Achtbarn vnd Hochgelarten Herrn Johann Heintz. Leipzig, [1613].

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Aus dem 26. Capitel Esaiae.

müssen wir die person des Propheten ein wenig bey-
seit setzen/ vnd auff Gott sehen/ in welches Namen
der Prophet redet. So ist nun diß Volck eigentlich
nicht des Propheten/ sondern Gottes Volck. Nun
seyn zwar alle Menschen Gottes Volck/ dieweil er
jhr aller Schöpffer ist: Aber sonderlich seyn die Got-
tes Volck/ die er jhm vor allen Völckern erwehlet zu
seinem Eigenthumb/ vnd durch sein Wort beruffen
hat/ die er vorzeiten in der Beschneidung/ jetzt aber in
der heiligen Tauff zu seinem Volck gemacht hat/ die
jhn erkennen/ anruffen/ vnd an jhn gleuben/ die er
auch liebet/ versorget/ beschützet/ die er wunderlich
führet/ die er auch durch sein Wort vnd Geist auff al-
lerley weiß/ vnd offtmals durch eben harte mittel zu
sich zeihet/ wie er Jeremiae 31. sagt: Jch hab dich al-
lezeit geliebet/ darumb hab ich dich zu mir gezogen:
die er jhm in seine Hand gezeichnet/ die er tröstet:
Fürchte dich nicht/ denn ich hab dich erlöset/ ich hab
dich bey deinem Namen geruffen/ du bist mein/ Esaiae
43. die er auch zu seinen Diensten verordnet hat/ vnd
gereinigt/ daß sie fleissig seyn zu guten Wercken/ Tit.
2. vnd jhm dienen in Heiligkeit vnd Gerechtigkeit/ die
jhm gefellig ist/ die er endlich wil ewig selig haben.

Da sol nun ein jeder Christenmensch/ der ge-
taufft ist/ der Gottes wort mit ernst meynet/ der an
Gott gleubet/ vnd jhm mit guten Gewissen dienet/
der sol wissen/ daß er auch Gottes Volck sey/ oder ein

glied

Aus dem 26. Capitel Eſaiæ.

muͤſſen wir die perſon des Propheten ein wenig bey-
ſeit ſetzen/ vnd auff Gott ſehen/ in welches Namen
der Prophet redet. So iſt nun diß Volck eigentlich
nicht des Propheten/ ſondern Gottes Volck. Nun
ſeyn zwar alle Menſchen Gottes Volck/ dieweil er
jhr aller Schoͤpffer iſt: Aber ſonderlich ſeyn die Got-
tes Volck/ die er jhm vor allen Voͤlckern erwehlet zu
ſeinem Eigenthumb/ vnd durch ſein Wort beruffen
hat/ die er vorzeiten in der Beſchneidung/ jetzt aber in
der heiligen Tauff zu ſeinem Volck gemacht hat/ die
jhn erkennen/ anruffen/ vnd an jhn gleuben/ die er
auch liebet/ verſorget/ beſchuͤtzet/ die er wunderlich
fuͤhret/ die er auch durch ſein Wort vnd Geiſt auff al-
lerley weiß/ vnd offtmals durch eben harte mittel zu
ſich zeihet/ wie er Jeremiæ 31. ſagt: Jch hab dich al-
lezeit geliebet/ darumb hab ich dich zu mir gezogen:
die er jhm in ſeine Hand gezeichnet/ die er troͤſtet:
Fuͤrchte dich nicht/ denn ich hab dich erloͤſet/ ich hab
dich bey deinem Namen geruffen/ du biſt mein/ Eſaiæ
43. die er auch zu ſeinen Dienſten verordnet hat/ vnd
gereinigt/ daß ſie fleiſſig ſeyn zu guten Wercken/ Tit.
2. vnd jhm dienen in Heiligkeit vnd Gerechtigkeit/ die
jhm gefellig iſt/ die er endlich wil ewig ſelig haben.

Da ſol nun ein jeder Chriſtenmenſch/ der ge-
taufft iſt/ der Gottes wort mit ernſt meynet/ der an
Gott gleubet/ vnd jhm mit guten Gewiſſen dienet/
der ſol wiſſen/ daß er auch Gottes Volck ſey/ oder ein

glied

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[0009] Aus dem 26. Capitel Eſaiæ. muͤſſen wir die perſon des Propheten ein wenig bey- ſeit ſetzen/ vnd auff Gott ſehen/ in welches Namen der Prophet redet. So iſt nun diß Volck eigentlich nicht des Propheten/ ſondern Gottes Volck. Nun ſeyn zwar alle Menſchen Gottes Volck/ dieweil er jhr aller Schoͤpffer iſt: Aber ſonderlich ſeyn die Got- tes Volck/ die er jhm vor allen Voͤlckern erwehlet zu ſeinem Eigenthumb/ vnd durch ſein Wort beruffen hat/ die er vorzeiten in der Beſchneidung/ jetzt aber in der heiligen Tauff zu ſeinem Volck gemacht hat/ die jhn erkennen/ anruffen/ vnd an jhn gleuben/ die er auch liebet/ verſorget/ beſchuͤtzet/ die er wunderlich fuͤhret/ die er auch durch ſein Wort vnd Geiſt auff al- lerley weiß/ vnd offtmals durch eben harte mittel zu ſich zeihet/ wie er Jeremiæ 31. ſagt: Jch hab dich al- lezeit geliebet/ darumb hab ich dich zu mir gezogen: die er jhm in ſeine Hand gezeichnet/ die er troͤſtet: Fuͤrchte dich nicht/ denn ich hab dich erloͤſet/ ich hab dich bey deinem Namen geruffen/ du biſt mein/ Eſaiæ 43. die er auch zu ſeinen Dienſten verordnet hat/ vnd gereinigt/ daß ſie fleiſſig ſeyn zu guten Wercken/ Tit. 2. vnd jhm dienen in Heiligkeit vnd Gerechtigkeit/ die jhm gefellig iſt/ die er endlich wil ewig ſelig haben. Da ſol nun ein jeder Chriſtenmenſch/ der ge- taufft iſt/ der Gottes wort mit ernſt meynet/ der an Gott gleubet/ vnd jhm mit guten Gewiſſen dienet/ der ſol wiſſen/ daß er auch Gottes Volck ſey/ oder ein glied B

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Zitationshilfe:	Schober, Jacob: Christliche Leichpredigt/ Bey dem Begräbnüß der Erbarn vnd Ehrentugendsamen Frawen MARIAE, Des weiland Ehrnvesten/ Achtbarn vnd Hochgelarten Herrn Johann Heintz. Leipzig, [1613], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/385104/9>, abgerufen am 26.04.2024.

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