Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schramm, Georg: I. N. J. PIORUM CATASTROPHE Exoptatissima, Beatissima. Die Höchst erfreuliche und allerseeligste Abwechselung. Steinaw an der Oder, 1662.

Bild:
<< vorherige Seite

welche GOtt mit den Frommen hält.
Er betrübt wol; aber Er erbarmet sich auch wider
nach seiner grossen Gütte: Denn Er nicht von Her-
tzen die Menschen plaget und betrübet.

Solche erfreuliche Abwechselung bekräfftigen auchII. Sancte-
rum exem-
pla.

die Exempel so vieler Heiligen GOttes. Denen hat
es traun so wenig an Klagen und Weinen gemangelt/ als
dem David. Sie haben nur auch in manchen Trauer-
Sack kriechen müssen. Sonderlich hat das Trauer-
Stündlein offters sehr lange bey Jhnen gewehret/ aber
endlich ist doch das Hülff- und Freuden Stündlein
kommen/ daß GOtt ihr Klagen verwandelt in einen Rey-
en/ und sie umbgürtet mit Freuden.

Noa muste ein gantzes Jahr in dem Angst Ka-
sten sitzen; Und seine Zeit mit Klagen und Seufftzen zu-
bringen; Denn Er sahe vor sich GOttes Zorn/ welcher
sich durch die ungeheure Sündflutt über die gantze Welt
ergossen hatte; Aber endlich gedachte doch GOtt an Noa/
kam demnach mit seiner Hülffe/ und ließ Jhn diese Freu-
den-Stimme hören: Egredere Noa! Gehe auß demGen. IX, [unleserliches Material - 2 Zeichen fehlen]
Kasten/ Du und dein Weib/ Deine Söhne und dei-
ner Söhne Weiber mit Dir. Gen. 9. Wie lange mu-
sten die geängstigten und bedrängten Israeliten unter dem
schweren Joche der Egyptischen Dienstharkeit sich schmü-
gen und dügen/ und dabey weinen und klagen. Aber end-
lich kam GOtt und sprach: Jch habe gesehen das E-
lend meines Volckes in Egypten/ und habe Jhr Ge-
schrey gehöret/ über die/ so Sie trieben; Jch habe
Jhr Leid erkand/ und bin erniedergefahren/ daß ichExod. III. 7.
Sie errette. Exod. 3.

Wie gings dem Patriarchen Jacob? Der ward sei-

nes
D iij

welche GOtt mit den Frommen haͤlt.
Er betruͤbt wol; aber Er erbarmet ſich auch wider
nach ſeiner groſſen Guͤtte: Denn Er nicht von Her-
tzen die Menſchen plaget und betruͤbet.

Solche erfreuliche Abwechſelung bekraͤfftigen auchII. Sancte-
rum exem-
pla.

die Exempel ſo vieler Heiligen GOttes. Denen hat
es traun ſo wenig an Klagen und Weinen gemangelt/ als
dem David. Sie haben nur auch in manchen Trauer-
Sack kriechen muͤſſen. Sonderlich hat das Trauer-
Stuͤndlein offters ſehr lange bey Jhnen gewehret/ aber
endlich iſt doch das Huͤlff- und Freuden Stuͤndlein
kommen/ daß GOtt ihr Klagen verwandelt in einen Rey-
en/ und ſie umbguͤrtet mit Freuden.

Noa muſte ein gantzes Jahr in dem Angſt Ka-
ſten ſitzen; Und ſeine Zeit mit Klagen und Seufftzen zu-
bringen; Denn Er ſahe vor ſich GOttes Zorn/ welcher
ſich durch die ungeheure Suͤndflutt uͤber die gantze Welt
ergoſſen hatte; Aber endlich gedachte doch GOtt an Noa/
kam demnach mit ſeiner Huͤlffe/ und ließ Jhn dieſe Freu-
den-Stimme hoͤren: Egredere Noa! Gehe auß demGen. IX, [unleserliches Material – 2 Zeichen fehlen]
Kaſten/ Du und dein Weib/ Deine Soͤhne und dei-
ner Soͤhne Weiber mit Dir. Gen. 9. Wie lange mu-
ſten die geaͤngſtigten und bedraͤngten Iſraeliten unter dem
ſchweren Joche der Egyptiſchen Dienſtharkeit ſich ſchmuͤ-
gen und duͤgen/ und dabey weinen und klagen. Aber end-
lich kam GOtt und ſprach: Jch habe geſehen das E-
lend meines Volckes in Egypten/ und habe Jhr Ge-
ſchrey gehoͤret/ uͤber die/ ſo Sie trieben; Jch habe
Jhr Leid erkand/ und bin erniedergefahren/ daß ichExod. III. 7.
Sie errette. Exod. 3.

Wie gings dem Patriarchen Jacob? Der ward ſei-

nes
D iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0029"/><fw type="header" place="top">welche GOtt mit den Frommen ha&#x0364;lt.</fw><lb/>
Er betru&#x0364;bt wol; aber Er erbarmet &#x017F;ich auch wider<lb/>
nach &#x017F;einer gro&#x017F;&#x017F;en Gu&#x0364;tte: Denn Er nicht von Her-<lb/>
tzen die Men&#x017F;chen plaget und betru&#x0364;bet.</p><lb/>
            <p>Solche erfreuliche Abwech&#x017F;elung bekra&#x0364;fftigen auch<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">II. Sancte-<lb/>
rum exem-<lb/>
pla.</hi></hi></note><lb/>
die Exempel &#x017F;o vieler Heiligen GOttes. Denen hat<lb/>
es traun &#x017F;o wenig an Klagen und Weinen gemangelt/ als<lb/>
dem David. Sie haben nur auch in manchen Trauer-<lb/>
Sack kriechen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en. Sonderlich hat das Trauer-<lb/>
Stu&#x0364;ndlein offters &#x017F;ehr lange bey Jhnen gewehret/ aber<lb/>
endlich i&#x017F;t doch das Hu&#x0364;lff- und Freuden Stu&#x0364;ndlein<lb/>
kommen/ daß GOtt ihr Klagen verwandelt in einen Rey-<lb/>
en/ und &#x017F;ie umbgu&#x0364;rtet mit Freuden.</p><lb/>
            <p>Noa mu&#x017F;te ein gantzes Jahr in dem Ang&#x017F;t Ka-<lb/>
&#x017F;ten &#x017F;itzen; Und &#x017F;eine Zeit mit Klagen und Seufftzen zu-<lb/>
bringen; Denn Er &#x017F;ahe vor &#x017F;ich GOttes Zorn/ welcher<lb/>
&#x017F;ich durch die ungeheure Su&#x0364;ndflutt u&#x0364;ber die gantze Welt<lb/>
ergo&#x017F;&#x017F;en hatte; Aber endlich gedachte doch GOtt an Noa/<lb/>
kam demnach mit &#x017F;einer Hu&#x0364;lffe/ und ließ Jhn die&#x017F;e Freu-<lb/>
den-Stimme ho&#x0364;ren: <hi rendition="#aq">Egredere Noa!</hi> Gehe auß dem<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Gen. IX,</hi><gap reason="illegible" unit="chars" quantity="2"/></hi></note><lb/>
Ka&#x017F;ten/ Du und dein Weib/ Deine So&#x0364;hne und dei-<lb/>
ner So&#x0364;hne Weiber mit Dir. <hi rendition="#aq">Gen.</hi> 9. Wie lange mu-<lb/>
&#x017F;ten die gea&#x0364;ng&#x017F;tigten und bedra&#x0364;ngten I&#x017F;raeliten unter dem<lb/>
&#x017F;chweren Joche der Egypti&#x017F;chen Dien&#x017F;tharkeit &#x017F;ich &#x017F;chmu&#x0364;-<lb/>
gen und du&#x0364;gen/ und dabey weinen und klagen. Aber end-<lb/>
lich kam GOtt und &#x017F;prach: Jch habe ge&#x017F;ehen das E-<lb/>
lend meines Volckes in Egypten/ und habe Jhr Ge-<lb/>
&#x017F;chrey geho&#x0364;ret/ u&#x0364;ber die/ &#x017F;o Sie trieben; Jch habe<lb/>
Jhr Leid erkand/ und bin erniedergefahren/ daß ich<note place="right"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Exod. III.</hi> 7.</hi></note><lb/>
Sie errette. <hi rendition="#aq">Exod.</hi> 3.</p><lb/>
            <p>Wie gings dem Patriarchen Jacob? Der ward &#x017F;ei-<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">D iij</fw><fw type="catch" place="bottom">nes</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0029] welche GOtt mit den Frommen haͤlt. Er betruͤbt wol; aber Er erbarmet ſich auch wider nach ſeiner groſſen Guͤtte: Denn Er nicht von Her- tzen die Menſchen plaget und betruͤbet. Solche erfreuliche Abwechſelung bekraͤfftigen auch die Exempel ſo vieler Heiligen GOttes. Denen hat es traun ſo wenig an Klagen und Weinen gemangelt/ als dem David. Sie haben nur auch in manchen Trauer- Sack kriechen muͤſſen. Sonderlich hat das Trauer- Stuͤndlein offters ſehr lange bey Jhnen gewehret/ aber endlich iſt doch das Huͤlff- und Freuden Stuͤndlein kommen/ daß GOtt ihr Klagen verwandelt in einen Rey- en/ und ſie umbguͤrtet mit Freuden. II. Sancte- rum exem- pla. Noa muſte ein gantzes Jahr in dem Angſt Ka- ſten ſitzen; Und ſeine Zeit mit Klagen und Seufftzen zu- bringen; Denn Er ſahe vor ſich GOttes Zorn/ welcher ſich durch die ungeheure Suͤndflutt uͤber die gantze Welt ergoſſen hatte; Aber endlich gedachte doch GOtt an Noa/ kam demnach mit ſeiner Huͤlffe/ und ließ Jhn dieſe Freu- den-Stimme hoͤren: Egredere Noa! Gehe auß dem Kaſten/ Du und dein Weib/ Deine Soͤhne und dei- ner Soͤhne Weiber mit Dir. Gen. 9. Wie lange mu- ſten die geaͤngſtigten und bedraͤngten Iſraeliten unter dem ſchweren Joche der Egyptiſchen Dienſtharkeit ſich ſchmuͤ- gen und duͤgen/ und dabey weinen und klagen. Aber end- lich kam GOtt und ſprach: Jch habe geſehen das E- lend meines Volckes in Egypten/ und habe Jhr Ge- ſchrey gehoͤret/ uͤber die/ ſo Sie trieben; Jch habe Jhr Leid erkand/ und bin erniedergefahren/ daß ich Sie errette. Exod. 3. Gen. IX, __ Exod. III. 7. Wie gings dem Patriarchen Jacob? Der ward ſei- nes D iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/509379
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/509379/29
Zitationshilfe: Schramm, Georg: I. N. J. PIORUM CATASTROPHE Exoptatissima, Beatissima. Die Höchst erfreuliche und allerseeligste Abwechselung. Steinaw an der Oder, 1662, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509379/29>, abgerufen am 26.04.2024.