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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 106 Wei em Guddes döt, an den denket me. (Waldeck.) - Curtze, 345, 395.

107 Wem du Gutes gethan, der wird dir aus dem Wege gahn.

108 Wenn das Gute fehlt, muss man das Bessere nehmen.

Holl.: Beterende dinghen sijn altoos goet. (Tunn., 7b, 14.)

Lat.: Tendens in melius semper ametur opus. (Fallersleben, 138.)

109 Wenn das Gute nicht wäre, so köndte das böse auch nicht sein. - Luther's Tischr., 121a.

110 Wenn man was guts in ein Runsig Fass schütt, so rints allenhalben auss. - Lehmann, 811, 14.

111 Wer am Tage Gutes thut, dem ist am Abend wohl zu Muth.

112 Wer andern Gutes thut, dem widerfährt Gutes.

Frz.: Qui bien fera, bien trouvera. (Gaal, 825.)

It.: Chi beneficio fa beneficio aspetta. - Chi la fa l'aspetti. (Pazzaglia, 20 u. 30.)

Ung.: Ki massal jot teszen, az maganak keres. (Gaal, 825.)

113 Wer das Gute genossen hat, wischt sich den Mund.

Wer die Braut hat, ist der Bräutigam. Wer dem Glück im Schose sitzt, hat gut reden.

114 Wer das Gute hat genossen, sei des Uebels unverdrossen. - Körte, 2456.

115 Wer das Gute oder das Böse vergisst, ist kein echter Mann. (Arab.)

116 Wer dess guten genossen hat, der muss mit bösem auch vorlieb nehmen. - Petri, II, 694; Henisch, 1796, 34; Seybold, 175; Lehmann, 947, 26.

Holl.: Die het goede gehad heeft, moet het kwade mede hebben. (Harrebomee, I, 250.)

117 Wer det Gaue verleif nümt, dei maut det slechte ak warnömen. - Schambach, II, 521.

Wer das Gute fürliebnimmt, der muss das Schlechte auch wahrnehmen, d. i. sich gefallen lassen.

118 Wer einem guts thut, der werth ist, der hat die Gutthat wol angelegt. - Seybold, 52.

Lat.: Beneficium dando accipit, qui digno dedit. (Seybold, 52.)

119 Wer einen zum Guten bewegt, hat ein gross Kapital angelegt.

120 Wer etwas Gutes bringt, kommt nicht zu oft.

Dän.: Godt kommer aldrig for tit. (Prov. dan., 249.)

121 Wer Gutes hören will, muss Gutes reden (thun).

Frz.: Ki bel veut oir bel die. (Leroux, II, 291.)

122 Wer Gutes kennt und Böses wählt, ist ein Thor, der sich selber quält.

Frz.: Qui bien voit et mau prent s'il s'en repent c'est a bon droit. - Qui le bien voit et le mal prent, fait folie en bon escient. (Leroux, II, 300.) - Qui le bien voi et le mal prent, il se foloie a escient; l'on doit por fol tenir celui qui pourchace son ennui.

Holl.: Die het goede ziet, en het kwade neemt, is zelf oorzaak zijner schade. (Harrebomee, I, 250a; III, 203a.)

123 Wer Gutes lehrt und selbst nicht thut, ist wie ein Licht unter dem Hut.

Die Araber vergleichen einen solchen mit einem Blinden, der eine Laterne trägt. (Cahier, 2463.)

124 Wer Gutes mit Bösem lohnt, da ist borgen (schuldig bleiben) besser als bezahlen.

Dän.: Hvo som lönner godt med ondt, der er det bedre at borge end vaere betalt. (Prov. dan., 396.)

125 Wer Gutes säet, schneidet nichts Böses. - Simrock, 8616.

126 Wer Gutes thun kann, soll nicht sagen: morgen.

Die Russen: Gutes zu thun, dazu darf jeder Zeit haben. (Altmann VI, 444.)

127 Wer Gutes thun will, besinne sich nicht lange.

It.: A far bene non fate dimora, in poco tempo passa l'ora. (Gaal, 824.)

Lat.: Si bene quid facias, facias cito; nam cito factum gratum erit, ingratum gratia tarda facit. (Gaal, 824.)

128 Wer Gutes thut, ärgert den Teufel.

Frz.: En bien faisant l'on guerroye le meschant. (Leroux, II, 217.)

129 Wer Gutes thut, der wird sich daran laben.

Wer Gutes thut, findet Gutes, sagen die Mailänder. Gutthat ist niemals weggeworfen. Jeder erwiesene Dienst kehrt mit Gewinn ins Haus zurück. Und die Polen: Das Gute dankt sich selbst. Gutes für Gutes, heisst es in Hindostan. (Reinsberg II, 29 u. 30.)

Kroat.: Tko dobro cini, nece se kajat.

130 Wer Gutes thut, hat frohen Muth.

[Spaltenumbruch] 131 Wer Gutes thut im Leben, der braucht vorm Tode nicht zu beben.

Böhm.: Kdo dobre stroji, smrti se neboji. (Celakovsky, 315.)

Poln.: Kto dobrze robi, smierci sie nieboji. (Celakovsky, 315.)

132 Wer Gutes weiss, soll nicht Böses reden.

Frz.: Ki le bien set dire le doit. (Leroux, II, 300.)

133 Wer Gutes will geniessen, den muss das Böse nicht verdriessen.

Holl.: Wie het goede wil genieten, dien moet het kwade niet verdrieten. (Harrebomee, I, 250.)

134 Wer Gutes zum Schlechten thut, ist des Teufels Vorläufer. - Körte, 2462.

135 Wer guts denckt, dem widerfährt trew vnd güte. - Henisch, 679, 5.

136 Wer guts mit bösern vergilt, dem ist besser geborgt als baar bezahlt sein. - Lehmann, 811, 16.

137 Wer guts sucht, dem widerfehret guts. - Henisch, 1796, 41.

138 Wer guts thun will, soll keine zeit sparen. - Henisch, 1796, 44.

Dän.: Hvo noget gaat vil giffue, han skal ikke for laenge vaelge. (Prov. dan., 230.)

139 Wer guts thut, dass er davon nutz vnd vortel hofft, der thut wie der, so Vieh mestet. - Lehmann, 908, 13.

140 Wer guts thut, dass er einen damit fangen will, der thut mehr schaden als guts. - Lehmann, 908, 13.

141 Wer guts thut, der ist von Gott. - Lehmann, 947, 24.

142 Wer jhm selbs nichts guts thut, wie solt er dann eim andern etwas gutes können thun. - Gruter, I, 80. Sirach 14, 5; Schulze, 154.

Die Italiener: Thue dir und den Deinen Gutes und dann, wenn du willst, den andern. In Mailand: Denk erst an dich, dann an die Deinen, dann erst an die andern, wenn du kannst. Auch in Aegypten ist man der Ansicht, man soll, wenn einem die Mittel beschieden seien, erst die Seinigen geniessen lassen, indem man sagt: Klebt Fett an deiner Hand, so wische sie an deinem nächsten Freunde ab. Und die Neugriechen fordern: Wenn dein eigener Hof trocken ist, so giesee das Wasser nicht in den Weg. (Reinsberg II, 43.) (S. Hemd.)

143 Wer jhm selbsten kein guts thut, der thuts einem andern noch viel weniger. - Petri, II, 722; Henisch, 1789, 1.

Lat.: Non bonus est ulli, qui malus ipse sibi. (Gaal, 828.)

Ung.: Ki maganak rosz, masnak se jo. (Gaal, 828.)

144 Wer keinem Gutes thut, hat wenig zu erwarten.

145 Wer mir Gutes bringt, dem lass' ich die Hälfte, wer Böses bringt, dem lass ich's ganz.

Dän.: Vil du mig noget godt da under jeg dig halvt; men er det ondt, maa du have det alt. (Prov. dan., 248.)

146 Wer nicht Gutes thun will, an dem hilft kein Predigen, kein Singen und kein Sagen.

Frz.: Il est tout preche qui n'a cure de bien faire. (Bohn I, 21.)

147 Wer nichts Gutes thut, der thut schon Böses genug. - Körte, 2463; Steiger, 9.

Dän.: Det er en ond skade som kommer ingen til gavn. (Bohn I, 359.)

148 Wer nichts Gutes thut, findet nichts Böses. - Burckhardt, 241.

149 Wer nichts Gutes thut, kann nichts Gutes erwarten.

Dän.: Den aldrig giör vel, har intet godt at vente. (Prov. dan., 234.)

150 Wer nichts Gutes weiss, wird auch nichts Gutes thun.

Dän.: Den er armest, der intet godt veedt. (Prov. dan., 35.)

151 Wer sagt, er hab' einem Gut's gethan, der möcht's von ihm gern wieder ha'n. - Simrock, 4103; Braun, I, 998.

152 Wer viel guts thut mit Mund vnd Hand, den Burgern in sein Vatterland, vnd Reichthumb hat auff dieser Erd, der ist im Ansehen lieb vnd werth. - Lehmann, 30, 63.

153 Wer viel guts weiss vnd böses thut, der ist des Teuffels Lateinisch kunst, dadurch er die Leut beschmeist. - Lehmann, 295, 39.

154 Wer von andern Gutes sagt, von dem sagt man wieder Guts. - Schottel, 1143b.


[Spaltenumbruch] 106 Wei em Guddes döt, an den denket me. (Waldeck.) – Curtze, 345, 395.

107 Wem du Gutes gethan, der wird dir aus dem Wege gahn.

108 Wenn das Gute fehlt, muss man das Bessere nehmen.

Holl.: Beterende dinghen sijn altoos goet. (Tunn., 7b, 14.)

Lat.: Tendens in melius semper ametur opus. (Fallersleben, 138.)

109 Wenn das Gute nicht wäre, so köndte das böse auch nicht sein.Luther's Tischr., 121a.

110 Wenn man was guts in ein Runsig Fass schütt, so rints allenhalben auss.Lehmann, 811, 14.

111 Wer am Tage Gutes thut, dem ist am Abend wohl zu Muth.

112 Wer andern Gutes thut, dem widerfährt Gutes.

Frz.: Qui bien fera, bien trouvera. (Gaal, 825.)

It.: Chi beneficio fa beneficio aspetta. – Chi la fà l'aspetti. (Pazzaglia, 20 u. 30.)

Ung.: Ki mással jót tészen, az magának keres. (Gaal, 825.)

113 Wer das Gute genossen hat, wischt sich den Mund.

Wer die Braut hat, ist der Bräutigam. Wer dem Glück im Schose sitzt, hat gut reden.

114 Wer das Gute hat genossen, sei des Uebels unverdrossen.Körte, 2456.

115 Wer das Gute oder das Böse vergisst, ist kein echter Mann. (Arab.)

116 Wer dess guten genossen hat, der muss mit bösem auch vorlieb nehmen.Petri, II, 694; Henisch, 1796, 34; Seybold, 175; Lehmann, 947, 26.

Holl.: Die het goede gehad heeft, moet het kwade mede hebben. (Harrebomée, I, 250.)

117 Wer det Gaue verleif nümt, dei maut det slechte âk wârnömen.Schambach, II, 521.

Wer das Gute fürliebnimmt, der muss das Schlechte auch wahrnehmen, d. i. sich gefallen lassen.

118 Wer einem guts thut, der werth ist, der hat die Gutthat wol angelegt.Seybold, 52.

Lat.: Beneficium dando accipit, qui digno dedit. (Seybold, 52.)

119 Wer einen zum Guten bewegt, hat ein gross Kapital angelegt.

120 Wer etwas Gutes bringt, kommt nicht zu oft.

Dän.: Godt kommer aldrig for tit. (Prov. dan., 249.)

121 Wer Gutes hören will, muss Gutes reden (thun).

Frz.: Ki bel veut oïr bel die. (Leroux, II, 291.)

122 Wer Gutes kennt und Böses wählt, ist ein Thor, der sich selber quält.

Frz.: Qui bien voit et mau prent s'il s'en repent c'est à bon droit. – Qui le bien voit et le mal prent, fait folie en bon escient. (Leroux, II, 300.) – Qui le bien voi et le mal prent, il se foloie à escient; l'on doit por fol tenir celui qui pourchace son ennui.

Holl.: Die het goede ziet, en het kwade neemt, is zelf oorzaak zijner schade. (Harrebomée, I, 250a; III, 203a.)

123 Wer Gutes lehrt und selbst nicht thut, ist wie ein Licht unter dem Hut.

Die Araber vergleichen einen solchen mit einem Blinden, der eine Laterne trägt. (Cahier, 2463.)

124 Wer Gutes mit Bösem lohnt, da ist borgen (schuldig bleiben) besser als bezahlen.

Dän.: Hvo som lønner godt med ondt, der er det bedre at borge end være betalt. (Prov. dan., 396.)

125 Wer Gutes säet, schneidet nichts Böses.Simrock, 8616.

126 Wer Gutes thun kann, soll nicht sagen: morgen.

Die Russen: Gutes zu thun, dazu darf jeder Zeit haben. (Altmann VI, 444.)

127 Wer Gutes thun will, besinne sich nicht lange.

It.: A far bene non fate dimora, in poco tempo passa l'ora. (Gaal, 824.)

Lat.: Si bene quid facias, facias cito; nam cito factum gratum erit, ingratum gratia tarda facit. (Gaal, 824.)

128 Wer Gutes thut, ärgert den Teufel.

Frz.: En bien faisant l'on guerroye le meschant. (Leroux, II, 217.)

129 Wer Gutes thut, der wird sich daran laben.

Wer Gutes thut, findet Gutes, sagen die Mailänder. Gutthat ist niemals weggeworfen. Jeder erwiesene Dienst kehrt mit Gewinn ins Haus zurück. Und die Polen: Das Gute dankt sich selbst. Gutes für Gutes, heisst es in Hindostan. (Reinsberg II, 29 u. 30.)

Kroat.: Tko dobro čini, neče se kajat.

130 Wer Gutes thut, hat frohen Muth.

[Spaltenumbruch] 131 Wer Gutes thut im Leben, der braucht vorm Tode nicht zu beben.

Böhm.: Kdo dobré strojí, smrti se nebojí. (Čelakovsky, 315.)

Poln.: Kto dobrze robi, śmierci się nieboji. (Čelakovsky, 315.)

132 Wer Gutes weiss, soll nicht Böses reden.

Frz.: Ki le bien set dire le doit. (Leroux, II, 300.)

133 Wer Gutes will geniessen, den muss das Böse nicht verdriessen.

Holl.: Wie het goede wil genieten, dien moet het kwade niet verdrieten. (Harrebomée, I, 250.)

134 Wer Gutes zum Schlechten thut, ist des Teufels Vorläufer.Körte, 2462.

135 Wer guts denckt, dem widerfährt trew vnd güte.Henisch, 679, 5.

136 Wer guts mit bösern vergilt, dem ist besser geborgt als baar bezahlt sein.Lehmann, 811, 16.

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Dän.: Hvo noget gaat vil giffue, han skal ikke for laenge vaelge. (Prov. dan., 230.)

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141 Wer guts thut, der ist von Gott.Lehmann, 947, 24.

142 Wer jhm selbs nichts guts thut, wie solt er dann eim andern etwas gutes können thun.Gruter, I, 80. Sirach 14, 5; Schulze, 154.

Die Italiener: Thue dir und den Deinen Gutes und dann, wenn du willst, den andern. In Mailand: Denk erst an dich, dann an die Deinen, dann erst an die andern, wenn du kannst. Auch in Aegypten ist man der Ansicht, man soll, wenn einem die Mittel beschieden seien, erst die Seinigen geniessen lassen, indem man sagt: Klebt Fett an deiner Hand, so wische sie an deinem nächsten Freunde ab. Und die Neugriechen fordern: Wenn dein eigener Hof trocken ist, so giesee das Wasser nicht in den Weg. (Reinsberg II, 43.) (S. Hemd.)

143 Wer jhm selbsten kein guts thut, der thuts einem andern noch viel weniger.Petri, II, 722; Henisch, 1789, 1.

Lat.: Non bonus est ulli, qui malus ipse sibi. (Gaal, 828.)

Ung.: Ki magának rosz, másnak se jó. (Gaal, 828.)

144 Wer keinem Gutes thut, hat wenig zu erwarten.

145 Wer mir Gutes bringt, dem lass' ich die Hälfte, wer Böses bringt, dem lass ich's ganz.

Dän.: Vil du mig noget godt da under jeg dig halvt; men er det ondt, maa du have det alt. (Prov. dan., 248.)

146 Wer nicht Gutes thun will, an dem hilft kein Predigen, kein Singen und kein Sagen.

Frz.: Il est tout prêché qui n'a cure de bien faire. (Bohn I, 21.)

147 Wer nichts Gutes thut, der thut schon Böses genug.Körte, 2463; Steiger, 9.

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148 Wer nichts Gutes thut, findet nichts Böses.Burckhardt, 241.

149 Wer nichts Gutes thut, kann nichts Gutes erwarten.

Dän.: Den aldrig giør vel, har intet godt at vente. (Prov. dan., 234.)

150 Wer nichts Gutes weiss, wird auch nichts Gutes thun.

Dän.: Den er armest, der intet godt veedt. (Prov. dan., 35.)

151 Wer sagt, er hab' einem Gut's gethan, der möcht's von ihm gern wieder ha'n.Simrock, 4103; Braun, I, 998.

152 Wer viel guts thut mit Mund vnd Hand, den Burgern in sein Vatterland, vnd Reichthumb hat auff dieser Erd, der ist im Ansehen lieb vnd werth.Lehmann, 30, 63.

153 Wer viel guts weiss vnd böses thut, der ist des Teuffels Lateinisch kunst, dadurch er die Leut beschmeist.Lehmann, 295, 39.

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[[106]/0112] 106 Wei em Guddes döt, an den denket me. (Waldeck.) – Curtze, 345, 395. 107 Wem du Gutes gethan, der wird dir aus dem Wege gahn. 108 Wenn das Gute fehlt, muss man das Bessere nehmen. Holl.: Beterende dinghen sijn altoos goet. (Tunn., 7b, 14.) Lat.: Tendens in melius semper ametur opus. (Fallersleben, 138.) 109 Wenn das Gute nicht wäre, so köndte das böse auch nicht sein. – Luther's Tischr., 121a. 110 Wenn man was guts in ein Runsig Fass schütt, so rints allenhalben auss. – Lehmann, 811, 14. 111 Wer am Tage Gutes thut, dem ist am Abend wohl zu Muth. 112 Wer andern Gutes thut, dem widerfährt Gutes. Frz.: Qui bien fera, bien trouvera. (Gaal, 825.) It.: Chi beneficio fa beneficio aspetta. – Chi la fà l'aspetti. (Pazzaglia, 20 u. 30.) Ung.: Ki mással jót tészen, az magának keres. (Gaal, 825.) 113 Wer das Gute genossen hat, wischt sich den Mund. Wer die Braut hat, ist der Bräutigam. Wer dem Glück im Schose sitzt, hat gut reden. 114 Wer das Gute hat genossen, sei des Uebels unverdrossen. – Körte, 2456. 115 Wer das Gute oder das Böse vergisst, ist kein echter Mann. (Arab.) 116 Wer dess guten genossen hat, der muss mit bösem auch vorlieb nehmen. – Petri, II, 694; Henisch, 1796, 34; Seybold, 175; Lehmann, 947, 26. Holl.: Die het goede gehad heeft, moet het kwade mede hebben. (Harrebomée, I, 250.) 117 Wer det Gaue verleif nümt, dei maut det slechte âk wârnömen. – Schambach, II, 521. Wer das Gute fürliebnimmt, der muss das Schlechte auch wahrnehmen, d. i. sich gefallen lassen. 118 Wer einem guts thut, der werth ist, der hat die Gutthat wol angelegt. – Seybold, 52. Lat.: Beneficium dando accipit, qui digno dedit. (Seybold, 52.) 119 Wer einen zum Guten bewegt, hat ein gross Kapital angelegt. 120 Wer etwas Gutes bringt, kommt nicht zu oft. Dän.: Godt kommer aldrig for tit. (Prov. dan., 249.) 121 Wer Gutes hören will, muss Gutes reden (thun). Frz.: Ki bel veut oïr bel die. (Leroux, II, 291.) 122 Wer Gutes kennt und Böses wählt, ist ein Thor, der sich selber quält. Frz.: Qui bien voit et mau prent s'il s'en repent c'est à bon droit. – Qui le bien voit et le mal prent, fait folie en bon escient. (Leroux, II, 300.) – Qui le bien voi et le mal prent, il se foloie à escient; l'on doit por fol tenir celui qui pourchace son ennui. Holl.: Die het goede ziet, en het kwade neemt, is zelf oorzaak zijner schade. (Harrebomée, I, 250a; III, 203a.) 123 Wer Gutes lehrt und selbst nicht thut, ist wie ein Licht unter dem Hut. Die Araber vergleichen einen solchen mit einem Blinden, der eine Laterne trägt. (Cahier, 2463.) 124 Wer Gutes mit Bösem lohnt, da ist borgen (schuldig bleiben) besser als bezahlen. Dän.: Hvo som lønner godt med ondt, der er det bedre at borge end være betalt. (Prov. dan., 396.) 125 Wer Gutes säet, schneidet nichts Böses. – Simrock, 8616. 126 Wer Gutes thun kann, soll nicht sagen: morgen. Die Russen: Gutes zu thun, dazu darf jeder Zeit haben. (Altmann VI, 444.) 127 Wer Gutes thun will, besinne sich nicht lange. It.: A far bene non fate dimora, in poco tempo passa l'ora. (Gaal, 824.) Lat.: Si bene quid facias, facias cito; nam cito factum gratum erit, ingratum gratia tarda facit. (Gaal, 824.) 128 Wer Gutes thut, ärgert den Teufel. Frz.: En bien faisant l'on guerroye le meschant. (Leroux, II, 217.) 129 Wer Gutes thut, der wird sich daran laben. Wer Gutes thut, findet Gutes, sagen die Mailänder. Gutthat ist niemals weggeworfen. Jeder erwiesene Dienst kehrt mit Gewinn ins Haus zurück. Und die Polen: Das Gute dankt sich selbst. Gutes für Gutes, heisst es in Hindostan. (Reinsberg II, 29 u. 30.) Kroat.: Tko dobro čini, neče se kajat. 130 Wer Gutes thut, hat frohen Muth. 131 Wer Gutes thut im Leben, der braucht vorm Tode nicht zu beben. Böhm.: Kdo dobré strojí, smrti se nebojí. (Čelakovsky, 315.) Poln.: Kto dobrze robi, śmierci się nieboji. (Čelakovsky, 315.) 132 Wer Gutes weiss, soll nicht Böses reden. Frz.: Ki le bien set dire le doit. (Leroux, II, 300.) 133 Wer Gutes will geniessen, den muss das Böse nicht verdriessen. Holl.: Wie het goede wil genieten, dien moet het kwade niet verdrieten. (Harrebomée, I, 250.) 134 Wer Gutes zum Schlechten thut, ist des Teufels Vorläufer. – Körte, 2462. 135 Wer guts denckt, dem widerfährt trew vnd güte. – Henisch, 679, 5. 136 Wer guts mit bösern vergilt, dem ist besser geborgt als baar bezahlt sein. – Lehmann, 811, 16. 137 Wer guts sucht, dem widerfehret guts. – Henisch, 1796, 41. 138 Wer guts thun will, soll keine zeit sparen. – Henisch, 1796, 44. Dän.: Hvo noget gaat vil giffue, han skal ikke for laenge vaelge. 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [106]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/112>, abgerufen am 29.03.2024.