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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die 21. Frag/ des 3. Hundert.
von solcher auch den Weltlichen zu disputiren er-
laubt seye? Wirstu/ ohne Zweifel/ fragen. Tho-
mas Sagittarius, in exercitat. Ethic. exot. 8. th. 7.
p
.
200. antwortet mit ja; jedoch mit disem Vorbe-
halt/ daß es geschehe/ in Mainung/ darinn ge-
stärckt/ und erbauet/ nicht verwirt/ und verführt zu
werden/ auch mit dem Vorsatz/ nicht zu zancken/
sondern zu lehrnen. Und ziehet Er daselbst des
Keysers Martiani Wort an/ die lib. 1. Cod. tit.
1. de Summa Trinitate, in pr. l
.
4. also lauten:
Nemo Cleriscus, vel militaris, vel alterius cujusli-
bet conditionis, de fide Christiana, publice turbis
coadunatis, & audientibus, tractare conetur in
posterum, ex hoc tumultus, & perfidiae occasionem
requirens
.
Er fragt weiter/ weilen die/ so die Lehr/
welche in Heyliger Schrifft allein auf Christum
gegründet/ mit wahrem Glauben ergreiffen/ und
bekennen/ außer des Worts Christen/ auch Luthe-
raner/ heutigs tags genant werden/ ob Sie recht
also zu heißen seyen? und antwortet/ daß es gar
recht geschehe; mit anziehung des Hunnii, in der
Widerlegung des Embdischen Berichts/ cap. 1.
p. 1. & seq
.
Er beweiset auch daselbst/ p. 201. daß
die Weltleute/ oder Politici, diser Zeit/ Christen zu
nennen/ nicht zwar/ als Politici, sondern so weit die
Politica, mit der Theologia, übereinstimmet/ und
dieselbe sich diser underwürffet. Dann/ gleich wie
ein Philosophus, nit als ein philosophus, ein Christ/
oder unter die Christen zu rechnen/ ist/ sondern

wann
G ij

Die 21. Frag/ des 3. Hundert.
von ſolcher auch den Weltlichen zu diſputiren er-
laubt ſeye? Wirſtu/ ohne Zweifel/ fragen. Tho-
mas Sagittarius, in exercitat. Ethic. exot. 8. th. 7.
p
.
200. antwortet mit ja; jedoch mit diſem Vorbe-
halt/ daß es geſchehe/ in Mainung/ darinn ge-
ſtaͤrckt/ und erbauet/ nicht verwirt/ und verfuͤhrt zu
werden/ auch mit dem Vorſatz/ nicht zu zancken/
ſondern zu lehrnen. Und ziehet Er daſelbſt des
Keyſers Martiani Wort an/ die lib. 1. Cod. tit.
1. de Summa Trinitate, in pr. l
.
4. alſo lauten:
Nemo Cleriscus, vel militaris, vel alterius cujusli-
bet conditionis, de fide Chriſtiana, publicè turbis
coadunatis, & audientibus, tractare conetur in
poſterum, ex hoc tumultus, & perfidiæ occaſionem
requirens
.
Er fragt weiter/ weilen die/ ſo die Lehr/
welche in Heyliger Schrifft allein auf Chriſtum
gegruͤndet/ mit wahrem Glauben ergreiffen/ und
bekennen/ außer des Worts Chriſten/ auch Luthe-
raner/ heutigs tags genant werden/ ob Sie recht
alſo zu heißen ſeyen? und antwortet/ daß es gar
recht geſchehe; mit anziehung des Hunnii, in der
Widerlegung des Embdiſchen Berichts/ cap. 1.
p. 1. & ſeq
.
Er beweiſet auch daſelbſt/ p. 201. daß
die Weltleute/ oder Politici, diſer Zeit/ Chriſten zu
nennen/ nicht zwar/ als Politici, ſondern ſo weit die
Politica, mit der Theologia, uͤbereinſtimmet/ und
dieſelbe ſich diſer underwuͤrffet. Dann/ gleich wie
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[99/0123] Die 21. Frag/ des 3. Hundert. von ſolcher auch den Weltlichen zu diſputiren er- laubt ſeye? Wirſtu/ ohne Zweifel/ fragen. Tho- mas Sagittarius, in exercitat. Ethic. exot. 8. th. 7. p. 200. antwortet mit ja; jedoch mit diſem Vorbe- halt/ daß es geſchehe/ in Mainung/ darinn ge- ſtaͤrckt/ und erbauet/ nicht verwirt/ und verfuͤhrt zu werden/ auch mit dem Vorſatz/ nicht zu zancken/ ſondern zu lehrnen. Und ziehet Er daſelbſt des Keyſers Martiani Wort an/ die lib. 1. Cod. tit. 1. de Summa Trinitate, in pr. l. 4. alſo lauten: Nemo Cleriscus, vel militaris, vel alterius cujusli- bet conditionis, de fide Chriſtiana, publicè turbis coadunatis, & audientibus, tractare conetur in poſterum, ex hoc tumultus, & perfidiæ occaſionem requirens. Er fragt weiter/ weilen die/ ſo die Lehr/ welche in Heyliger Schrifft allein auf Chriſtum gegruͤndet/ mit wahrem Glauben ergreiffen/ und bekennen/ außer des Worts Chriſten/ auch Luthe- raner/ heutigs tags genant werden/ ob Sie recht alſo zu heißen ſeyen? und antwortet/ daß es gar recht geſchehe; mit anziehung des Hunnii, in der Widerlegung des Embdiſchen Berichts/ cap. 1. p. 1. & ſeq. Er beweiſet auch daſelbſt/ p. 201. daß die Weltleute/ oder Politici, diſer Zeit/ Chriſten zu nennen/ nicht zwar/ als Politici, ſondern ſo weit die Politica, mit der Theologia, uͤbereinſtimmet/ und dieſelbe ſich diſer underwuͤrffet. Dann/ gleich wie ein Philoſophus, nit als ein philoſophus, ein Chriſt/ oder unter die Chriſten zu rechnen/ iſt/ ſondern wann G ij

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/123>, abgerufen am 25.04.2024.