Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Seiler, Tobias: Annulus verorum verbi divini ministrorum recordatorius. Görlitz, 1635.

Bild:
<< vorherige Seite

tet Wittenbergk befördert/ da er denn/ wie er
noch drey Tage für seinem seeligen Ende rüh-
mete/ vnd sagete/ dieses grosse gelücke gehabt/
daß er die zwey grossen WunderMänner/ also
nennete er Herrn
D. Baldvinum, vnd Herrn D.
Meisnerum
Christseeliger gedächtnüß hören/
vnd sich jhrer
information gebrauchen können.

Auff der Universitet ist er sehr fleissig gewe-
sen/ er stets drittehalb Jahr/ alda
commoriret,
vnd nicht allein die publicas vnd privatas lectio-
nes
fleissig gehört/ sondern auch sehr viele[n] Col-
legiis disputatoriis
beyge wohnet/ vnd zweymal
publice mit besonderem ruhm vnd ehren respon-
diret,
vnd sonderlich pflegete er offt in ehren zu
gedencken/ das jhme eine stelle in der Schloß-
Kirchen alda zu predigen vom Herrn
Praeposito
Christseeliger gedächtniß/ sey vergönnet wor-
den/ welches vnter tausenden wol nicht einem
begegnet vnd widerfehret.

Vnd wie bekümmert auch albereit dazumal
die zeit gewesen/ so hat doch die liebe Fraw
Mutter nicht allein an nothwendigen vnter-
halt zu seinem Studiren nichts an jhr erwin-
den lassen; Sondern auch weil er auß rath vie-
ler hoher fürnehmer Leute;
in Magistrum pro-
moviren
wollen/ hat Sie jhme die vnkosten da-
zu willig übermachen lassen; Aber sihe!
Homo

proponit,

tet Wittenbergk befoͤrdert/ da er denn/ wie er
noch drey Tage fuͤr ſeinem ſeeligen Ende ruͤh-
mete/ vnd ſagete/ dieſes groſſe geluͤcke gehabt/
daß er die zwey groſſen WunderMaͤnner/ alſo
nennete er Herrn
D. Baldvinum, vnd Herrn D.
Meisnerum
Chriſtſeeliger gedaͤchtnuͤß hoͤren/
vnd ſich jhrer
information gebrauchen koͤnnen.

Auff der Univerſitet iſt er ſehr fleiſſig gewe-
ſen/ er ſtets drittehalb Jahr/ alda
commoriret,
vnd nicht allein die publicas vnd privatas lectio-
nes
fleiſſig gehoͤrt/ ſondern auch ſehr viele[n] Col-
legiis diſputatoriis
beyge wohnet/ vnd zweymal
publicè mit beſonderem ruhm vnd ehren reſpon-
diret,
vnd ſonderlich pflegete er offt in ehren zu
gedencken/ das jhme eine ſtelle in der Schloß-
Kirchen alda zu predigen vom Herꝛn
Præpoſito
Chriſtſeeliger gedaͤchtniß/ ſey vergoͤnnet wor-
den/ welches vnter tauſenden wol nicht einem
begegnet vnd widerfehret.

Vnd wie bekuͤm̃ert auch albereit dazumal
die zeit geweſen/ ſo hat doch die liebe Fraw
Mutter nicht allein an nothwendigen vnter-
halt zu ſeinem Studiren nichts an jhr erwin-
den laſſen; Sondern auch weil er auß rath vie-
ler hoher fuͤrnehmer Leute;
in Magiſtrum pro-
moviren
wollen/ hat Sie jhme die vnkoſten da-
zu willig uͤbermachen laſſen; Aber ſihe!
Homo

proponit,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsExordium" n="2">
          <div type="fsPersonalia" n="2">
            <p>
              <pb facs="#f0030" n="[30]"/> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">tet</hi> </hi> <hi rendition="#fr">Wittenbergk befo&#x0364;rdert/ da er denn/ wie er<lb/>
noch drey Tage fu&#x0364;r &#x017F;einem &#x017F;eeligen Ende ru&#x0364;h-<lb/>
mete/ vnd &#x017F;agete/ die&#x017F;es gro&#x017F;&#x017F;e gelu&#x0364;cke gehabt/<lb/>
daß er die zwey gro&#x017F;&#x017F;en WunderMa&#x0364;nner/ al&#x017F;o<lb/>
nennete er Herrn</hi> <hi rendition="#aq">D. Baldvinum,</hi> <hi rendition="#fr">vnd Herrn</hi> <hi rendition="#aq">D.<lb/>
Meisnerum</hi> <hi rendition="#fr">Chri&#x017F;t&#x017F;eeliger geda&#x0364;chtnu&#x0364;ß ho&#x0364;ren/<lb/>
vnd &#x017F;ich jhrer</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">information</hi> </hi> <hi rendition="#fr">gebrauchen ko&#x0364;nnen.</hi> </p><lb/>
            <p> <hi rendition="#fr">Auff der</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Univer&#x017F;itet</hi> </hi> <hi rendition="#fr">i&#x017F;t er &#x017F;ehr flei&#x017F;&#x017F;ig gewe-<lb/>
&#x017F;en/ er &#x017F;tets drittehalb Jahr/ alda</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">commoriret,</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#fr">vnd nicht allein die</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">publicas</hi> </hi> <hi rendition="#fr">vnd</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">privatas lectio-<lb/>
nes</hi> </hi> <hi rendition="#fr">flei&#x017F;&#x017F;ig geho&#x0364;rt/ &#x017F;ondern auch &#x017F;ehr viele<supplied>n</supplied></hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Col-<lb/>
legiis di&#x017F;putatoriis</hi> </hi> <hi rendition="#fr">beyge wohnet/ vnd zweymal</hi><lb/> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">publicè</hi> </hi> <hi rendition="#fr">mit be&#x017F;onderem ruhm vnd ehren</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">re&#x017F;pon-<lb/>
diret,</hi> </hi> <hi rendition="#fr">vnd &#x017F;onderlich pflegete er offt in ehren zu<lb/>
gedencken/ das jhme eine &#x017F;telle in der Schloß-<lb/>
Kirchen alda zu predigen vom Her&#xA75B;n</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Præpo&#x017F;ito</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#fr">Chri&#x017F;t&#x017F;eeliger geda&#x0364;chtniß/ &#x017F;ey vergo&#x0364;nnet wor-<lb/>
den/ welches vnter tau&#x017F;enden wol nicht einem<lb/>
begegnet vnd widerfehret.</hi> </p><lb/>
            <p> <hi rendition="#fr">Vnd wie beku&#x0364;m&#x0303;ert auch albereit dazumal<lb/>
die zeit gewe&#x017F;en/ &#x017F;o hat doch die liebe Fraw<lb/>
Mutter nicht allein an nothwendigen vnter-<lb/>
halt zu &#x017F;einem Studiren nichts an jhr erwin-<lb/>
den la&#x017F;&#x017F;en; Sondern auch weil er auß rath vie-<lb/>
ler hoher fu&#x0364;rnehmer Leute;</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">in Magi&#x017F;trum pro-<lb/>
moviren</hi> </hi> <hi rendition="#fr">wollen/ hat Sie jhme die vnko&#x017F;ten da-<lb/>
zu willig u&#x0364;bermachen la&#x017F;&#x017F;en; Aber &#x017F;ihe!</hi> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Homo</hi> </hi><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">proponit,</hi> </hi> </fw><lb/>
            </p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[30]/0030] tet Wittenbergk befoͤrdert/ da er denn/ wie er noch drey Tage fuͤr ſeinem ſeeligen Ende ruͤh- mete/ vnd ſagete/ dieſes groſſe geluͤcke gehabt/ daß er die zwey groſſen WunderMaͤnner/ alſo nennete er Herrn D. Baldvinum, vnd Herrn D. Meisnerum Chriſtſeeliger gedaͤchtnuͤß hoͤren/ vnd ſich jhrer information gebrauchen koͤnnen. Auff der Univerſitet iſt er ſehr fleiſſig gewe- ſen/ er ſtets drittehalb Jahr/ alda commoriret, vnd nicht allein die publicas vnd privatas lectio- nes fleiſſig gehoͤrt/ ſondern auch ſehr vielen Col- legiis diſputatoriis beyge wohnet/ vnd zweymal publicè mit beſonderem ruhm vnd ehren reſpon- diret, vnd ſonderlich pflegete er offt in ehren zu gedencken/ das jhme eine ſtelle in der Schloß- Kirchen alda zu predigen vom Herꝛn Præpoſito Chriſtſeeliger gedaͤchtniß/ ſey vergoͤnnet wor- den/ welches vnter tauſenden wol nicht einem begegnet vnd widerfehret. Vnd wie bekuͤm̃ert auch albereit dazumal die zeit geweſen/ ſo hat doch die liebe Fraw Mutter nicht allein an nothwendigen vnter- halt zu ſeinem Studiren nichts an jhr erwin- den laſſen; Sondern auch weil er auß rath vie- ler hoher fuͤrnehmer Leute; in Magiſtrum pro- moviren wollen/ hat Sie jhme die vnkoſten da- zu willig uͤbermachen laſſen; Aber ſihe! Homo proponit,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/386412
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/386412/30
Zitationshilfe: Seiler, Tobias: Annulus verorum verbi divini ministrorum recordatorius. Görlitz, 1635, S. [30]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/386412/30>, abgerufen am 26.04.2024.