Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite
Wie die liebhabende Seele Gott siehet
Das XXXIII. Capittel.
Wie die liebhabende Seele Gott siehet
als die ewige Weißheit.
Act. 15. Gott sind alle seine Wer-
cke von Ewigkeit her bekant.

GOtt ordnet/ regieret/ beweget/
reguliret alles nach seiner vn-
erforschlichen Weißheit/ wie E-
sa. 45. geschrieben ist: Ich rieff dich bey dei-
nem Namen/ vnd nennet dich/ da du mich
noch nicht kantest. Ich bin der Herr
vnd sonst keiner mehr. Kein Gott ist ohn
ich/ der Ich das Liecht mache/ vnd schaffe
die Finsternüß/ der ich Feinde gebe/ vnnd
schaffe das vbel. Ich bin der Herr/ der
solches alles thut. Wehe dem/ der mit sei-
nen Schöpffer hadert/ nemlich der Scher-
ben mit dem Töpffer deß Thons. Spricht
auch der Thon zu seinem Töpffer/ was
machestu? Du beweisest deine Hende nit

an dei-
Wie die liebhabende Seele Gott ſiehet
Das XXXIII. Capittel.
Wie die liebhabende Seele Gott ſiehet
als die ewige Weißheit.
Act. 15. Gott ſind alle ſeine Wer-
cke von Ewigkeit her bekant.

GOtt ordnet/ regieret/ beweget/
reguliret alles nach ſeiner vn-
erforſchlichen Weißheit/ wie E-
ſa. 45. geſchriebẽ iſt: Ich rieff dich bey dei-
nem Namen/ vnd nennet dich/ da du mich
noch nicht kanteſt. Ich bin der Herr
vnd ſonſt keiner mehr. Kein Gott iſt ohn
ich/ der Ich das Liecht mache/ vnd ſchaffe
die Finſternuͤß/ der ich Feinde gebe/ vnnd
ſchaffe das vbel. Ich bin der Herr/ der
ſolches alles thut. Wehe dem/ der mit ſei-
nẽ Schoͤpffer hadert/ nemlich der Scher-
bẽ mit dem Toͤpffer deß Thons. Spricht
auch der Thon zu ſeinem Toͤpffer/ was
macheſtu? Du beweiſeſt deine Hende nit

an dei-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0364" n="340"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Wie die liebhabende Seele Gott &#x017F;iehet</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">XXXIII.</hi></hi> Capittel.</hi><lb/>
Wie die liebhabende Seele Gott &#x017F;iehet<lb/><hi rendition="#fr">als die ewige Weißheit.</hi></head><lb/>
          <cit>
            <quote> <hi rendition="#b">Act. 15. Gott &#x017F;ind alle &#x017F;eine Wer-<lb/><hi rendition="#et">cke von Ewigkeit her bekant.</hi></hi> </quote>
            <bibl/>
          </cit><lb/>
          <p><hi rendition="#in">G</hi>Ott ordnet/ regieret/ beweget/<lb/><hi rendition="#aq">reguliret</hi> alles nach &#x017F;einer vn-<lb/>
erfor&#x017F;chlichen Weißheit/ wie E-<lb/>
&#x017F;a. 45. ge&#x017F;chriebe&#x0303; i&#x017F;t: Ich rieff dich bey dei-<lb/>
nem Namen/ vnd nennet dich/ da du mich<lb/>
noch nicht kante&#x017F;t. Ich bin der <hi rendition="#k">Herr</hi><lb/>
vnd &#x017F;on&#x017F;t keiner mehr. Kein Gott i&#x017F;t ohn<lb/>
ich/ der Ich das Liecht mache/ vnd &#x017F;chaffe<lb/>
die Fin&#x017F;ternu&#x0364;ß/ der ich Feinde gebe/ vnnd<lb/>
&#x017F;chaffe das vbel. Ich bin der <hi rendition="#k">Herr</hi>/ der<lb/>
&#x017F;olches alles thut. Wehe dem/ der mit &#x017F;ei-<lb/>
ne&#x0303; Scho&#x0364;pffer hadert/ nemlich der Scher-<lb/>
be&#x0303; mit dem To&#x0364;pffer deß Thons. Spricht<lb/>
auch der Thon zu &#x017F;einem To&#x0364;pffer/ was<lb/>
mache&#x017F;tu? Du bewei&#x017F;e&#x017F;t deine Hende nit<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">an dei-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[340/0364] Wie die liebhabende Seele Gott ſiehet Das XXXIII. Capittel. Wie die liebhabende Seele Gott ſiehet als die ewige Weißheit. Act. 15. Gott ſind alle ſeine Wer- cke von Ewigkeit her bekant. GOtt ordnet/ regieret/ beweget/ reguliret alles nach ſeiner vn- erforſchlichen Weißheit/ wie E- ſa. 45. geſchriebẽ iſt: Ich rieff dich bey dei- nem Namen/ vnd nennet dich/ da du mich noch nicht kanteſt. Ich bin der Herr vnd ſonſt keiner mehr. Kein Gott iſt ohn ich/ der Ich das Liecht mache/ vnd ſchaffe die Finſternuͤß/ der ich Feinde gebe/ vnnd ſchaffe das vbel. Ich bin der Herr/ der ſolches alles thut. Wehe dem/ der mit ſei- nẽ Schoͤpffer hadert/ nemlich der Scher- bẽ mit dem Toͤpffer deß Thons. Spricht auch der Thon zu ſeinem Toͤpffer/ was macheſtu? Du beweiſeſt deine Hende nit an dei-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/364
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 2. Magdeburg, 1610, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum02_1610/364>, abgerufen am 26.04.2024.