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Hahnen, Gottfried: Das Abgewogene Leiden Gott-seliger Christen in der Welt. Breslau, [1669].

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Funus Majoris non habebitis, jhr werdet einen für-
nehmern und Gottseligern Mann so balde nicht zur
Erden bestatten.

Zu geschweigen jtzo seiner Ehren-Aemmter/ und er-
lebeten hohen Alters/ (welche beyde Stücke sonder
Zweifel auß seinem Ruhm-würdigsten Lebens-Lauff
auß führlich werden zu vernehmen seyn) gedencke ich
kürtzlich an sein Christenthumb. Jch habe hoffent-
lich nicht zu viel gesaget/ da ich jhn einen Spiegel
und Exemplar einesrecht Gottseligen Christen

nennete. Jch beruffe mich nicht nur auff dieses gegen-
wärtige Hoch-Ansehliche Auditorium, sondern auch
auff unsere gantze heilige Kirchen-Versamlung dieses
Ortes. Habt jhr jhn nicht allezeit andächtigst und be-
ständigst bey dem heiligen GOTTES-Dienst gese-
hen? Wie lieb hatte er die Stätte dieses Hauses und
diesen Ort/ da GOTTES Ehre wohnet! WiePs. 27. v. [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt].
& 27. v.
4.

offt hielt er sich zu deß HERRN Altar! Dieses eintzi-
ge hatte er von Jhm erbeten/ daß er sein Lebenlang in
seinem Hause blieben/ die schönen GOTTES-Dien-
ste geschauet/ und seinen Tempel biß ans Ende besuchet!
Jch fodere zu Zeugen alle Unterthanen/ und absonder-
lich seine Haus-Genossen. War nicht sein Adeliches(a)
Dixit qui-
dam Graec:

oikon apho-
non ei keno-
phonon gine-
arai theopho-
non kai aga-
thophonon.

Haus ein rechter Tempel/ in welchem man nichts an-
ders gethan/ als GOTTES Wort gelesen/ andäch-
tigst gebetet und gesungen/ wodurch das Haus gantz be-
(a) feelet worden/ daß es von Lesen/ Beten und Singen
gleichsam widergeschallet? Warlich/ ein rechter Abra-
ham/ der allzeit seinen Kindern und seinem Hause be-
fohlen/ daß sie deß HERRN Wege halten/ und thun
was recht und gut ist. Gen. 18. v. 19.

Neh-
A iij

Funus Majoris non habebitis, jhr werdet einen fuͤr-
nehmern und Gottſeligern Mann ſo balde nicht zur
Erden beſtatten.

Zu geſchweigen jtzo ſeiner Ehren-Aem̃ter/ und er-
lebeten hohen Alters/ (welche beyde Stuͤcke ſonder
Zweifel auß ſeinem Ruhm-wuͤrdigſten Lebens-Lauff
auß fuͤhrlich werden zu vernehmen ſeyn) gedencke ich
kuͤrtzlich an ſein Chriſtenthumb. Jch habe hoffent-
lich nicht zu viel geſaget/ da ich jhn einen Spiegel
und Exemplar einesrecht Gottſeligen Chriſten

nennete. Jch beruffe mich nicht nur auff dieſes gegen-
waͤrtige Hoch-Anſehliche Auditorium, ſondern auch
auff unſere gantze heilige Kirchen-Verſamlung dieſes
Ortes. Habt jhr jhn nicht allezeit andaͤchtigſt und be-
ſtaͤndigſt bey dem heiligen GOTTES-Dienſt geſe-
hen? Wie lieb hatte er die Staͤtte dieſes Hauſes und
dieſen Ort/ da GOTTES Ehre wohnet! WiePſ. 27. v. [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt].
& 27. v.
4.

offt hielt er ſich zu deß HERRN Altar! Dieſes eintzi-
ge hatte er von Jhm erbeten/ daß er ſein Lebenlang in
ſeinem Hauſe blieben/ die ſchoͤnen GOTTES-Dien-
ſte geſchauet/ und ſeinen Tempel biß ans Ende beſuchet!
Jch fodere zu Zeugen alle Unterthanen/ und abſonder-
lich ſeine Haus-Genoſſen. War nicht ſein Adeliches(a)
Dixit qui-
dam Græcꝯ:

οἶκον ἄφω-
νον ἒὶ κενό-
φωνον γίνε-
αραι ϑεόφω-
νον καὶ ἀγα-
ϑόφωνον.

Haus ein rechter Tempel/ in welchem man nichts an-
ders gethan/ als GOTTES Wort geleſen/ andaͤch-
tigſt gebetet und geſungen/ wodurch das Haus gantz be-
(a) feelet worden/ daß es von Leſen/ Beten und Singen
gleichſam widergeſchallet? Warlich/ ein rechter Abra-
ham/ der allzeit ſeinen Kindern und ſeinem Hauſe be-
fohlen/ daß ſie deß HERRN Wege halten/ und thun
was recht und gut iſt. Gen. 18. v. 19.

Neh-
A iij
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Zitationshilfe: Hahnen, Gottfried: Das Abgewogene Leiden Gott-seliger Christen in der Welt. Breslau, [1669], S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354494/5>, abgerufen am 26.04.2024.