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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

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von der scheidung der Wasser.

Ein groß Wunder ists/ das in ei-
nem kleinen Samlein so ein groß Ge-In einem
Sahmen
liegt der
gantze
Bawm
verborgen.

wechß/ ja ein grosser Bawm verborgen
liegt mit seiner Wurtzel/ Stamm/ Esten/
Blettern/ Samen/ Früchte/ da ein je-
der eine sondere Krafft hat/ vnd den
Menschen sondere Artzney vnd Spei-
se gibt/ ja dz alle Jahr solche Samen
vnnd Früchte wieder kommen. Das
liegt alles in Spiritu seminis in dem
verborgenen Geist deß Samens. Da
liegen so mannicherley Kreffte/ die sich
also außtheilen in so vielfeltige grosse/
breite/ höhe vnd lenge. Mercke hie was
ein Spiritus für Kreffte habe.

Siehe an/ wie Graß vnd Kraut/Kleider
vnd Bette
wachsen
auß der
Erde.

so das Viehe vnd Vogel essen/ deine
Speise werden durch Milch vnd Fleisch
der Thier/ ja wie dein Kleid vnd Bette
auß der Erden wechset/ wann Thier
vnd Vogelein durch Graß vnd Kraut
Gespeiset werden/ wie dem Schäfflein
seine Wolle wechset durch grüne Wei-
de/ vnd den Vogelein jhre Federlein.

Inson-
E
von der ſcheidung der Waſſer.

Ein groß Wunder iſts/ das in ei-
nem kleinen Samlein ſo ein groß Ge-In einem
Sahmen
liegt der
gantze
Bawm
verborgẽ.

wechß/ ja ein groſſer Bawm verborgen
liegt mit ſeiner Wurtzel/ Stam̃/ Eſten/
Blettern/ Samen/ Fruͤchte/ da ein je-
der eine ſondere Krafft hat/ vnd den
Menſchen ſondere Artzney vnd Spei-
ſe gibt/ ja dz alle Jahr ſolche Samen
vnnd Fruͤchte wieder kommen. Das
liegt alles in Spiritu ſeminis in dem
verborgenen Geiſt deß Samens. Da
liegen ſo mannicherley Kreffte/ die ſich
alſo außtheilen in ſo vielfeltige groſſe/
breite/ hoͤhe vnd lenge. Mercke hie was
ein Spiritus fuͤr Kreffte habe.

Siehe an/ wie Graß vnd Kraut/Kleider
vnd Bette
wachſen
auß der
Erde.

ſo das Viehe vnd Vogel eſſen/ deine
Speiſe werden durch Milch vñ Fleiſch
der Thier/ ja wie dein Kleid vnd Bette
auß der Erden wechſet/ wann Thier
vnd Vogelein durch Graß vnd Kraut
Geſpeiſet werden/ wie dem Schaͤfflein
ſeine Wolle wechſet durch gruͤne Wei-
de/ vnd den Vogelein jhre Federlein.

Inſon-
E
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[45/0067] von der ſcheidung der Waſſer. Ein groß Wunder iſts/ das in ei- nem kleinen Samlein ſo ein groß Ge- wechß/ ja ein groſſer Bawm verborgen liegt mit ſeiner Wurtzel/ Stam̃/ Eſten/ Blettern/ Samen/ Fruͤchte/ da ein je- der eine ſondere Krafft hat/ vnd den Menſchen ſondere Artzney vnd Spei- ſe gibt/ ja dz alle Jahr ſolche Samen vnnd Fruͤchte wieder kommen. Das liegt alles in Spiritu ſeminis in dem verborgenen Geiſt deß Samens. Da liegen ſo mannicherley Kreffte/ die ſich alſo außtheilen in ſo vielfeltige groſſe/ breite/ hoͤhe vnd lenge. Mercke hie was ein Spiritus fuͤr Kreffte habe. In einem Sahmen liegt der gantze Bawm verborgẽ. Siehe an/ wie Graß vnd Kraut/ ſo das Viehe vnd Vogel eſſen/ deine Speiſe werden durch Milch vñ Fleiſch der Thier/ ja wie dein Kleid vnd Bette auß der Erden wechſet/ wann Thier vnd Vogelein durch Graß vnd Kraut Geſpeiſet werden/ wie dem Schaͤfflein ſeine Wolle wechſet durch gruͤne Wei- de/ vnd den Vogelein jhre Federlein. Kleider vnd Bette wachſen auß der Erde. Inſon- E

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/67>, abgerufen am 26.04.2024.