Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

Bild:
<< vorherige Seite
I. CHONDROPTERYGII.

Die Knorpelfische dieser Ordnung haben keine Kiemendeckel,
und bei den mehresten ist das Maul an der Unterseite des
Kopfs befindlich.

1. Petromyzon. Spiracula branchialia 7 ad latera colli.
Fistula in nucha. Pinnae pectorales aut ventrales
nullae
.

1. +. Marinus. die Lamprete. (Fr. la lamproie.
Engl. the lamprey). P. ore intus papilloso, Pinna
dorsali posteriore a cauda distincta
.

Bloch tab. 77.

In der Nordsee so wie im mittelländischen u. a. Meeren.
Steigt aber auch 20 und mehrere Meilen weit in die Flüsse.
Wird wohl auf 3 Fuß lang.

2. +. Fluviatilis. die Pricke, Neunauge. P. pinna
dorsali posteriore angulata
.

Bloch tab. 78.

In größern Flüssen. Nur halb so groß als die vorige
Gattung.

2. Gastrobranchus. Bauchkieme. Spiracula branchia-
lia
2 ventralia. Fistula in rostro. Pinnae pectorales
aut ventrales nullae
.

Dieses räthselhafte Geschlecht ward ehedem unter dem Na-
men Myxine den Gewürmen beigezählt.

1. Coecus. der Blindfisch, Schleimaal. (Myxine
glutinosa Linn.)

Bloch tab. 413.

An den Küsten des nördlichen atlantischen Oceans. Soll gar
keine Augen haben.

3. Raia. Roche*). (Fr. raie. Engl. ray). Spiracula
branchialia
5 subtus ad collum; corpus depressum,
os sub capite
.

Ein seltsam gebildetes und theils gar wunderbar organi-
sirtes Thiergeschlecht. Manche Arten hat man ehedem durch
allerhand Künstelei zu vorgeblichen Basilisken etc. umgestaltet
und aufgetrocknet. Manche scheinen auch bei einiger Aehnlich-
keit, die der Untertheil ihres Kopfs mit einem Menschenge-

*) Ueber dieses und die beiden folgenden und das Chimaera-
Geschlecht s. Ed. Eichwald de Selachis Aristot. Viln. 1819. 8.
I. CHONDROPTERYGII.

Die Knorpelfische dieser Ordnung haben keine Kiemendeckel,
und bei den mehresten ist das Maul an der Unterseite des
Kopfs befindlich.

1. Petromyzon. Spiracula branchialia 7 ad latera colli.
Fistula in nucha. Pinnae pectorales aut ventrales
nullae
.

1. †. Marinus. die Lamprete. (Fr. la lamproie.
Engl. the lamprey). P. ore intus papilloso, Pinna
dorsali posteriore a cauda distincta
.

Bloch tab. 77.

In der Nordsee so wie im mittelländischen u. a. Meeren.
Steigt aber auch 20 und mehrere Meilen weit in die Flüsse.
Wird wohl auf 3 Fuß lang.

2. †. Fluviatilis. die Pricke, Neunauge. P. pinna
dorsali posteriore angulata
.

Bloch tab. 78.

In größern Flüssen. Nur halb so groß als die vorige
Gattung.

2. Gastrobranchus. Bauchkieme. Spiracula branchia-
lia
2 ventralia. Fistula in rostro. Pinnae pectorales
aut ventrales nullae
.

Dieses räthselhafte Geschlecht ward ehedem unter dem Na-
men Myxine den Gewürmen beigezählt.

1. Coecus. der Blindfisch, Schleimaal. (Myxine
glutinosa Linn.)

Bloch tab. 413.

An den Küsten des nördlichen atlantischen Oceans. Soll gar
keine Augen haben.

3. Raia. Roche*). (Fr. raie. Engl. ray). Spiracula
branchialia
5 subtus ad collum; corpus depressum,
os sub capite
.

Ein seltsam gebildetes und theils gar wunderbar organi-
sirtes Thiergeschlecht. Manche Arten hat man ehedem durch
allerhand Künstelei zu vorgeblichen Basilisken ꝛc. umgestaltet
und aufgetrocknet. Manche scheinen auch bei einiger Aehnlich-
keit, die der Untertheil ihres Kopfs mit einem Menschenge-

*) Ueber dieses und die beiden folgenden und das Chimaera-
Geschlecht s. Ed. Eichwald de Selachis Aristot. Viln. 1819. 8.
<TEI xml:lang="de-DE">
  <text xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xml:id="blume_hbnatur_000042">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0186" xml:id="pb176_0001" n="176"/>
            <head rendition="#c">I. <hi rendition="#g"><hi rendition="#aq">CHONDROPTERYGII</hi></hi>.</head><lb/>
            <p>Die Knorpelfische dieser Ordnung haben keine Kiemendeckel,<lb/>
und bei den mehresten ist das Maul an der <hi rendition="#g">Unterseite</hi> des<lb/>
Kopfs befindlich.</p>
            <p rendition="#indent-1">1. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Petromyzon</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Spiracula branchialia</hi> 7 <hi rendition="#aq">ad latera colli.<lb/>
Fistula in nucha. Pinnae pectorales aut ventrales<lb/>
nullae</hi>.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. &#x2020;. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Marinus</hi></hi>. <hi rendition="#g">die Lamprete</hi>. (<hi rendition="#g">Fr</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">la lamproie</hi></hi>.<lb/><hi rendition="#g">Engl</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">the lamprey</hi></hi>). <hi rendition="#aq">P. ore intus papilloso, Pinna<lb/>
dorsali posteriore a cauda distincta</hi>.</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#g">Bloch</hi><hi rendition="#aq">tab</hi>. 77.</p>
            <p rendition="#l1em">In der Nordsee so wie im mittelländischen u. a. Meeren.<lb/>
Steigt aber auch 20 und mehrere Meilen weit in die Flüsse.<lb/>
Wird wohl auf 3 Fuß lang.</p>
            <p rendition="#indent-2">2. &#x2020;. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Fluviatilis</hi></hi>. <hi rendition="#g">die Pricke, Neunauge</hi>. <hi rendition="#aq">P. pinna<lb/>
dorsali posteriore angulata</hi>.</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#g">Bloch</hi><hi rendition="#aq">tab</hi>. 78.</p>
            <p rendition="#l1em">In größern Flüssen. Nur halb so groß als die vorige<lb/>
Gattung.</p>
            <p rendition="#indent-1">2. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Gastrobranchus</hi></hi>. <hi rendition="#g">Bauchkieme</hi>. <hi rendition="#aq">Spiracula branchia-<lb/>
lia</hi> 2 <hi rendition="#aq">ventralia. Fistula in rostro. Pinnae pectorales<lb/>
aut ventrales nullae</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Dieses räthselhafte Geschlecht ward ehedem unter dem Na-<lb/>
men <hi rendition="#aq">Myxine</hi> den Gewürmen beigezählt.</p>
            <p rendition="#indent-2">1. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Coecus</hi></hi>. <hi rendition="#g">der Blindfisch, Schleimaal</hi>. (<hi rendition="#aq">Myxine</hi><lb/><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">glutinosa</hi></hi> <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Linn</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l2em"><hi rendition="#g">Bloch</hi><hi rendition="#aq">tab</hi>. 413.</p>
            <p rendition="#l1em">An den Küsten des nördlichen atlantischen Oceans. Soll gar<lb/>
keine Augen haben.</p>
            <p rendition="#indent-1">3. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Raia</hi></hi>. <hi rendition="#g">Roche</hi><note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Ueber dieses und die beiden folgenden und das <hi rendition="#aq">Chimaera</hi>-<lb/>
Geschlecht s. <hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">Ed. Eichwald</hi></hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de Selachis</hi></hi> <hi rendition="#aq">Aristot. Viln</hi>. 1819. 8.</p></note>. (<hi rendition="#g">Fr</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">raie</hi></hi>. <hi rendition="#g">Engl</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">ray</hi></hi>). <hi rendition="#aq">Spiracula<lb/>
branchialia</hi> 5 <hi rendition="#aq">subtus ad collum; corpus depressum,<lb/>
os sub capite</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Ein seltsam gebildetes und theils gar wunderbar organi-<lb/>
sirtes Thiergeschlecht. Manche Arten hat man ehedem durch<lb/>
allerhand Künstelei zu vorgeblichen Basilisken &#xA75B;c. umgestaltet<lb/>
und aufgetrocknet. Manche scheinen auch bei einiger Aehnlich-<lb/>
keit, die der Untertheil ihres Kopfs mit einem Menschenge-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[176/0186] I. CHONDROPTERYGII. Die Knorpelfische dieser Ordnung haben keine Kiemendeckel, und bei den mehresten ist das Maul an der Unterseite des Kopfs befindlich. 1. Petromyzon. Spiracula branchialia 7 ad latera colli. Fistula in nucha. Pinnae pectorales aut ventrales nullae. 1. †. Marinus. die Lamprete. (Fr. la lamproie. Engl. the lamprey). P. ore intus papilloso, Pinna dorsali posteriore a cauda distincta. Bloch tab. 77. In der Nordsee so wie im mittelländischen u. a. Meeren. Steigt aber auch 20 und mehrere Meilen weit in die Flüsse. Wird wohl auf 3 Fuß lang. 2. †. Fluviatilis. die Pricke, Neunauge. P. pinna dorsali posteriore angulata. Bloch tab. 78. In größern Flüssen. Nur halb so groß als die vorige Gattung. 2. Gastrobranchus. Bauchkieme. Spiracula branchia- lia 2 ventralia. Fistula in rostro. Pinnae pectorales aut ventrales nullae. Dieses räthselhafte Geschlecht ward ehedem unter dem Na- men Myxine den Gewürmen beigezählt. 1. Coecus. der Blindfisch, Schleimaal. (Myxine glutinosa Linn.) Bloch tab. 413. An den Küsten des nördlichen atlantischen Oceans. Soll gar keine Augen haben. 3. Raia. Roche *). (Fr. raie. Engl. ray). Spiracula branchialia 5 subtus ad collum; corpus depressum, os sub capite. Ein seltsam gebildetes und theils gar wunderbar organi- sirtes Thiergeschlecht. Manche Arten hat man ehedem durch allerhand Künstelei zu vorgeblichen Basilisken ꝛc. umgestaltet und aufgetrocknet. Manche scheinen auch bei einiger Aehnlich- keit, die der Untertheil ihres Kopfs mit einem Menschenge- *) Ueber dieses und die beiden folgenden und das Chimaera- Geschlecht s. Ed. Eichwald de Selachis Aristot. Viln. 1819. 8.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/186
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/186>, abgerufen am 26.04.2024.