Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683.

Bild:
<< vorherige Seite
MASANIELLO.
Phil. GOtt Lob die Sache ist so weit gediehen/
daß Masaniello zum andern mahl in das Castell gerit-
ten ist/ jhr Excellentz biß in diese Kirche zu beglei-
ten/ so wird verhoffentlich das Volck wieder aus
dem Vortheil getrieben/ und die unglückselige Par-
they getröstet werden.

Ghir. Es stehet bey dem Himmel/ ob wir uns
des itzigen Kirchen-Ganges erfreuen werden.

Ross. Zum wenigsten geben unsere Kleider eine
schlechte Losung.

Ghir. Wo es lange wehrt/ so müssen wir dem
Fischer zugefallen lauter Fischer-Hosen anziehen.

Ross. Diesem Fischer haben wir keinen Gehor-
sam geschworen.

Ghir. Der Anblick wird lächerlich seyn: helffe
GOtt/ daß uns der Ausgang nicht Thränen ab-
zwingt.

Ross. Doch ich höre ein Geräusche/ der Process
kömt gewiß unsrer Kirche nahe.

Phil. Machet euch fertig/ sie müssen allerseits
empfangen werden.

(Die sämtlichen Cavalliers begleiten den
Vice-Roy, und treten auf die rechte
Seite.)


Vierdt-
MASANIELLO.
Phil. GOtt Lob die Sache iſt ſo weit gediehen/
daß Maſaniello zum andern mahl in das Caſtell gerit-
ten iſt/ jhr Excellentz biß in dieſe Kirche zu beglei-
ten/ ſo wird verhoffentlich das Volck wieder aus
dem Vortheil getrieben/ und die ungluͤckſelige Par-
they getroͤſtet werden.

Ghir. Es ſtehet bey dem Himmel/ ob wir uns
des itzigen Kirchen-Ganges erfreuen werden.

Roſſ. Zum wenigſten geben unſere Kleider eine
ſchlechte Loſung.

Ghir. Wo es lange wehrt/ ſo muͤſſen wir dem
Fiſcher zugefallen lauter Fiſcher-Hoſen anziehen.

Roſſ. Dieſem Fiſcher haben wir keinen Gehor-
ſam geſchworen.

Ghir. Der Anblick wird laͤcherlich ſeyn: helffe
GOtt/ daß uns der Ausgang nicht Thraͤnen ab-
zwingt.

Roſſ. Doch ich hoͤre ein Geraͤuſche/ der Proceſſ
koͤmt gewiß unſrer Kirche nahe.

Phil. Machet euch fertig/ ſie muͤſſen allerſeits
empfangen werden.

(Die ſaͤmtlichen Cavalliers begleiten den
Vice-Roy, und treten auf die rechte
Seite.)


Vierdt-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0516" n="175"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">MASANIELLO.</hi> </hi> </hi> </fw><lb/>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Phil.</hi> </speaker>
              <p>GOtt Lob die Sache i&#x017F;t &#x017F;o weit gediehen/<lb/>
daß <hi rendition="#aq">Ma&#x017F;aniello</hi> zum andern mahl in das Ca&#x017F;tell gerit-<lb/>
ten i&#x017F;t/ jhr <hi rendition="#aq">Excellen</hi>tz biß in die&#x017F;e Kirche zu beglei-<lb/>
ten/ &#x017F;o wird verhoffentlich das Volck wieder aus<lb/>
dem Vortheil getrieben/ und die unglu&#x0364;ck&#x017F;elige Par-<lb/>
they getro&#x0364;&#x017F;tet werden.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Ghir.</hi> </speaker>
              <p>Es &#x017F;tehet bey dem Himmel/ ob wir uns<lb/>
des itzigen Kirchen-Ganges erfreuen werden.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Ro&#x017F;&#x017F;.</hi> </speaker>
              <p>Zum wenig&#x017F;ten geben un&#x017F;ere Kleider eine<lb/>
&#x017F;chlechte Lo&#x017F;ung.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Ghir.</hi> </speaker>
              <p>Wo es lange wehrt/ &#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en wir dem<lb/>
Fi&#x017F;cher zugefallen lauter Fi&#x017F;cher-Ho&#x017F;en anziehen.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Ro&#x017F;&#x017F;.</hi> </speaker>
              <p>Die&#x017F;em Fi&#x017F;cher haben wir keinen Gehor-<lb/>
&#x017F;am ge&#x017F;chworen.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Ghir.</hi> </speaker>
              <p>Der Anblick wird la&#x0364;cherlich &#x017F;eyn: helffe<lb/>
GOtt/ daß uns der Ausgang nicht Thra&#x0364;nen ab-<lb/>
zwingt.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Ro&#x017F;&#x017F;.</hi> </speaker>
              <p>Doch ich ho&#x0364;re ein Gera&#x0364;u&#x017F;che/ der <hi rendition="#aq">Proce&#x017F;&#x017F;</hi><lb/>
ko&#x0364;mt gewiß un&#x017F;rer Kirche nahe.</p><lb/>
            </sp>
            <sp>
              <speaker> <hi rendition="#aq">Phil.</hi> </speaker>
              <p>Machet euch fertig/ &#x017F;ie mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en aller&#x017F;eits<lb/>
empfangen werden.</p><lb/>
              <stage> <hi rendition="#fr">(Die &#x017F;a&#x0364;mtlichen Cavalliers begleiten den</hi><lb/> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">Vice-Roy,</hi> <hi rendition="#fr">und treten auf die rechte<lb/>
Seite.)</hi> </hi> </stage>
            </sp>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Vierdt-</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[175/0516] MASANIELLO. Phil. GOtt Lob die Sache iſt ſo weit gediehen/ daß Maſaniello zum andern mahl in das Caſtell gerit- ten iſt/ jhr Excellentz biß in dieſe Kirche zu beglei- ten/ ſo wird verhoffentlich das Volck wieder aus dem Vortheil getrieben/ und die ungluͤckſelige Par- they getroͤſtet werden. Ghir. Es ſtehet bey dem Himmel/ ob wir uns des itzigen Kirchen-Ganges erfreuen werden. Roſſ. Zum wenigſten geben unſere Kleider eine ſchlechte Loſung. Ghir. Wo es lange wehrt/ ſo muͤſſen wir dem Fiſcher zugefallen lauter Fiſcher-Hoſen anziehen. Roſſ. Dieſem Fiſcher haben wir keinen Gehor- ſam geſchworen. Ghir. Der Anblick wird laͤcherlich ſeyn: helffe GOtt/ daß uns der Ausgang nicht Thraͤnen ab- zwingt. Roſſ. Doch ich hoͤre ein Geraͤuſche/ der Proceſſ koͤmt gewiß unſrer Kirche nahe. Phil. Machet euch fertig/ ſie muͤſſen allerſeits empfangen werden. (Die ſaͤmtlichen Cavalliers begleiten den Vice-Roy, und treten auf die rechte Seite.) Vierdt-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/516
Zitationshilfe: Weise, Christian: Zittauisches Theatrum. Zittau, 1683, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_theatrum_1683/516>, abgerufen am 29.03.2024.