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Güssau, Carol Friedrich: Geistliche Schiff-Fahrt der gläubigen Kinder Gottes/ auß den worten S. Pauli. Oels, 1659.

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Geistliche Schiff-fahrt.
Erklährung.

WJe ein Schiff von einem Ufer zum an-
dern über daß wilde Meer gehet: Also gehen
wir über daß wilde Meer dieser Zeit durch
Creutz und Leiden zu dem sicheren Ufer der ewigen
Herrligkeit. (a)a. Act. 14.
.
22.

Es ist aber bey dieser Christlichen Schiff-fahrt zube-
dencken

I. Navigantium Fluctuatio.
Der Außfahrenden trübsehlige
See-farth.

So bald ein Schiff auß- und in die See fähret/
kommets zwischen die Wellen: So bald der Mensch ge-
bohren/ und in daß Leidens-Meer dieser Zeit trit/ wird
er von vielen Wellen der Trübsal umbgeben/ und mußb. Ps. 34, 20
sonderlich der Gerechte viel leiden; (b) Daher Paulus
in abgelesenen worten nicht von einem/ sondern von vie-
lem Leiden und Trübsahl redet: Jch halte es dafür/
das dieser zeit Leiden etc. pathemata stehet in der spra-
che des Heiligen Geistes/ bedeutet/ daß wir vielfältigem/
unzehlichem/ und undencklichem eusser- und innerlichem
Leiden alhier unterworffen seyn müssen (c) Daß bildetc. Ps. 40, 3.
ab dieses

Emblema.

Ein Schiff/ daß auff dem Meer im
Sturm sich wegt und wieget.

Mit
B ij
Geiſtliche Schiff-fahrt.
Erklährung.

WJe ein Schiff von einem Ufer zum an-
dern uͤber daß wilde Meer gehet: Alſo gehen
wir uͤber daß wilde Meer dieſer Zeit durch
Creutz und Leiden zu dem ſicheren Ufer der ewigen
Herrligkeit. (a)a. Act. 14.
ꝟ.
22.

Es iſt aber bey dieſer Chriſtlichen Schiff-fahrt zube-
dencken

I. Navigantium Fluctuatio.
Der Außfahrenden truͤbſehlige
See-farth.

So bald ein Schiff auß- und in die See faͤhret/
kommets zwiſchen die Wellen: So bald der Menſch ge-
bohren/ und in daß Leidens-Meer dieſer Zeit trit/ wird
er von vielen Wellen der Truͤbſal umbgeben/ und mußb. Pſ. 34, 20
ſonderlich der Gerechte viel leiden; (b) Daher Paulus
in abgeleſenen worten nicht von einem/ ſondern von vie-
lem Leiden und Truͤbſahl redet: Jch halte es dafuͤr/
das dieſer zeit Leiden ꝛc. παϑήματα ſtehet in der ſpra-
che des Heiligen Geiſtes/ bedeutet/ daß wir vielfaͤltigem/
unzehlichem/ und undencklichem euſſer- und innerlichem
Leiden alhier unterworffen ſeyn muͤſſen (c) Daß bildetc. Pſ. 40, 3.
ab dieſes

Emblema.

Ein Schiff/ daß auff dem Meer im
Sturm ſich wegt und wieget.

Mit
B ij
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[0011] Geiſtliche Schiff-fahrt. Erklährung. WJe ein Schiff von einem Ufer zum an- dern uͤber daß wilde Meer gehet: Alſo gehen wir uͤber daß wilde Meer dieſer Zeit durch Creutz und Leiden zu dem ſicheren Ufer der ewigen Herrligkeit. (a) a. Act. 14. ꝟ. 22. Es iſt aber bey dieſer Chriſtlichen Schiff-fahrt zube- dencken I. Navigantium Fluctuatio. Der Außfahrenden truͤbſehlige See-farth. So bald ein Schiff auß- und in die See faͤhret/ kommets zwiſchen die Wellen: So bald der Menſch ge- bohren/ und in daß Leidens-Meer dieſer Zeit trit/ wird er von vielen Wellen der Truͤbſal umbgeben/ und muß ſonderlich der Gerechte viel leiden; (b) Daher Paulus in abgeleſenen worten nicht von einem/ ſondern von vie- lem Leiden und Truͤbſahl redet: Jch halte es dafuͤr/ das dieſer zeit Leiden ꝛc. παϑήματα ſtehet in der ſpra- che des Heiligen Geiſtes/ bedeutet/ daß wir vielfaͤltigem/ unzehlichem/ und undencklichem euſſer- und innerlichem Leiden alhier unterworffen ſeyn muͤſſen (c) Daß bildet ab dieſes b. Pſ. 34, 20 c. Pſ. 40, 3. Emblema. Ein Schiff/ daß auff dem Meer im Sturm ſich wegt und wieget. Mit B ij

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Zitationshilfe: Güssau, Carol Friedrich: Geistliche Schiff-Fahrt der gläubigen Kinder Gottes/ auß den worten S. Pauli. Oels, 1659, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354516/11>, abgerufen am 19.03.2024.