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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. III. C. XX. Von denen ausserordentl. dingen dieses 17. seculi insgemein/
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
leider GOtt erbarme es! als es den
dritten
Octobr. abends zuvor ihnen an-
gesagt worden/ sie solten sich bereit hal-
ten/ morgen solten sie erlöst werden.

Als aber zu mittage um 11. uhr sie aus dem ge-
fängniß geführet/ und auff einen grossen platz in
der stadt als falsche Propheten gebracht/ da ein
kleines häußlein von leeren pech-tonnen und
stroh zubereitet gestanden/ und diese zwey un-
schuldige männer zu ihrem tod geführet/ auch nie-
mand/ der ihnen einen trost beygebracht/ vor sich
hatten/ auch kein verzug gestattet worden/ ha-
ben sie beyde gestanden/ und ihre augen gen
himmel gewendet und gebetet/ als sie aber vors
häußlein kommen/ und keine rettung gesehen/
so hat mein sohn seine hände auffgehoben/ und
mit lauter stimme gesprochen: Du grosser
Gott bist gerecht/ und deine gerichte sind
gerecht/ du weist/ daß wir heute unschul-
dig sterben!
Und wären beyde getrost ins
häußlein gegangen/ und alsbald der flam-
men zu verzehren übergeben worden/ es wäre
aber keine stimme mehr gehöret worden.

Andere an-
merckun-
gen hiebey.

13. Noch ein anderer hat in seinem schreiben
dazu gesetzet/ daß die beyden männer von oben
in das häußlein hinein gelassen worden/ daher
man nichts weiter von ihnen gesehen noch ge-
höret. Und wäre sonderlich dabey nachdencklich
gewesen/ daß 4. unterschiedliche religionen oder
partheyen wider diese zwey einig gewesen/
nemlich die Griechen/ Papisten/ Calvinisten
und Lutheraner. Denn obwol sie nicht alle
wircklich deren tod befördert/ so hätten sie doch
gefallen dran gehabt/ oder zum wenigsten still
geschwiegen. Auch hat ein ungenanter Auctor
nachmals in einem tractat von der weißheit
GOttes
Cap. XXIV. num. 71. aus Kuhl-
manns so genantem Kühl-Psalter einige
verse angeführet/ darinnen dieser von seinem
tod gleichsam zuvor solle geschrieben haben:
Kuhl-
manns
verse von
seinem tod.
Z. E. aus seinem 56. Kühl-Psalm führet er den
19/ 20. und 21. vers an/ welche also lauten:

Jn siebnen prüfungs-feuer
Durchkühlt uns GOttes weyher/
Und kühlt uns wieder frisch.
Gefahr ist zwar gewachsen
[Spaltenumbruch] Biß zu den siebnen achsenJahr
MDC.
biß
MDCC.

Doch rufft man gleich: Verlisch!
Anfechtung ist entwichen/
Verfolgung selbst erblichen/
Creutz fand am creutz sein ziel/
Das leiden muß nun stärcken/
Die angst bringt freudig wercken/
Willkommen noth! komm kühl!
GOtt Vater komm und läuter/
GOtt Sohn sey mein bereiter/
GOtt H. Geist mein reiß!
Laß nach den siebnen glüen
Jm silber-kelche blühen
Das lilien rosen-weiß/
Zu deinem lob und preiß.

Was nun nach so jämmerlicher hinrichtungWas dar-
auff in
Moscau
erfolget
sey.

dieser leute weiter in Moscau dißfals vorge-
gangen/ kan aus obigen briefen einiger massen
verstanden werden/ da sich der Lutherische Pre-
diger innig erfreuet/ daß durch solche barba-
rische tractamente die so genanten Böhmisten
sich wiederum gut Lutherisch angestellet. Es
versichern auch noch immer briefe aus Moscau/
daß die Clerisey allda die leute mit dem namen
der Kuhlmannianer gewaltig in die furcht
getrieben/ und sich dieses tituls alsbald wider
alle diejenigen gebrauchten/ die sich nur mit
dem geringsten ernst GOtt im geist und in der
wahrheit zu dienen blicken liessen. Welche me-
thode
denn denen falschen Lehrern allezeit eigen
gewesen sey/ dadurch sie ihre ehren und vorthei-
le mit äusserlicher gewalt/ straffen und peinigung
unter dem namen GOttes und derreinen lehre
behaubtet haben. Jnzwischen schreibet einer
noch weiter hievon/ es sey kein zweiffel/ daß
GOTT diesen schmertzlichen feuer-tod über
Kuhlmannen aus weisem rath verhänget habe/
um den ausbrechenden hefftigen feuer-eiffer von
seiner seelen zu scheiden/ daß ihm also seine feinde
selbst zur läuterung und reinigung dienen müs-
sen. Aus denen bißher gedachten umstände aber
und der offenbaren erfahrung hat auch noch neu-
lichst der bekante Joh. Michael in seinem wagen
und wegen des grossen GOttes P. II. Cap.
XIV. p.
69. geschrieben: Kuhlmann sey
verbrant worden auf anhetzen der schö-
nen Lutheraner/ und zwar der Priester.

Das XX. Capitel.
Von denen ausserordentlichen dingen dieses 17. seculi insgemein/ und
sonderlich von denen darüber erregten streitigkeiten und meinungen.
[Spaltenumbruch]

§. 1.

Connexi-
on
der fol-
genden er-
zehlungen.

UNd bißhieher erstrecken sich die vor diß-
mal gesetzten gräntzen dieser unserer ke-
tzer-geschichte/ also daß wir dieselbe zu
überschreiten und auff die allerneuesten begeben-
heiten zu gehen dißmal nicht vor dienlich achten/
zumal noch eine ziemliche grosse arbeit so wol
in der historie deren ausserordentlichen dinge
des 17. seculi, als auch in der nöthigen erläute-
rung deren andern durch die gantze historie vor-
getragenen sachen zurück zu legen ist. Die ei-
gentliche beschaffenheit des so genanten Pietisti-
schen streits ist theils denen meisten in frischem
gedächtniß/ theils in fast unzehlichen schrifften
pro und contra überflüßig ventiliret worden.
Woraus denn ein unpartheyischer leser/ dem es
bloß um die lautere wahrheit zu thun ist/ schon
[Spaltenumbruch] selbst so viel ersehen mag/ als ihm zu diesem
zweck nöthig. Was D. Balthasar Beckers
sache betrifft/ fehlet es auch in unserer sprache
nicht angenauer nachricht: Und da dieser mann
(der unlängst in Amsterdam verstorben) frei-
lich in handelung der schrifft und der täglichen
erfahrung allzu praecipitant und frech verfah-
ren/ auch damit nicht wenigen weiter auff den
Atheismum zu verfallen anlaß gegeben/ meri-
tirt dessen vortrag nicht/ daß er eben durch wie-
derholung noch mehr ausgebreitet werde. Ge-
stalt seine übrige erinnerungen wider die allzu-
hoch gesetzte auctorität der lehrer in der Refor-
mirten kirchen/ wider die schlimmen processe
gegen viele vermeinte zauberer/ in gleichen
wider allerhand gemeinen aberglauben und fa-

belhaff-

Th. III. C. XX. Von denen auſſerordentl. dingen dieſes 17. ſeculi insgemein/
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
leider GOtt erbarme es! als es den
dritten
Octobr. abends zuvor ihnen an-
geſagt worden/ ſie ſolten ſich bereit hal-
ten/ morgen ſolten ſie erloͤſt werden.

Als aber zu mittage um 11. uhr ſie aus dem ge-
faͤngniß gefuͤhret/ und auff einen groſſen platz in
der ſtadt als falſche Propheten gebracht/ da ein
kleines haͤußlein von leeren pech-tonnen und
ſtroh zubereitet geſtanden/ und dieſe zwey un-
ſchuldige maͤñer zu ihrem tod gefuͤhret/ auch nie-
mand/ der ihnen einen troſt beygebracht/ vor ſich
hatten/ auch kein verzug geſtattet worden/ ha-
ben ſie beyde geſtanden/ und ihre augen gen
himmel gewendet und gebetet/ als ſie aber vors
haͤußlein kommen/ und keine rettung geſehen/
ſo hat mein ſohn ſeine haͤnde auffgehoben/ und
mit lauter ſtimme geſprochen: Du groſſer
Gott biſt gerecht/ uñ deine gerichte ſind
gerecht/ du weiſt/ daß wir heute unſchul-
dig ſterben!
Und waͤren beyde getroſt ins
haͤußlein gegangen/ und alsbald der flam-
men zu verzehren uͤbergeben worden/ es waͤre
aber keine ſtimme mehr gehoͤret worden.

Andere an-
merckun-
gen hiebey.

13. Noch ein anderer hat in ſeinem ſchreiben
dazu geſetzet/ daß die beyden maͤnner von oben
in das haͤußlein hinein gelaſſen worden/ daher
man nichts weiter von ihnen geſehen noch ge-
hoͤret. Und waͤre ſonderlich dabey nachdencklich
geweſen/ daß 4. unterſchiedliche religionen oder
partheyen wider dieſe zwey einig geweſen/
nemlich die Griechen/ Papiſten/ Calviniſten
und Lutheraner. Denn obwol ſie nicht alle
wircklich deren tod befoͤrdert/ ſo haͤtten ſie doch
gefallen dran gehabt/ oder zum wenigſten ſtill
geſchwiegen. Auch hat ein ungenanter Auctor
nachmals in einem tractat von der weißheit
GOttes
Cap. XXIV. num. 71. aus Kuhl-
manns ſo genantem Kuͤhl-Pſalter einige
verſe angefuͤhret/ darinnen dieſer von ſeinem
tod gleichſam zuvor ſolle geſchrieben haben:
Kuhl-
manns
verſe von
ſeinem tod.
Z. E. aus ſeinem 56. Kuͤhl-Pſalm fuͤhret er den
19/ 20. und 21. vers an/ welche alſo lauten:

Jn ſiebnen pruͤfungs-feuer
Durchkuͤhlt uns GOttes weyher/
Und kuͤhlt uns wieder friſch.
Gefahr iſt zwar gewachſen
[Spaltenumbruch] Biß zu den ſiebnen achſenJahr
MDC.
biß
MDCC.

Doch rufft man gleich: Verliſch!
Anfechtung iſt entwichen/
Verfolgung ſelbſt erblichen/
Creutz fand am creutz ſein ziel/
Das leiden muß nun ſtaͤrcken/
Die angſt bringt freudig wercken/
Willkommen noth! komm kuͤhl!
GOtt Vater komm und laͤuter/
GOtt Sohn ſey mein bereiter/
GOtt H. Geiſt mein reiß!
Laß nach den ſiebnen gluͤen
Jm ſilber-kelche bluͤhen
Das lilien roſen-weiß/
Zu deinem lob und preiß.

Was nun nach ſo jaͤmmerlicher hinrichtungWas dar-
auff in
Moſcau
erfolget
ſey.

dieſer leute weiter in Moſcau dißfals vorge-
gangen/ kan aus obigen briefen einiger maſſen
verſtanden werden/ da ſich der Lutheriſche Pre-
diger innig erfreuet/ daß durch ſolche barba-
riſche tractamente die ſo genanten Boͤhmiſten
ſich wiederum gut Lutheriſch angeſtellet. Es
verſichern auch noch immer briefe aus Moſcau/
daß die Cleriſey allda die leute mit dem namen
der Kuhlmannianer gewaltig in die furcht
getrieben/ und ſich dieſes tituls alsbald wider
alle diejenigen gebrauchten/ die ſich nur mit
dem geringſten ernſt GOtt im geiſt und in der
wahrheit zu dienen blicken lieſſen. Welche me-
thode
denn denen falſchen Lehrern allezeit eigen
geweſen ſey/ dadurch ſie ihre ehren und vorthei-
le mit aͤuſſerlicher gewalt/ ſtraffen uñ peinigung
unter dem namen GOttes und derreinen lehre
behaubtet haben. Jnzwiſchen ſchreibet einer
noch weiter hievon/ es ſey kein zweiffel/ daß
GOTT dieſen ſchmertzlichen feuer-tod uͤber
Kuhlmannen aus weiſem rath verhaͤnget habe/
um den ausbrechenden hefftigen feuer-eiffer von
ſeiner ſeelen zu ſcheiden/ daß ihm alſo ſeine feinde
ſelbſt zur laͤuterung und reinigung dienen muͤſ-
ſen. Aus denen bißher gedachten umſtaͤndē aber
uñ der offenbaren erfahrung hat auch noch neu-
lichſt der bekante Joh. Michael in ſeinem wagen
und wegen des groſſen GOttes P. II. Cap.
XIV. p.
69. geſchrieben: Kuhlmann ſey
verbrant worden auf anhetzen der ſchoͤ-
nen Lutheraner/ und zwar der Prieſter.

Das XX. Capitel.
Von denen auſſerordentlichen dingen dieſes 17. ſeculi insgemein/ und
ſonderlich von denen daruͤber erregten ſtreitigkeiten und meinungen.
[Spaltenumbruch]

§. 1.

Connexi-
on
der fol-
genden er-
zehlungen.

UNd bißhieher erſtrecken ſich die vor diß-
mal geſetzten graͤntzen dieſer unſerer ke-
tzer-geſchichte/ alſo daß wir dieſelbe zu
uͤberſchreiten und auff die allerneueſten begeben-
heiten zu gehen dißmal nicht vor dienlich achten/
zumal noch eine ziemliche groſſe arbeit ſo wol
in der hiſtorie deren auſſerordentlichen dinge
des 17. ſeculi, als auch in der noͤthigen erlaͤute-
rung deren andern durch die gantze hiſtorie vor-
getragenen ſachen zuruͤck zu legen iſt. Die ei-
gentliche beſchaffenheit des ſo genanten Pietiſti-
ſchen ſtreits iſt theils denen meiſten in friſchem
gedaͤchtniß/ theils in faſt unzehlichen ſchrifften
pro und contra uͤberfluͤßig ventiliret worden.
Woraus denn ein unpartheyiſcher leſer/ dem es
bloß um die lautere wahrheit zu thun iſt/ ſchon
[Spaltenumbruch] ſelbſt ſo viel erſehen mag/ als ihm zu dieſem
zweck noͤthig. Was D. Balthaſar Beckers
ſache betrifft/ fehlet es auch in unſerer ſprache
nicht angenauer nachricht: Und da dieſer mann
(der unlaͤngſt in Amſterdam verſtorben) frei-
lich in handelung der ſchrifft und der taͤglichen
erfahrung allzu præcipitant und frech verfah-
ren/ auch damit nicht wenigen weiter auff den
Atheiſmum zu verfallen anlaß gegeben/ meri-
tirt deſſen vortrag nicht/ daß er eben durch wie-
derholung noch mehr ausgebreitet werde. Ge-
ſtalt ſeine uͤbrige erinnerungen wider die allzu-
hoch geſetzte auctoritaͤt der lehrer in der Refor-
mirten kirchen/ wider die ſchlimmen proceſſe
gegen viele vermeinte zauberer/ in gleichen
wider allerhand gemeinen aberglauben und fa-

belhaff-
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[196/0208] Th. III. C. XX. Von denen auſſerordentl. dingen dieſes 17. ſeculi insgemein/ leider GOtt erbarme es! als es den dritten Octobr. abends zuvor ihnen an- geſagt worden/ ſie ſolten ſich bereit hal- ten/ morgen ſolten ſie erloͤſt werden. Als aber zu mittage um 11. uhr ſie aus dem ge- faͤngniß gefuͤhret/ und auff einen groſſen platz in der ſtadt als falſche Propheten gebracht/ da ein kleines haͤußlein von leeren pech-tonnen und ſtroh zubereitet geſtanden/ und dieſe zwey un- ſchuldige maͤñer zu ihrem tod gefuͤhret/ auch nie- mand/ der ihnen einen troſt beygebracht/ vor ſich hatten/ auch kein verzug geſtattet worden/ ha- ben ſie beyde geſtanden/ und ihre augen gen himmel gewendet und gebetet/ als ſie aber vors haͤußlein kommen/ und keine rettung geſehen/ ſo hat mein ſohn ſeine haͤnde auffgehoben/ und mit lauter ſtimme geſprochen: Du groſſer Gott biſt gerecht/ uñ deine gerichte ſind gerecht/ du weiſt/ daß wir heute unſchul- dig ſterben! Und waͤren beyde getroſt ins haͤußlein gegangen/ und alsbald der flam- men zu verzehren uͤbergeben worden/ es waͤre aber keine ſtimme mehr gehoͤret worden. Jahr MDC. biß MDCC. 13. Noch ein anderer hat in ſeinem ſchreiben dazu geſetzet/ daß die beyden maͤnner von oben in das haͤußlein hinein gelaſſen worden/ daher man nichts weiter von ihnen geſehen noch ge- hoͤret. Und waͤre ſonderlich dabey nachdencklich geweſen/ daß 4. unterſchiedliche religionen oder partheyen wider dieſe zwey einig geweſen/ nemlich die Griechen/ Papiſten/ Calviniſten und Lutheraner. Denn obwol ſie nicht alle wircklich deren tod befoͤrdert/ ſo haͤtten ſie doch gefallen dran gehabt/ oder zum wenigſten ſtill geſchwiegen. Auch hat ein ungenanter Auctor nachmals in einem tractat von der weißheit GOttes Cap. XXIV. num. 71. aus Kuhl- manns ſo genantem Kuͤhl-Pſalter einige verſe angefuͤhret/ darinnen dieſer von ſeinem tod gleichſam zuvor ſolle geſchrieben haben: Z. E. aus ſeinem 56. Kuͤhl-Pſalm fuͤhret er den 19/ 20. und 21. vers an/ welche alſo lauten: Kuhl- manns verſe von ſeinem tod. Jn ſiebnen pruͤfungs-feuer Durchkuͤhlt uns GOttes weyher/ Und kuͤhlt uns wieder friſch. Gefahr iſt zwar gewachſen Biß zu den ſiebnen achſen Doch rufft man gleich: Verliſch! Anfechtung iſt entwichen/ Verfolgung ſelbſt erblichen/ Creutz fand am creutz ſein ziel/ Das leiden muß nun ſtaͤrcken/ Die angſt bringt freudig wercken/ Willkommen noth! komm kuͤhl! GOtt Vater komm und laͤuter/ GOtt Sohn ſey mein bereiter/ GOtt H. Geiſt mein reiß! Laß nach den ſiebnen gluͤen Jm ſilber-kelche bluͤhen Das lilien roſen-weiß/ Zu deinem lob und preiß. Was nun nach ſo jaͤmmerlicher hinrichtung dieſer leute weiter in Moſcau dißfals vorge- gangen/ kan aus obigen briefen einiger maſſen verſtanden werden/ da ſich der Lutheriſche Pre- diger innig erfreuet/ daß durch ſolche barba- riſche tractamente die ſo genanten Boͤhmiſten ſich wiederum gut Lutheriſch angeſtellet. Es verſichern auch noch immer briefe aus Moſcau/ daß die Cleriſey allda die leute mit dem namen der Kuhlmannianer gewaltig in die furcht getrieben/ und ſich dieſes tituls alsbald wider alle diejenigen gebrauchten/ die ſich nur mit dem geringſten ernſt GOtt im geiſt und in der wahrheit zu dienen blicken lieſſen. Welche me- thode denn denen falſchen Lehrern allezeit eigen geweſen ſey/ dadurch ſie ihre ehren und vorthei- le mit aͤuſſerlicher gewalt/ ſtraffen uñ peinigung unter dem namen GOttes und derreinen lehre behaubtet haben. Jnzwiſchen ſchreibet einer noch weiter hievon/ es ſey kein zweiffel/ daß GOTT dieſen ſchmertzlichen feuer-tod uͤber Kuhlmannen aus weiſem rath verhaͤnget habe/ um den ausbrechenden hefftigen feuer-eiffer von ſeiner ſeelen zu ſcheiden/ daß ihm alſo ſeine feinde ſelbſt zur laͤuterung und reinigung dienen muͤſ- ſen. Aus denen bißher gedachten umſtaͤndē aber uñ der offenbaren erfahrung hat auch noch neu- lichſt der bekante Joh. Michael in ſeinem wagen und wegen des groſſen GOttes P. II. Cap. XIV. p. 69. geſchrieben: Kuhlmann ſey verbrant worden auf anhetzen der ſchoͤ- nen Lutheraner/ und zwar der Prieſter. Was dar- auff in Moſcau erfolget ſey. Das XX. Capitel. Von denen auſſerordentlichen dingen dieſes 17. ſeculi insgemein/ und ſonderlich von denen daruͤber erregten ſtreitigkeiten und meinungen. §. 1. UNd bißhieher erſtrecken ſich die vor diß- mal geſetzten graͤntzen dieſer unſerer ke- tzer-geſchichte/ alſo daß wir dieſelbe zu uͤberſchreiten und auff die allerneueſten begeben- heiten zu gehen dißmal nicht vor dienlich achten/ zumal noch eine ziemliche groſſe arbeit ſo wol in der hiſtorie deren auſſerordentlichen dinge des 17. ſeculi, als auch in der noͤthigen erlaͤute- rung deren andern durch die gantze hiſtorie vor- getragenen ſachen zuruͤck zu legen iſt. Die ei- gentliche beſchaffenheit des ſo genanten Pietiſti- ſchen ſtreits iſt theils denen meiſten in friſchem gedaͤchtniß/ theils in faſt unzehlichen ſchrifften pro und contra uͤberfluͤßig ventiliret worden. Woraus denn ein unpartheyiſcher leſer/ dem es bloß um die lautere wahrheit zu thun iſt/ ſchon ſelbſt ſo viel erſehen mag/ als ihm zu dieſem zweck noͤthig. Was D. Balthaſar Beckers ſache betrifft/ fehlet es auch in unſerer ſprache nicht angenauer nachricht: Und da dieſer mann (der unlaͤngſt in Amſterdam verſtorben) frei- lich in handelung der ſchrifft und der taͤglichen erfahrung allzu præcipitant und frech verfah- ren/ auch damit nicht wenigen weiter auff den Atheiſmum zu verfallen anlaß gegeben/ meri- tirt deſſen vortrag nicht/ daß er eben durch wie- derholung noch mehr ausgebreitet werde. Ge- ſtalt ſeine uͤbrige erinnerungen wider die allzu- hoch geſetzte auctoritaͤt der lehrer in der Refor- mirten kirchen/ wider die ſchlimmen proceſſe gegen viele vermeinte zauberer/ in gleichen wider allerhand gemeinen aberglauben und fa- belhaff-

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/208>, abgerufen am 26.04.2024.