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Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659.

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Die XIV. Frag.
cap. 4. von der Raubung/ mit gewalt gezwunge-
nen/ oder mit Listen hinder gangenen Jungfrauen/
und Weibern/ und sagt: Wann jemand ein
Weibsperson mit gewalt entführet/ der mag sie
mit Recht zur Ehe nicht behalten/ wann er sie
gleich auch geschwächet hat/ da sie ihn zu haben
niemalen bewilliget/ und noch nicht bey ihme woh-
nen wil. Gleiche Mainung hat es auch/ wann Ei-
ner ein einfältige Weibsperson/ mit List/ Betrug/
und anderer Verlaitung/ für sich selbsten/ oder
durch Kupler/ verführet. Jst Sie noch under
Vätterlichem Gewalt/ so ist aller Verspruch un-
bündig. Jst sie dann ihres gewalts/ so wird doch
dises/ als heimlich/ und unordenlich geschehen/
für nichtig erkant/ und der Verbrecher ernstlich
gestrafft. Siehe ein mehrers von der Straff der
jenigen/ so Eheweiber/ oder Jungfrauen/ entfüh-
ren; item von Straff der Nothzucht; und der
Verkuplung/ die Peinliche Halsgerichts-Ord-
nung Keysers Caroli V. artic. 118. 119. 123.
und was darüber Matthias Stephani p. 208. 210.
und 221. und Bernhardus Zierit Zius, p. 121. 123. und
127. schreiben. Jtem der Statt Ulm Ordnung/
in straff offenbarer Laster/ tit. 3. 7. 8. 14. und 15.

Ofterwenter Doctor Bidembach hat/ im Be-
schluß seines Tractats de Causis Matrimoniali-
bus,
etliche Fragen mit angehenckt/ als/

1. Von Verehelichung der Aussätzigen/ Nar-
ren/ Blinden/ Lahmen/ Stummen/ Tauben/ und
dergleichen. Da Er dann am 118. Blat sagt/

es
E

Die XIV. Frag.
cap. 4. von der Raubung/ mit gewalt gezwunge-
nen/ oder mit Liſten hinder gangenen Jungfrauen/
und Weibern/ und ſagt: Wann jemand ein
Weibsperſon mit gewalt entfuͤhret/ der mag ſie
mit Recht zur Ehe nicht behalten/ wann er ſie
gleich auch geſchwaͤchet hat/ da ſie ihn zu haben
niemalen bewilliget/ und noch nicht bey ihme woh-
nen wil. Gleiche Mainung hat es auch/ wann Ei-
ner ein einfaͤltige Weibsperſon/ mit Liſt/ Betrug/
und anderer Verlaitung/ fuͤr ſich ſelbſten/ oder
durch Kupler/ verfuͤhret. Jſt Sie noch under
Vaͤtterlichem Gewalt/ ſo iſt aller Verſpruch un-
buͤndig. Jſt ſie dann ihres gewalts/ ſo wird doch
diſes/ als heimlich/ und unordenlich geſchehen/
fuͤr nichtig erkant/ und der Verbrecher ernſtlich
geſtrafft. Siehe ein mehrers von der Straff der
jenigen/ ſo Eheweiber/ oder Jungfrauen/ entfuͤh-
ren; item von Straff der Nothzucht; und der
Verkuplung/ die Peinliche Halsgerichts-Ord-
nung Keyſers Caroli V. artic. 118. 119. 123.
und was daruͤber Matthias Stephani p. 208. 210.
und 221. und Bernhardus Zierit Zius, p. 121. 123. und
127. ſchreiben. Jtem der Statt Ulm Ordnung/
in ſtraff offenbarer Laſter/ tit. 3. 7. 8. 14. und 15.

Ofterwenter Doctor Bidembach hat/ im Be-
ſchluß ſeines Tractats de Cauſis Matrimoniali-
bus,
etliche Fragen mit angehenckt/ als/

1. Von Verehelichung der Auſſaͤtzigen/ Nar-
ren/ Blinden/ Lahmen/ Stummen/ Tauben/ und
dergleichen. Da Er dann am 118. Blat ſagt/

es
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[65/0089] Die XIV. Frag. cap. 4. von der Raubung/ mit gewalt gezwunge- nen/ oder mit Liſten hinder gangenen Jungfrauen/ und Weibern/ und ſagt: Wann jemand ein Weibsperſon mit gewalt entfuͤhret/ der mag ſie mit Recht zur Ehe nicht behalten/ wann er ſie gleich auch geſchwaͤchet hat/ da ſie ihn zu haben niemalen bewilliget/ und noch nicht bey ihme woh- nen wil. Gleiche Mainung hat es auch/ wann Ei- ner ein einfaͤltige Weibsperſon/ mit Liſt/ Betrug/ und anderer Verlaitung/ fuͤr ſich ſelbſten/ oder durch Kupler/ verfuͤhret. Jſt Sie noch under Vaͤtterlichem Gewalt/ ſo iſt aller Verſpruch un- buͤndig. Jſt ſie dann ihres gewalts/ ſo wird doch diſes/ als heimlich/ und unordenlich geſchehen/ fuͤr nichtig erkant/ und der Verbrecher ernſtlich geſtrafft. Siehe ein mehrers von der Straff der jenigen/ ſo Eheweiber/ oder Jungfrauen/ entfuͤh- ren; item von Straff der Nothzucht; und der Verkuplung/ die Peinliche Halsgerichts-Ord- nung Keyſers Caroli V. artic. 118. 119. 123. und was daruͤber Matthias Stephani p. 208. 210. und 221. und Bernhardus Zierit Zius, p. 121. 123. und 127. ſchreiben. Jtem der Statt Ulm Ordnung/ in ſtraff offenbarer Laſter/ tit. 3. 7. 8. 14. und 15. Ofterwenter Doctor Bidembach hat/ im Be- ſchluß ſeines Tractats de Cauſis Matrimoniali- bus, etliche Fragen mit angehenckt/ als/ 1. Von Verehelichung der Auſſaͤtzigen/ Nar- ren/ Blinden/ Lahmen/ Stummen/ Tauben/ und dergleichen. Da Er dann am 118. Blat ſagt/ es E

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Zitationshilfe: Zeiller, Martin: Centvria III. Variarvm Quæstionvm. Bd. 3. Ulm, 1659, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zeiller_centuria03_1659/89>, abgerufen am 29.03.2024.