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Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610.

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von der scheidung der Wasser.
zeit: Wanns lang nicht regnet/ so ver-
trucknen auch die Wasserreichsten
Quellen/ ja grosse Wasserströme. Dar-
umb ists eine wunderlich consonantz
vnd verwandnuß des Himmels vnd
der Erden. Das hat man leider im
Jahre 1601. erfahren/ das in Frießland
vnd Holland/ so dürre zeit gewesen/
weil es so lang nicht geregnet/ das kein
Graß gewachsen/ vnnd die Brunnen
außgetrucknet/ also/ daß das Viche
die Wurtzeln des Grases aus der Er-
den gefressen/ vnd sich mit Erde begert
zu settigen. Darauff gemeiniglich böse
zeit erfolget.

Der Prediger Salomonis spricht:Eccles. 1.
Wasser
kommen
aus dem
Meer.

Alle Wasser lauffen ins Meer/ noch
wird das Meer nicht voller. An den
Ort/ da sie herfliessen/ da fliessen sie
wieder hin. Ob wol die Wasser aus
dem Meer durch die Erde dringen/
vnd dardurch sich reinigen vnd distil-
liren von jhrer saltzigkeit: Dennoch so
brechen sie nicht an allen orten aus/

vnd
E 5

von der ſcheidung der Waſſer.
zeit: Wanns lang nicht regnet/ ſo ver-
trucknen auch die Waſſerreichſten
Quellẽ/ ja groſſe Waſſerſtroͤme. Dar-
umb iſts eine wunderlich conſonantz
vnd verwandnuß des Himmels vnd
der Erden. Das hat man leider im
Jahre 1601. erfahren/ das in Frießland
vnd Holland/ ſo duͤrre zeit geweſen/
weil es ſo lang nicht geregnet/ das kein
Graß gewachſen/ vnnd die Brunnen
außgetrucknet/ alſo/ daß das Viche
die Wurtzeln des Graſes aus der Er-
den gefreſſen/ vnd ſich mit Erde begert
zu ſettigen. Darauff gemeiniglich boͤſe
zeit erfolget.

Der Prediger Salomonis ſpricht:Eccleſ. 1.
Waſſer
kommen
aus dem
Meer.

Alle Waſſer lauffen ins Meer/ noch
wird das Meer nicht voller. An den
Ort/ da ſie herflieſſen/ da flieſſen ſie
wieder hin. Ob wol die Waſſer aus
dem Meer durch die Erde dringen/
vnd dardurch ſich reinigen vnd diſtil-
liren von jhrer ſaltzigkeit: Dennoch ſo
brechen ſie nicht an allen orten aus/

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E 5
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[53/0075] von der ſcheidung der Waſſer. zeit: Wanns lang nicht regnet/ ſo ver- trucknen auch die Waſſerreichſten Quellẽ/ ja groſſe Waſſerſtroͤme. Dar- umb iſts eine wunderlich conſonantz vnd verwandnuß des Himmels vnd der Erden. Das hat man leider im Jahre 1601. erfahren/ das in Frießland vnd Holland/ ſo duͤrre zeit geweſen/ weil es ſo lang nicht geregnet/ das kein Graß gewachſen/ vnnd die Brunnen außgetrucknet/ alſo/ daß das Viche die Wurtzeln des Graſes aus der Er- den gefreſſen/ vnd ſich mit Erde begert zu ſettigen. Darauff gemeiniglich boͤſe zeit erfolget. Der Prediger Salomonis ſpricht: Alle Waſſer lauffen ins Meer/ noch wird das Meer nicht voller. An den Ort/ da ſie herflieſſen/ da flieſſen ſie wieder hin. Ob wol die Waſſer aus dem Meer durch die Erde dringen/ vnd dardurch ſich reinigen vnd diſtil- liren von jhrer ſaltzigkeit: Dennoch ſo brechen ſie nicht an allen orten aus/ vnd Eccleſ. 1. Waſſer kommen aus dem Meer. E 5

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Zitationshilfe: Arndt, Johann: Vom wahren Christenthumb. Bd. 4. Magdeburg, 1610, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arndt_christentum04_1610/75>, abgerufen am 26.04.2024.