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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

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von den Thieren.

Zum Beschluß müssen wir auch
nothwendig etwas vom letzten Ge-
schöpff Gottes/ nemblich vom Men-
schen reden: Von der vortreffligkeit
Menschlicher Natur/ vnnd das der
Mensch die schönste Creatur sey/ an
welcher GOtt seine gröste Lust haben
wollen Prov. 8. Weil alle ding vmb
deß Menschen willen geschaffen/ ja der
Mensch das Ende ist aller geschaffenen
ding/ so ist daraus leichtlich abzuneh-
men/ das der Mensch die vortrefflich-Der
Mensch
ist die klei-
ne Welt/
vnd ein be
griff der
grossen
Welt.

ste vnd schönste Creatur sey/ ja weil er
ist die kleine Welt vnd aller Creaturen
Beschluß/ vnd Epitome/ so folget not-
wendig das er aller dinge vollkommen-
heit in sich begreiffe. Denn es gibts
die Vernunfft daß das jenige vortreff-
licher vnd vollkomner sey/ das da ist
der andern ding Ende/ vnnd derselben
vollkommenheit. Schön sind die
Blumen/ vnd die grünen Awen vnnd
Wiesen/ so mit mancherley Blümlein
vnd Gewechß gezieret sein/ Lustig sind

die
O 5
von den Thieren.

Zum Beſchluß muͤſſen wir auch
nothwendig etwas vom letzten Ge-
ſchoͤpff Gottes/ nemblich vom Men-
ſchen reden: Von der vortreffligkeit
Menſchlicher Natur/ vnnd das der
Menſch die ſchoͤnſte Creatur ſey/ an
welcher GOtt ſeine groͤſte Luſt haben
wollen Prov. 8. Weil alle ding vmb
deß Menſchen willen geſchaffen/ ja der
Menſch das Ende iſt aller geſchaffenen
ding/ ſo iſt daraus leichtlich abzuneh-
men/ das der Menſch die vortrefflich-Der
Menſch
iſt die klei-
ne Welt/
vnd ein be
griff der
groſſen
Welt.

ſte vnd ſchoͤnſte Creatur ſey/ ja weil er
iſt die kleine Welt vnd aller Creaturen
Beſchluß/ vnd Epitome/ ſo folget not-
wendig das er aller dinge vollkommen-
heit in ſich begreiffe. Denn es gibts
die Vernunfft daß das jenige vortreff-
licher vnd vollkomner ſey/ das da iſt
der andern ding Ende/ vnnd derſelben
vollkommenheit. Schoͤn ſind die
Blumen/ vnd die gruͤnen Awen vnnd
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[197/0219] von den Thieren. Zum Beſchluß muͤſſen wir auch nothwendig etwas vom letzten Ge- ſchoͤpff Gottes/ nemblich vom Men- ſchen reden: Von der vortreffligkeit Menſchlicher Natur/ vnnd das der Menſch die ſchoͤnſte Creatur ſey/ an welcher GOtt ſeine groͤſte Luſt haben wollen Prov. 8. Weil alle ding vmb deß Menſchen willen geſchaffen/ ja der Menſch das Ende iſt aller geſchaffenen ding/ ſo iſt daraus leichtlich abzuneh- men/ das der Menſch die vortrefflich- ſte vnd ſchoͤnſte Creatur ſey/ ja weil er iſt die kleine Welt vnd aller Creaturen Beſchluß/ vnd Epitome/ ſo folget not- wendig das er aller dinge vollkommen- heit in ſich begreiffe. Denn es gibts die Vernunfft daß das jenige vortreff- licher vnd vollkomner ſey/ das da iſt der andern ding Ende/ vnnd derſelben vollkommenheit. Schoͤn ſind die Blumen/ vnd die gruͤnen Awen vnnd Wieſen/ ſo mit mancherley Bluͤmlein vnd Gewechß gezieret ſein/ Luſtig ſind die Der Menſch iſt die klei- ne Welt/ vnd ein be griff der groſſen Welt. O 5

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/219>, abgerufen am 26.04.2024.