach diesen sieben Zeitläufen erst erfolgen.

Erster Zeitlauf.

Als der päpstlige Stul durch Pauli Tod 767 erlediget war, wurde deßentwegen767 viele Gewalt verübet und viel Blut vergoßen: Constantinus bestieg ihn, ward aber 768 geblendet, ins Kloster gestoßen768 und mit Gifte hingerichtet, auch viel andere wurden verstümmelt oder ermordet, Stephanus 3 hingegen den 5 Aug. an die Stelle gesezet, welcher doch, wegen fortdaurender Unruhen, nöthig fand bei Pippino Schuz zusuchen: dieser König der Franken ging zur selbigen Zeit den 24 Sept. mit Tode ab, nachdem er das fränkische Reich unter seine zwei Söhne vertheilet hatte: die Brüder Karl und Karloman, so nun über die Franken herschten, sandten zwölf Bischöfe nach Rom, die daselbst mit andern eine Versamlung hielten, auf welcher Constantini Wahl und Amtsfürung für ungültig wurde; daher sowol Stephanus, deßen Besiz auf solche Weise befestiget werden muste, als die Kirchenbedienten und das Volk zu Rom, verlangten losgesprochen zuwerden von der Sünde, die sie begangen, da sie das heilige Abendmahl aus Constantini Händen empfangen; zugleich ward auf künftig den Kirchendienern allein das Recht zuerkant den

herligen Reiche Jesu konte nach diesen sieben Zeitläufen erst erfolgen.

Erster Zeitlauf.

Als der päpstlige Stul durch Pauli Tod 767 erlediget war, wurde deßentwegen767 viele Gewalt verübet und viel Blut vergoßen: Constantinus bestieg ihn, ward aber 768 geblendet, ins Kloster gestoßen768 und mit Gifte hingerichtet, auch viel andere wurden verstümmelt oder ermordet, Stephanus 3 hingegen den 5 Aug. an die Stelle gesezet, welcher doch, wegen fortdaurender Unruhen, nöthig fand bei Pippino Schuz zusuchen: dieser König der Franken ging zur selbigen Zeit den 24 Sept. mit Tode ab, nachdem er das fränkische Reich unter seine zwei Söhne vertheilet hatte: die Brüder Karl und Karloman, so nun über die Franken herschten, sandten zwölf Bischöfe nach Rom, die daselbst mit andern eine Versamlung hielten, auf welcher Constantini Wahl und Amtsfürung für ungültig wurde; daher sowol Stephanus, deßen Besiz auf solche Weise befestiget werden muste, als die Kirchenbedienten und das Volk zu Rom, verlangten losgesprochen zuwerden von der Sünde, die sie begangen, da sie das heilige Abendmahl aus Constantini Händen empfangen; zugleich ward auf künftig den Kirchendienern allein das Recht zuerkant den

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[245/0257] herligen Reiche Jesu konte nach diesen sieben Zeitläufen erst erfolgen. Erster Zeitlauf. Als der päpstlige Stul durch Pauli Tod 767 erlediget war, wurde deßentwegen viele Gewalt verübet und viel Blut vergoßen: Constantinus bestieg ihn, ward aber 768 geblendet, ins Kloster gestoßen und mit Gifte hingerichtet, auch viel andere wurden verstümmelt oder ermordet, Stephanus 3 hingegen den 5 Aug. an die Stelle gesezet, welcher doch, wegen fortdaurender Unruhen, nöthig fand bei Pippino Schuz zusuchen: dieser König der Franken ging zur selbigen Zeit den 24 Sept. mit Tode ab, nachdem er das fränkische Reich unter seine zwei Söhne vertheilet hatte: die Brüder Karl und Karloman, so nun über die Franken herschten, sandten zwölf Bischöfe nach Rom, die daselbst mit andern eine Versamlung hielten, auf welcher Constantini Wahl und Amtsfürung für ungültig wurde; daher sowol Stephanus, deßen Besiz auf solche Weise befestiget werden muste, als die Kirchenbedienten und das Volk zu Rom, verlangten losgesprochen zuwerden von der Sünde, die sie begangen, da sie das heilige Abendmahl aus Constantini Händen empfangen; zugleich ward auf künftig den Kirchendienern allein das Recht zuerkant den 767 768

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 245. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/257>, abgerufen am 18.04.2024.