Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom vierdten Tagewerck Gottes.
gewiß/ vnnd gehet nicht weiter/ oder
vber das Ziel/ das jhr Gott gesetzt hat/
nicht höher/ nicht niedriger. Sie hat
jhren gewissen Weg am Himmel/ wel-
chen man nennet viam Solis & line-
am Ecclipticam
. In dem Wege blei-
bet sie gewiß. Sie gehet nicht weiter
gegen Mittag dann in den ersten Punct
deß Himlischen Steinbocks. Da ma-
chet sie den Früling vnnd Sommer.
Da kehret sie wieder. Sie gehet nicht
weiter gegen Mitternacht dann in den
ersten Punct deß Krebß. Da machet
sie den Winter. Da kehret sie wie-
der. Vnd das helt sie so gewiß/ das es
nicht vmb eine Minuten feilet. Wann
sie die Zwölff Himlische Zeichen ein-
mahl durchlauffen hat/ so ists ein Sola-
risch Jahr: Wann aber der Mond
Zwölffmahl dieselbe durchlauffen/ so
machts ein Lunarisch Jahr.

Sonnen
lauff ma-
chet das
Jahr.

Das ist nun der Sonnen jhr Jährli-
cher lauff/ dadurch sie dz Jahr machet.
Ihr täglicher lauff aber/ dadurch sie

den

Vom vierdten Tagewerck Gottes.
gewiß/ vnnd gehet nicht weiter/ oder
vber das Ziel/ das jhr Gott geſetzt hat/
nicht hoͤher/ nicht niedriger. Sie hat
jhren gewiſſen Weg am Himmel/ wel-
chen man nennet viam Solis & line-
am Ecclipticam
. In dem Wege blei-
bet ſie gewiß. Sie gehet nicht weiter
gegen Mittag dañ in den erſten Punct
deß Himliſchen Steinbocks. Da ma-
chet ſie den Fruͤling vnnd Sommer.
Da kehret ſie wieder. Sie gehet nicht
weiter gegen Mitternacht dann in den
erſten Punct deß Krebß. Da machet
ſie den Winter. Da kehret ſie wie-
der. Vnd das helt ſie ſo gewiß/ das es
nicht vmb eine Minuten feilet. Wann
ſie die Zwoͤlff Himliſche Zeichen ein-
mahl durchlauffen hat/ ſo iſts ein Sola-
riſch Jahr: Wann aber der Mond
Zwoͤlffmahl dieſelbe durchlauffen/ ſo
machts ein Lunariſch Jahr.

Sonnen
lauff ma-
chet das
Jahr.

Das iſt nun der Sonnen jhr Jaͤhrli-
cher lauff/ dadurch ſie dz Jahr machet.
Ihr taͤglicher lauff aber/ dadurch ſie

den
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0142" n="120"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom vierdten Tagewerck Gottes.</hi></fw><lb/>
gewiß/ vnnd gehet nicht weiter/ oder<lb/>
vber das Ziel/ das jhr Gott ge&#x017F;etzt hat/<lb/>
nicht ho&#x0364;her/ nicht niedriger. Sie hat<lb/>
jhren gewi&#x017F;&#x017F;en Weg am Himmel/ wel-<lb/>
chen man nennet <hi rendition="#aq">viam Solis &amp; line-<lb/>
am Ecclipticam</hi>. In dem Wege blei-<lb/>
bet &#x017F;ie gewiß. Sie gehet nicht weiter<lb/>
gegen Mittag dan&#x0303; in den er&#x017F;ten Punct<lb/>
deß Himli&#x017F;chen Steinbocks. Da ma-<lb/>
chet &#x017F;ie den Fru&#x0364;ling vnnd Sommer.<lb/>
Da kehret &#x017F;ie wieder. Sie gehet nicht<lb/>
weiter gegen Mitternacht dann in den<lb/>
er&#x017F;ten Punct deß Krebß. Da machet<lb/>
&#x017F;ie den Winter. Da kehret &#x017F;ie wie-<lb/>
der. Vnd das helt &#x017F;ie &#x017F;o gewiß/ das es<lb/>
nicht vmb eine Minuten feilet. Wann<lb/>
&#x017F;ie die Zwo&#x0364;lff Himli&#x017F;che Zeichen ein-<lb/>
mahl durchlauffen hat/ &#x017F;o i&#x017F;ts ein <hi rendition="#aq">Sola-</hi><lb/>
ri&#x017F;ch Jahr: Wann aber der Mond<lb/>
Zwo&#x0364;lffmahl die&#x017F;elbe durchlauffen/ &#x017F;o<lb/>
machts ein <hi rendition="#aq">Luna</hi>ri&#x017F;ch Jahr.</p><lb/>
        <note place="left">Sonnen<lb/>
lauff ma-<lb/>
chet das<lb/>
Jahr.</note>
        <p>Das i&#x017F;t nun der Sonnen jhr Ja&#x0364;hrli-<lb/>
cher lauff/ dadurch &#x017F;ie dz Jahr machet.<lb/>
Ihr ta&#x0364;glicher lauff aber/ dadurch &#x017F;ie<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[120/0142] Vom vierdten Tagewerck Gottes. gewiß/ vnnd gehet nicht weiter/ oder vber das Ziel/ das jhr Gott geſetzt hat/ nicht hoͤher/ nicht niedriger. Sie hat jhren gewiſſen Weg am Himmel/ wel- chen man nennet viam Solis & line- am Ecclipticam. In dem Wege blei- bet ſie gewiß. Sie gehet nicht weiter gegen Mittag dañ in den erſten Punct deß Himliſchen Steinbocks. Da ma- chet ſie den Fruͤling vnnd Sommer. Da kehret ſie wieder. Sie gehet nicht weiter gegen Mitternacht dann in den erſten Punct deß Krebß. Da machet ſie den Winter. Da kehret ſie wie- der. Vnd das helt ſie ſo gewiß/ das es nicht vmb eine Minuten feilet. Wann ſie die Zwoͤlff Himliſche Zeichen ein- mahl durchlauffen hat/ ſo iſts ein Sola- riſch Jahr: Wann aber der Mond Zwoͤlffmahl dieſelbe durchlauffen/ ſo machts ein Lunariſch Jahr. Das iſt nun der Sonnen jhr Jaͤhrli- cher lauff/ dadurch ſie dz Jahr machet. Ihr taͤglicher lauff aber/ dadurch ſie den

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/142
Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/142>, abgerufen am 26.04.2024.