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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.

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Ich thät dirs gern schenken,
Nimms an, sey so gut,
Es wird dich nicht kränken,
Weils schön singen thut.

Ey du mein liebs Regerl,
Ich bitt dich um ein Gnad,
Verschaff doch dem Vögerl
Ein Häusle von Drath,
Thu auch nicht vergessen,
Ein Trögerl zum Trank,
Ein Trögerl zum Fressen,
Daß 's dir nit wird krank.


Der gescheide Hansel.
Hansel am Bach,
Hat lauter gut Sach,
Hats Häusel verbrennt,
Hat Lumpen drum gehenkt.
Hansel am Bach,
Hat lauter gut Sach,
Hat Fischlein gefangen,
Hat die Schuppen heimbracht.
Hansel und Gretel,
Zwei lustige Leut,
Der Hansel ist närrisch,
Die Gretel nit gescheidt.



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Ich thaͤt dirs gern ſchenken,
Nimms an, ſey ſo gut,
Es wird dich nicht kraͤnken,
Weils ſchoͤn ſingen thut.

Ey du mein liebs Regerl,
Ich bitt dich um ein Gnad,
Verſchaff doch dem Voͤgerl
Ein Haͤusle von Drath,
Thu auch nicht vergeſſen,
Ein Troͤgerl zum Trank,
Ein Troͤgerl zum Freſſen,
Daß 's dir nit wird krank.


Der geſcheide Hanſel.
Hanſel am Bach,
Hat lauter gut Sach,
Hats Haͤuſel verbrennt,
Hat Lumpen drum gehenkt.
Hanſel am Bach,
Hat lauter gut Sach,
Hat Fiſchlein gefangen,
Hat die Schuppen heimbracht.
Hanſel und Gretel,
Zwei luſtige Leut,
Der Hanſel iſt naͤrriſch,
Die Gretel nit geſcheidt.



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[97/0365] Ich thaͤt dirs gern ſchenken, Nimms an, ſey ſo gut, Es wird dich nicht kraͤnken, Weils ſchoͤn ſingen thut. Ey du mein liebs Regerl, Ich bitt dich um ein Gnad, Verſchaff doch dem Voͤgerl Ein Haͤusle von Drath, Thu auch nicht vergeſſen, Ein Troͤgerl zum Trank, Ein Troͤgerl zum Freſſen, Daß 's dir nit wird krank. Der geſcheide Hanſel. Hanſel am Bach, Hat lauter gut Sach, Hats Haͤuſel verbrennt, Hat Lumpen drum gehenkt. Hanſel am Bach, Hat lauter gut Sach, Hat Fiſchlein gefangen, Hat die Schuppen heimbracht. Hanſel und Gretel, Zwei luſtige Leut, Der Hanſel iſt naͤrriſch, Die Gretel nit geſcheidt. 7

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 97. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/365>, abgerufen am 27.04.2024.