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Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

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Vorspiel.
Jedida, Achsa, Lamuel, Daniel.
Jed.
HIer öffnet sich der Platz/ hier zeiget sich die
Stelle/

Da Jacob lehren soll/ durch was vor Unglücks-Fälle
Die Tugend dringen muß. Ihr lieben steht uns bey/
Der beste Schäffer macht die beste Schäfferey.
Lam.
Ach Schwester sollen wir von Jacobs Tugend spie-
len/

So müssen wir zugleich desselben Flammen fühlen.
Es ist wohl leicht gethan/ daß man den Mund be-
wegt/

Und einen lauten Schall vor tapffre Leute trägt:
Allein wo steckt die Macht? wer nicht mit klugen
Sprüchen

Auf hohe Sachen zielt/ der mag sich bald verkrie-
(chen.

Ach.
Es ist einmahl geschehn. Der Anfang ist gemacht/
Und wo man stille schweigt sowird man ausgelacht.
Jed.
Die Heyden wollen sonst mit jhren Schäfern pran-
gen/

Wils GOtt/ wir können auch dasselbe Lob erlangen.
Ein
A


Vorſpiel.
Jedida, Achſa, Lamuel, Daniel.
Jed.
HIer oͤffnet ſich der Platz/ hier zeiget ſich die
Stelle/

Da Jacob lehren ſoll/ durch was vor Ungluͤcks-Faͤlle
Die Tugend dringen muß. Ihr lieben ſteht uns bey/
Der beſte Schaͤffer macht die beſte Schaͤfferey.
Lam.
Ach Schweſter ſollen wir von Jacobs Tugend ſpie-
len/

So muͤſſen wir zugleich deſſelben Flammen fuͤhlen.
Es iſt wohl leicht gethan/ daß man den Mund be-
wegt/

Und einen lauten Schall vor tapffre Leute traͤgt:
Allein wo ſteckt die Macht? wer nicht mit klugen
Spruͤchen

Auf hohe Sachen zielt/ der mag ſich bald verkrie-
(chen.

Ach.
Es iſt einmahl geſchehn. Der Anfang iſt gemacht/
Und wo man ſtille ſchweigt ſowird man ausgelacht.
Jed.
Die Heyden wollen ſonſt mit jhren Schaͤfern pran-
gen/

Wils GOtt/ wir koͤnnen auch daſſelbe Lob erlangen.
Ein
A
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[[1]/0022] Vorſpiel. Jedida, Achſa, Lamuel, Daniel. Jed. HIer oͤffnet ſich der Platz/ hier zeiget ſich die Stelle/ Da Jacob lehren ſoll/ durch was vor Ungluͤcks-Faͤlle Die Tugend dringen muß. Ihr lieben ſteht uns bey/ Der beſte Schaͤffer macht die beſte Schaͤfferey. Lam. Ach Schweſter ſollen wir von Jacobs Tugend ſpie- len/ So muͤſſen wir zugleich deſſelben Flammen fuͤhlen. Es iſt wohl leicht gethan/ daß man den Mund be- wegt/ Und einen lauten Schall vor tapffre Leute traͤgt: Allein wo ſteckt die Macht? wer nicht mit klugen Spruͤchen Auf hohe Sachen zielt/ der mag ſich bald verkrie- (chen. Ach. Es iſt einmahl geſchehn. Der Anfang iſt gemacht/ Und wo man ſtille ſchweigt ſowird man ausgelacht. Jed. Die Heyden wollen ſonſt mit jhren Schaͤfern pran- gen/ Wils GOtt/ wir koͤnnen auch daſſelbe Lob erlangen. Ein A

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/22>, abgerufen am 28.03.2024.