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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

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von den Thieren.
schönen Gestalt Menschliches Leibes
erkant werden/ weil der Leib ist ein
Hauß vnnd Wohnung der Seelen.
Derwegen weil das Hauß so schön ist/Die Seele
deß Men-
schen die
schönste
Creatur.

welches wir Augenscheinlich sehen/
wenn wir einen schönen Wolgestalten
Menschen anschawen/ wie schön wird
den sein die Seele so im selben Hause
Wohnet? Denn einem schönen Gast/
hat auch d' Schöpffer ein schön Hauß
erbawet. Wir sehen auch dz eine schö-
ne Gestalt eines schönen Menschen/
aller Augen auff sich wendet/ welche
Krafft doch der eusserliche Leib/ von der
einwohnenden Seelen erlanget. Es
kan auch die schönheit Menschlicher
Natur/ bewiesen werden von dem ort/
in welchen d' Schöpffer den Menschen
gesetzt hat/ nemlich von dem Paradiß/
welches ist ein Garte aller Lust vnnd
Frewde/ dagegen diese jtzige Welt mit
jhrer schönheit nichts zu achten. Der-
wegen so der ort dahin der Mensch
von GOTT gesetzt war/ schön
vnnd lieblich ist/ wie viel schöner

vnd

von den Thieren.
ſchoͤnen Geſtalt Menſchliches Leibes
erkant werden/ weil der Leib iſt ein
Hauß vnnd Wohnung der Seelen.
Derwegen weil das Hauß ſo ſchoͤn iſt/Die Seele
deß Men-
ſchen die
ſchoͤnſte
Creatur.

welches wir Augenſcheinlich ſehen/
wenn wir einen ſchoͤnen Wolgeſtalten
Menſchen anſchawen/ wie ſchoͤn wird
den ſein die Seele ſo im ſelben Hauſe
Wohnet? Denn einem ſchoͤnen Gaſt/
hat auch d’ Schoͤpffer ein ſchoͤn Hauß
erbawet. Wir ſehen auch dz eine ſchoͤ-
ne Geſtalt eines ſchoͤnen Menſchen/
aller Augen auff ſich wendet/ welche
Krafft doch der euſſerliche Leib/ von der
einwohnenden Seelen erlanget. Es
kan auch die ſchoͤnheit Menſchlicher
Natur/ bewieſen werden von dem ort/
in welchen d’ Schoͤpffer den Menſchẽ
geſetzt hat/ nemlich von dem Paradiß/
welches iſt ein Garte aller Luſt vnnd
Frewde/ dagegen dieſe jtzige Welt mit
jhrer ſchoͤnheit nichts zu achten. Der-
wegen ſo der ort dahin der Menſch
von GOTT geſetzt war/ ſchoͤn
vnnd lieblich iſt/ wie viel ſchoͤner

vnd
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[199/0221] von den Thieren. ſchoͤnen Geſtalt Menſchliches Leibes erkant werden/ weil der Leib iſt ein Hauß vnnd Wohnung der Seelen. Derwegen weil das Hauß ſo ſchoͤn iſt/ welches wir Augenſcheinlich ſehen/ wenn wir einen ſchoͤnen Wolgeſtalten Menſchen anſchawen/ wie ſchoͤn wird den ſein die Seele ſo im ſelben Hauſe Wohnet? Denn einem ſchoͤnen Gaſt/ hat auch d’ Schoͤpffer ein ſchoͤn Hauß erbawet. Wir ſehen auch dz eine ſchoͤ- ne Geſtalt eines ſchoͤnen Menſchen/ aller Augen auff ſich wendet/ welche Krafft doch der euſſerliche Leib/ von der einwohnenden Seelen erlanget. Es kan auch die ſchoͤnheit Menſchlicher Natur/ bewieſen werden von dem ort/ in welchen d’ Schoͤpffer den Menſchẽ geſetzt hat/ nemlich von dem Paradiß/ welches iſt ein Garte aller Luſt vnnd Frewde/ dagegen dieſe jtzige Welt mit jhrer ſchoͤnheit nichts zu achten. Der- wegen ſo der ort dahin der Menſch von GOTT geſetzt war/ ſchoͤn vnnd lieblich iſt/ wie viel ſchoͤner vnd Die Seele deß Men- ſchen die ſchoͤnſte Creatur.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/221>, abgerufen am 26.04.2024.