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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

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dem Himmel.
klareste/ lauterste Wesen. Vnd je rei-
ner wesen/ je Spiritualischer vnnd
mehr kraffts da ist.

Solte nun diß wunderschöne/ rei-
ne/ lautere wesen des Himmels mit al-Der Him-
mel ein
herrlicher
Zeuge
Gottes.

len seinen eigenschafften nit ein herrli-
cher Zeuge Gottes sein? Quid est coe-
lum & totius naturae decor aliud
inquit quidam quam quoddam
speculum, in quo summi opificis
relucet Magisterium?
Was ist der
Himmel vnd die Zierde der gantzen Cre-
atur/ sagt ein alter Schribent/ anders
dann ein Spiegel/ in welchem da leuch-
tet der höchsten Werckmeisters/ Mei-
sterstück?

Dann so GOtt der Allmechtige
so ein reines/ lauteres/ bestendiges we-Gott viel
reiner vnd
subtiler
als der
Himmel.

sen geschaffen/ welches wir doch in
dieser blödigkeit vnsers Verstandes
nicht außgründen können/ was muß
Er dann selbst für ein reines/ laute-
res/ Ewiges/ Geistliches/ vn-
erforschliches/ vnaußdenckliches/

vnauß-

dem Himmel.
klareſte/ lauterſte Weſen. Vnd je rei-
ner weſen/ je Spiritualiſcher vnnd
mehr kraffts da iſt.

Solte nun diß wunderſchoͤne/ rei-
ne/ lautere weſen des Himmels mit al-Der Him-
mel ein
herrlicher
Zeuge
Gottes.

len ſeinen eigenſchafften nit ein herrli-
cher Zeuge Gottes ſein? Quid eſt cœ-
lum & totius naturæ decor aliud
inquit quidam quàm quoddam
ſpeculum, in quo ſummi opificis
relucet Magiſterium?
Was iſt der
Himmel vñ die Zierde der gantzen Cre-
atur/ ſagt ein alter Schribent/ anders
dann ein Spiegel/ in welchem da leuch-
tet der hoͤchſten Werckmeiſters/ Mei-
ſterſtuͤck?

Dann ſo GOtt der Allmechtige
ſo ein reines/ lauteres/ beſtendiges we-Gott viel
reiner vñ
ſubtiler
als der
Himmel.

ſen geſchaffen/ welches wir doch in
dieſer bloͤdigkeit vnſers Verſtandes
nicht außgruͤnden koͤnnen/ was muß
Er dann ſelbſt fuͤr ein reines/ laute-
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erforſchliches/ vnaußdenckliches/

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[23/0045] dem Himmel. klareſte/ lauterſte Weſen. Vnd je rei- ner weſen/ je Spiritualiſcher vnnd mehr kraffts da iſt. Solte nun diß wunderſchoͤne/ rei- ne/ lautere weſen des Himmels mit al- len ſeinen eigenſchafften nit ein herrli- cher Zeuge Gottes ſein? Quid eſt cœ- lum & totius naturæ decor aliud inquit quidam quàm quoddam ſpeculum, in quo ſummi opificis relucet Magiſterium? Was iſt der Himmel vñ die Zierde der gantzen Cre- atur/ ſagt ein alter Schribent/ anders dann ein Spiegel/ in welchem da leuch- tet der hoͤchſten Werckmeiſters/ Mei- ſterſtuͤck? Der Him- mel ein herrlicher Zeuge Gottes. Dann ſo GOtt der Allmechtige ſo ein reines/ lauteres/ beſtendiges we- ſen geſchaffen/ welches wir doch in dieſer bloͤdigkeit vnſers Verſtandes nicht außgruͤnden koͤnnen/ was muß Er dann ſelbſt fuͤr ein reines/ laute- res/ Ewiges/ Geiſtliches/ vn- erforſchliches/ vnaußdenckliches/ vnauß- Gott viel reiner vñ ſubtiler als der Himmel.

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/45>, abgerufen am 26.04.2024.