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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.

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Armer Kinder Bettlerlied.

(Fliegendes Blatt.)

Es sungen drei Engel einen süßen Gesang,
Mit Freuden es im Himmel klang;
Sie jauchzten fröhlich auch dabei,
Daß Petrus sey von Sünden frey,
Von Sünden frey.
Denn als der Herr Jesus zu Tische saß,
Mit seinen zwölf Jüngern das Abendmahl aß,
So sprach der Herr Jesus: Was stehest du hier,
Wenn ich dich ansehe, so weinest du mir,
So weinest du mir.
Ach! sollt ich nicht weinen du gütiger Gott!
Ich hab übertreten die zehen Gebot;
Ich gehe und weine ja bitterlich,
Ach komm, erbarme dich über mich,
Ach über mich!
Hast du dann übertreten die zehen Gebot,
So fall auf die Knie und bete zu Gott,
Und bete zu Gott nur allezeit,
So wirst du erlangen die himmlische Freud,
Die himmlische Freud.
Die himmlische Freud ist eine selige Stadt,
Die himmlische Freud die kein End mehr hat;
Die himmlische Freude war Petro bereit,
Durch Jesum und allen zur Seeligkeit,
Zur Seeligkeit.


Armer Kinder Bettlerlied.

(Fliegendes Blatt.)

Es ſungen drei Engel einen ſuͤßen Geſang,
Mit Freuden es im Himmel klang;
Sie jauchzten froͤhlich auch dabei,
Daß Petrus ſey von Suͤnden frey,
Von Suͤnden frey.
Denn als der Herr Jeſus zu Tiſche ſaß,
Mit ſeinen zwoͤlf Juͤngern das Abendmahl aß,
So ſprach der Herr Jeſus: Was ſteheſt du hier,
Wenn ich dich anſehe, ſo weineſt du mir,
So weineſt du mir.
Ach! ſollt ich nicht weinen du guͤtiger Gott!
Ich hab uͤbertreten die zehen Gebot;
Ich gehe und weine ja bitterlich,
Ach komm, erbarme dich uͤber mich,
Ach uͤber mich!
Haſt du dann uͤbertreten die zehen Gebot,
So fall auf die Knie und bete zu Gott,
Und bete zu Gott nur allezeit,
So wirſt du erlangen die himmliſche Freud,
Die himmliſche Freud.
Die himmliſche Freud iſt eine ſelige Stadt,
Die himmliſche Freud die kein End mehr hat;
Die himmliſche Freude war Petro bereit,
Durch Jeſum und allen zur Seeligkeit,
Zur Seeligkeit.


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[79/0089] Armer Kinder Bettlerlied. (Fliegendes Blatt.) Es ſungen drei Engel einen ſuͤßen Geſang, Mit Freuden es im Himmel klang; Sie jauchzten froͤhlich auch dabei, Daß Petrus ſey von Suͤnden frey, Von Suͤnden frey. Denn als der Herr Jeſus zu Tiſche ſaß, Mit ſeinen zwoͤlf Juͤngern das Abendmahl aß, So ſprach der Herr Jeſus: Was ſteheſt du hier, Wenn ich dich anſehe, ſo weineſt du mir, So weineſt du mir. Ach! ſollt ich nicht weinen du guͤtiger Gott! Ich hab uͤbertreten die zehen Gebot; Ich gehe und weine ja bitterlich, Ach komm, erbarme dich uͤber mich, Ach uͤber mich! Haſt du dann uͤbertreten die zehen Gebot, So fall auf die Knie und bete zu Gott, Und bete zu Gott nur allezeit, So wirſt du erlangen die himmliſche Freud, Die himmliſche Freud. Die himmliſche Freud iſt eine ſelige Stadt, Die himmliſche Freud die kein End mehr hat; Die himmliſche Freude war Petro bereit, Durch Jeſum und allen zur Seeligkeit, Zur Seeligkeit.

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/89>, abgerufen am 27.04.2024.