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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Fortgesetzte allgemeine anmerckungen
[Spaltenumbruch] ein jeder unter euch in sich selbsten gehen oder ein-
kehren/ und euren quell des heils anruffen muß/
daß er wieder ausquelle und euch als eine frucht-
bahren Libanon mache/ damit der König der
liebe und des friedens in und unter euch woh-
nen/ und euch mit dem Philadelphischen spie-
gel/ so das flammende hertz und liebe der einig-
keit ist/ versiegeln und bekräfftigen möge. Ver-
achtet noch verwerffet diese bottschafft/ und
ruff GOttes an die Lutherische und Reformir-
te kirchschafft nicht/ denn sie von demjenigen
kommt/ welcher im brennenden busche der liebe
wohnet; Wohin er euch/ die ihr von den
Reformirten oder Protestirenden kirchen seyd/
alle zukommen und aus dem kelche der Göttli-
chen eingeistung als dem weine zu trincke einlä-
det/ welcher euch zu dienern des geistes machet/
damit ihr als abgesandten der versühnung aus-
gehen möget/ welches eure crone/ freude und
glorie seyn wird. Dergestalt nun seyd ihr/ bey-
des hirten und volck aller kirchen/ erinnert und
auffgeruffen/ euch in euch selbsten zu examiniren
und zu prüfen/ ob ihr das rechte mahlzeichen/
der kirche und braut CHristi traget: Denn der
Königliche bräutigam erwartet nunmehr ei-
nen solchen hohen grad der Reformation sol-
cher einförmigkeit/ der alle buchstäbliche und
todte äusserliche ceremonialische Gottesdienste
übertrifft/ angesehen solche die probe des Göttl.
und brennenden steins der liebe nicht halten
wollen. Dannenhero so ihr eine hoffnung und
verlangen nach seiner andern erscheinung und
reiche habet/ das sich in seiner macht und glorie
allhier in und auff der erden ausbreiten soll/ so
seyd wacker und wachet im innern hoffe eines
reinen und vollkommenen hertzens und ge-
müths/ eröfnet euer ohr/ die stimme eures Königli-
chen hirtens der schaafe zu hören/ welcher euch
aufffordert/ eine einige vollkommene heerde zu
machen; da er unter euch ein- und ausgehen/
und euch zu dem lebendigen brunnen und fri-
schen weiden führen möge/ daß keine dürre noch
hunger mehr erkant werden/ und das wesentli-
che wort aus der wurtzel-essentz eurer eigenen
seelen auffgehen möge/ wodurch ihr im dienste
des H. Geistes versiegelt und vom Alpha und
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kirchen als eine zugefüget/ und mit der ewigen
Crone/ gekrönet werden sollen/ deme zu lob/
preiß/ ehr/ und glorie/ der da war und ist und
zukünfftig ist! Amen.

Bißhieher gehet die gemeldete bezeugung
von denen heutigen kirch-gemeinen der gantzen
so genannten Christenheit. Nun mag nicht
wenigen lesern vermuthlich ein gefallen gesche-
hen/ wenn ich noch etliche dergleichen aussprü-
che hievon anhänge/ so ich in einem neueren
manuscripto eines ungenannten Autoris ge-
funden/ dessen titel dieser ist:

Nachdenckliche erinnerungen von
der gemeinschafft des reichs GOttes
und von seinen wunder-gerichten
H.B.K.

Aus dieser schrifft will ich nur diejenigen
hauptstellen excerpiten/ wodurch diese vorha-
bende materie in etwas erkläret werden möchte.
Also schreibet der Auctor daselbst:

Num. 9. Lasset euch züchtigen/ ihr/ die
ihr die erde richtet/ so werdet ihr des rechten
wegs nicht verfehlen. Denn von euch will
[Spaltenumbruch] GOtt den bau der seelen und der kräffte des lan-
des fordern. Höret auff euch und euren ver-
führtem gewissen die Bauch-propheten aus-
zukauffen/ und anzuschencken. Eilet/ reisset
eure seelen loß/ daß ihr nicht des wahren bildes
CHristi verfehlet und thiere werdet nach seel
und leib/ weil in das neue Jerusalem nichts
eingehen soll/ als was im buch des lebens einge-
schrieben ist. Das gerichte GOttes lasset euch
allen zur nachfolge dienen/ ja zur vorbereitung
des wegs zur ewigkeit. Niemand wird durch
zuschliessung der augen und des hertzens entge-
hen; Darum kommt dem sohn freywillig ent-
gegen/ und ergreiffet seine zucht mit beyden hän-
den/ so werdet ihr unschätzbaren frieden und reich-
thum finden. Haltet euch fest an Christo/ von al-
lem andern reisset eure hertzen ab. Denn alles
andere aussenwerck soll zerschüttert werden in
den abgrund der ewigen vertilgung. Siehe/
die rede des HErrn kommt schnell!

§. 10. Herunter in den abgrund/ du thieri-
sche welt/ zerschmeltzet vor dem angesicht des
HErrn/ ihr thierische reiche/ religionen/ Aca-
demi
en/ ämter/ gesetze/ und s. f. Setzet euch
herunter/ ihr falsche Catholische/ ihr falsch-
Evangelische! Euere crone ist weg/ euer opffer
verworffen! Eure wercke und namen sind ewig
zu schanden worden. Der HErr hat die pfeile
des verzehrenden gerichts und wercks über die
Heiden ausgelassen/ welche vom gesetz CHristi
nur angebrant/ nicht aber bekehret worden.
Jesai. 64. 2. Fahret hinunter mit euren un-
gerechten wercken in den fall Babylons/ ihr
Priester und Tyrannen allenthalben! Denn
mit allen euren götzen-opffern habt ihr keine ge-
rechtigkeit bey euch können wohnen machen.
Praebenden/ Legenden und allerley meinungen
in ceremonien habt ihr können auffnehmen/
aber die gerechtigkeit und barmhertzigkeit hat
der satan nie lassen regieren bißher. Euer ge-
dächtniß und werck wird aus dem land der le-
bendigen vertilget werden ewiglich/ und dem vo-
rigen Heidenthum nachfahren in den abgrund!

§. 11. Werde offenbar und licht/ du wah-
res Christenthum/ als ein neuer name/ als ein
land der lebendigen! Siehe/ dein König ist
verkläret in gerechtigkeit. Er hat das meer der
Römischen Heiden durch das zweyschneidi-
ge schwerd seines Evangelii von einander geris-
sen. Ein theil stehet abgerissen gegen mitter-
nacht/ das andere gegen mittag/ alles gegen
einander in blut und fluch/ und todtgeschlagen
durch ein blutig sacrament eines eintzigen tod-
ten/ und durch eine feurige rede eines menschen-
sohns. Und das erlösete volck gehet hindurch
zur erquickung/ und lässet den tod verschlungen
in dem sieg immerdar. Der drachen-grimm
der ungeistlichen geistlichkeit muß zwischen ho-
hen wasser-bergen niedersincken in vergeblicher
nachjagung der ehrenkron. Wo ist die krafft
eines bruder-mörderischen buchstabens und
Nadabischen rauch-opffers? Wo ist eine
macht über die plage und über die wunde der
welt-erregungen/ ihr hirten des todes/ die ihr
samt euren kirchen- und land-feinden aus ei-
nem kelch getruncken/ und des Davidischen
siegs und frieden-schlusses bißher alle verfehlet
habt. Zerknirscht eure zähne in der empfindung
des eisernen scepters von dem geschlechte Da-
vids aus Sion her. Siehe! JEsus ist in seinem

und

Th. IV. Fortgeſetzte allgemeine anmerckungen
[Spaltenumbruch] ein jeder unteꝛ euch in ſich ſelbſten gehen oder ein-
kehren/ und euren quell des heils anruffen muß/
daß eꝛ wiedeꝛ ausquelle und euch als einē frucht-
bahren Libanon mache/ damit der Koͤnig der
liebe und des friedens in und unter euch woh-
nen/ und euch mit dem Philadelphiſchen ſpie-
gel/ ſo das flammende hertz und liebe der einig-
keit iſt/ verſiegeln und bekraͤfftigen moͤge. Ver-
achtet noch verwerffet dieſe bottſchafft/ und
ruff GOttes an die Lutheriſche und Reformir-
te kirchſchafft nicht/ denn ſie von demjenigen
kommt/ welcher im brennenden buſche der liebe
wohnet; Wohin er euch/ die ihr von den
Reformirten oder Proteſtirenden kirchen ſeyd/
alle zukommen und aus dem kelche der Goͤttli-
chen eingeiſtung als dem weine zu trinckē einlaͤ-
det/ welcher euch zu dienern des geiſtes machet/
damit ihr als abgeſandten der verſuͤhnung aus-
gehen moͤget/ welches eure crone/ freude und
glorie ſeyn wird. Dergeſtalt nun ſeyd ihr/ bey-
des hirten und volck aller kirchen/ erinnert und
auffgeruffen/ euch in euch ſelbſten zu examiniren
und zu pruͤfen/ ob ihr das rechte mahlzeichen/
der kirche und braut CHriſti traget: Denn der
Koͤnigliche braͤutigam erwartet nunmehr ei-
nen ſolchen hohen grad der Reformation ſol-
cher einfoͤrmigkeit/ der alle buchſtaͤbliche und
todte aͤuſſerliche ceremonialiſche Gottesdienſte
uͤbertrifft/ angeſehen ſolche die probe des Goͤttl.
und brennenden ſteins der liebe nicht halten
wollen. Dannenhero ſo ihr eine hoffnung und
verlangen nach ſeiner andern erſcheinung und
reiche habet/ das ſich in ſeiner macht und glorie
allhier in und auff der erden ausbreiten ſoll/ ſo
ſeyd wacker und wachet im innern hoffe eines
reinen und vollkommenen hertzens und ge-
muͤths/ eroͤfnet euer ohr/ die ſtim̃e euꝛes Koͤnigli-
chen hirtens der ſchaafe zu hoͤren/ welcher euch
aufffordert/ eine einige vollkommene heerde zu
machen; da er unter euch ein- und ausgehen/
und euch zu dem lebendigen brunnen und fri-
ſchen weiden fuͤhren moͤge/ daß keine duͤrre noch
hunger mehr erkant werden/ und das weſentli-
che wort aus der wurtzel-eſſentz eurer eigenen
ſeelen auffgehen moͤge/ wodurch ihr im dienſte
des H. Geiſtes verſiegelt und vom Alpha und
Omega moͤget bezeichnet werden: dem alle
kirchen als eine zugefuͤget/ und mit der ewigen
Crone/ gekroͤnet werden ſollen/ deme zu lob/
preiß/ ehr/ und glorie/ der da war und iſt und
zukuͤnfftig iſt! Amen.

Bißhieher gehet die gemeldete bezeugung
von denen heutigen kirch-gemeinen der gantzen
ſo genannten Chriſtenheit. Nun mag nicht
wenigen leſern vermuthlich ein gefallen geſche-
hen/ wenn ich noch etliche dergleichen ausſpruͤ-
che hievon anhaͤnge/ ſo ich in einem neueren
manuſcripto eines ungenannten Autoris ge-
funden/ deſſen titel dieſer iſt:

Nachdenckliche erinnerungen von
der gemeinſchafft des reichs GOttes
und von ſeinen wunder-gerichten
H.B.K.

Aus dieſer ſchrifft will ich nur diejenigen
hauptſtellen excerpiten/ wodurch dieſe vorha-
bende materie in etwas erklaͤret werden moͤchte.
Alſo ſchreibet der Auctor daſelbſt:

Num. 9. Laſſet euch zuͤchtigen/ ihr/ die
ihr die erde richtet/ ſo werdet ihr des rechten
wegs nicht verfehlen. Denn von euch will
[Spaltenumbruch] GOtt den bau der ſeelen und der kraͤffte des lan-
des fordern. Hoͤret auff euch und euren ver-
fuͤhrtem gewiſſen die Bauch-propheten aus-
zukauffen/ und anzuſchencken. Eilet/ reiſſet
eure ſeelen loß/ daß ihr nicht des wahren bildes
CHriſti verfehlet und thiere werdet nach ſeel
und leib/ weil in das neue Jeruſalem nichts
eingehen ſoll/ als was im buch des lebens einge-
ſchrieben iſt. Das gerichte GOttes laſſet euch
allen zur nachfolge dienen/ ja zur vorbereitung
des wegs zur ewigkeit. Niemand wird durch
zuſchlieſſung der augen und des hertzens entge-
hen; Darum kommt dem ſohn freywillig ent-
gegen/ und ergreiffet ſeine zucht mit beyden haͤn-
den/ ſo weꝛdet ihr unſchaͤtzbaren frieden uñ reich-
thum finden. Haltet euch feſt an Chriſto/ von al-
lem andern reiſſet eure hertzen ab. Denn alles
andere auſſenwerck ſoll zerſchuͤttert werden in
den abgrund der ewigen vertilgung. Siehe/
die rede des HErꝛn kommt ſchnell!

§. 10. Herunter in den abgrund/ du thieri-
ſche welt/ zerſchmeltzet vor dem angeſicht des
HErꝛn/ ihr thieriſche reiche/ religionen/ Aca-
demi
en/ aͤmter/ geſetze/ und ſ. f. Setzet euch
herunter/ ihr falſche Catholiſche/ ihr falſch-
Evangeliſche! Euere crone iſt weg/ euer opffer
verworffen! Eure wercke und namen ſind ewig
zu ſchanden worden. Der HErr hat die pfeile
des verzehrenden gerichts und wercks uͤber die
Heiden ausgelaſſen/ welche vom geſetz CHriſti
nur angebrant/ nicht aber bekehret worden.
Jeſai. 64. 2. Fahret hinunter mit euren un-
gerechten wercken in den fall Babylons/ ihr
Prieſter und Tyrannen allenthalben! Denn
mit allen euren goͤtzen-opffern habt ihr keine ge-
rechtigkeit bey euch koͤnnen wohnen machen.
Præbenden/ Legenden und allerley meinungen
in ceremonien habt ihr koͤnnen auffnehmen/
aber die gerechtigkeit und barmhertzigkeit hat
der ſatan nie laſſen regieren bißher. Euer ge-
daͤchtniß und werck wird aus dem land der le-
bendigen veꝛtilget werden ewiglich/ uñ dem vo-
rigen Heidenthum nachfahren in den abgrund!

§. 11. Werde offenbar und licht/ du wah-
res Chriſtenthum/ als ein neuer name/ als ein
land der lebendigen! Siehe/ dein Koͤnig iſt
verklaͤret in gerechtigkeit. Er hat das meer der
Roͤmiſchen Heiden durch das zweyſchneidi-
ge ſchwerd ſeines Evangelii von einander geriſ-
ſen. Ein theil ſtehet abgeriſſen gegen mitter-
nacht/ das andere gegen mittag/ alles gegen
einander in blut und fluch/ und todtgeſchlagen
durch ein blutig ſacrament eines eintzigen tod-
ten/ und durch eine feurige rede eines menſchen-
ſohns. Und das erloͤſete volck gehet hindurch
zur erquickung/ und laͤſſet den tod verſchlungen
in dem ſieg immerdar. Der drachen-grimm
der ungeiſtlichen geiſtlichkeit muß zwiſchen ho-
hen waſſer-bergen niederſincken in vergeblicher
nachjagung der ehrenkron. Wo iſt die krafft
eines bruder-moͤrderiſchen buchſtabens und
Nadabiſchen rauch-opffers? Wo iſt eine
macht uͤber die plage und uͤber die wunde der
welt-erregungen/ ihr hirten des todes/ die ihr
ſamt euren kirchen- und land-feinden aus ei-
nem kelch getruncken/ und des Davidiſchen
ſiegs und frieden-ſchluſſes bißher alle verfehlet
habt. Zerknirſcht eure zaͤhne in der empfindung
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[20/0316] Th. IV. Fortgeſetzte allgemeine anmerckungen ein jeder unteꝛ euch in ſich ſelbſten gehen oder ein- kehren/ und euren quell des heils anruffen muß/ daß eꝛ wiedeꝛ ausquelle und euch als einē frucht- bahren Libanon mache/ damit der Koͤnig der liebe und des friedens in und unter euch woh- nen/ und euch mit dem Philadelphiſchen ſpie- gel/ ſo das flammende hertz und liebe der einig- keit iſt/ verſiegeln und bekraͤfftigen moͤge. Ver- achtet noch verwerffet dieſe bottſchafft/ und ruff GOttes an die Lutheriſche und Reformir- te kirchſchafft nicht/ denn ſie von demjenigen kommt/ welcher im brennenden buſche der liebe wohnet; Wohin er euch/ die ihr von den Reformirten oder Proteſtirenden kirchen ſeyd/ alle zukommen und aus dem kelche der Goͤttli- chen eingeiſtung als dem weine zu trinckē einlaͤ- det/ welcher euch zu dienern des geiſtes machet/ damit ihr als abgeſandten der verſuͤhnung aus- gehen moͤget/ welches eure crone/ freude und glorie ſeyn wird. Dergeſtalt nun ſeyd ihr/ bey- des hirten und volck aller kirchen/ erinnert und auffgeruffen/ euch in euch ſelbſten zu examiniren und zu pruͤfen/ ob ihr das rechte mahlzeichen/ der kirche und braut CHriſti traget: Denn der Koͤnigliche braͤutigam erwartet nunmehr ei- nen ſolchen hohen grad der Reformation ſol- cher einfoͤrmigkeit/ der alle buchſtaͤbliche und todte aͤuſſerliche ceremonialiſche Gottesdienſte uͤbertrifft/ angeſehen ſolche die probe des Goͤttl. und brennenden ſteins der liebe nicht halten wollen. Dannenhero ſo ihr eine hoffnung und verlangen nach ſeiner andern erſcheinung und reiche habet/ das ſich in ſeiner macht und glorie allhier in und auff der erden ausbreiten ſoll/ ſo ſeyd wacker und wachet im innern hoffe eines reinen und vollkommenen hertzens und ge- muͤths/ eroͤfnet euer ohr/ die ſtim̃e euꝛes Koͤnigli- chen hirtens der ſchaafe zu hoͤren/ welcher euch aufffordert/ eine einige vollkommene heerde zu machen; da er unter euch ein- und ausgehen/ und euch zu dem lebendigen brunnen und fri- ſchen weiden fuͤhren moͤge/ daß keine duͤrre noch hunger mehr erkant werden/ und das weſentli- che wort aus der wurtzel-eſſentz eurer eigenen ſeelen auffgehen moͤge/ wodurch ihr im dienſte des H. Geiſtes verſiegelt und vom Alpha und Omega moͤget bezeichnet werden: dem alle kirchen als eine zugefuͤget/ und mit der ewigen Crone/ gekroͤnet werden ſollen/ deme zu lob/ preiß/ ehr/ und glorie/ der da war und iſt und zukuͤnfftig iſt! Amen. Bißhieher gehet die gemeldete bezeugung von denen heutigen kirch-gemeinen der gantzen ſo genannten Chriſtenheit. Nun mag nicht wenigen leſern vermuthlich ein gefallen geſche- hen/ wenn ich noch etliche dergleichen ausſpruͤ- che hievon anhaͤnge/ ſo ich in einem neueren manuſcripto eines ungenannten Autoris ge- funden/ deſſen titel dieſer iſt: Nachdenckliche erinnerungen von der gemeinſchafft des reichs GOttes und von ſeinen wunder-gerichten H.B.K. Aus dieſer ſchrifft will ich nur diejenigen hauptſtellen excerpiten/ wodurch dieſe vorha- bende materie in etwas erklaͤret werden moͤchte. Alſo ſchreibet der Auctor daſelbſt: Num. 9. Laſſet euch zuͤchtigen/ ihr/ die ihr die erde richtet/ ſo werdet ihr des rechten wegs nicht verfehlen. Denn von euch will GOtt den bau der ſeelen und der kraͤffte des lan- des fordern. Hoͤret auff euch und euren ver- fuͤhrtem gewiſſen die Bauch-propheten aus- zukauffen/ und anzuſchencken. Eilet/ reiſſet eure ſeelen loß/ daß ihr nicht des wahren bildes CHriſti verfehlet und thiere werdet nach ſeel und leib/ weil in das neue Jeruſalem nichts eingehen ſoll/ als was im buch des lebens einge- ſchrieben iſt. Das gerichte GOttes laſſet euch allen zur nachfolge dienen/ ja zur vorbereitung des wegs zur ewigkeit. Niemand wird durch zuſchlieſſung der augen und des hertzens entge- hen; Darum kommt dem ſohn freywillig ent- gegen/ und ergreiffet ſeine zucht mit beyden haͤn- den/ ſo weꝛdet ihr unſchaͤtzbaren frieden uñ reich- thum finden. Haltet euch feſt an Chriſto/ von al- lem andern reiſſet eure hertzen ab. Denn alles andere auſſenwerck ſoll zerſchuͤttert werden in den abgrund der ewigen vertilgung. Siehe/ die rede des HErꝛn kommt ſchnell! §. 10. Herunter in den abgrund/ du thieri- ſche welt/ zerſchmeltzet vor dem angeſicht des HErꝛn/ ihr thieriſche reiche/ religionen/ Aca- demien/ aͤmter/ geſetze/ und ſ. f. Setzet euch herunter/ ihr falſche Catholiſche/ ihr falſch- Evangeliſche! Euere crone iſt weg/ euer opffer verworffen! Eure wercke und namen ſind ewig zu ſchanden worden. Der HErr hat die pfeile des verzehrenden gerichts und wercks uͤber die Heiden ausgelaſſen/ welche vom geſetz CHriſti nur angebrant/ nicht aber bekehret worden. Jeſai. 64. 2. Fahret hinunter mit euren un- gerechten wercken in den fall Babylons/ ihr Prieſter und Tyrannen allenthalben! Denn mit allen euren goͤtzen-opffern habt ihr keine ge- rechtigkeit bey euch koͤnnen wohnen machen. Præbenden/ Legenden und allerley meinungen in ceremonien habt ihr koͤnnen auffnehmen/ aber die gerechtigkeit und barmhertzigkeit hat der ſatan nie laſſen regieren bißher. Euer ge- daͤchtniß und werck wird aus dem land der le- bendigen veꝛtilget werden ewiglich/ uñ dem vo- rigen Heidenthum nachfahren in den abgrund! §. 11. Werde offenbar und licht/ du wah- res Chriſtenthum/ als ein neuer name/ als ein land der lebendigen! Siehe/ dein Koͤnig iſt verklaͤret in gerechtigkeit. Er hat das meer der Roͤmiſchen Heiden durch das zweyſchneidi- ge ſchwerd ſeines Evangelii von einander geriſ- ſen. Ein theil ſtehet abgeriſſen gegen mitter- nacht/ das andere gegen mittag/ alles gegen einander in blut und fluch/ und todtgeſchlagen durch ein blutig ſacrament eines eintzigen tod- ten/ und durch eine feurige rede eines menſchen- ſohns. Und das erloͤſete volck gehet hindurch zur erquickung/ und laͤſſet den tod verſchlungen in dem ſieg immerdar. Der drachen-grimm der ungeiſtlichen geiſtlichkeit muß zwiſchen ho- hen waſſer-bergen niederſincken in vergeblicher nachjagung der ehrenkron. Wo iſt die krafft eines bruder-moͤrderiſchen buchſtabens und Nadabiſchen rauch-opffers? Wo iſt eine macht uͤber die plage und uͤber die wunde der welt-erregungen/ ihr hirten des todes/ die ihr ſamt euren kirchen- und land-feinden aus ei- nem kelch getruncken/ und des Davidiſchen ſiegs und frieden-ſchluſſes bißher alle verfehlet habt. Zerknirſcht eure zaͤhne in der empfindung des eiſernen ſcepters von dem geſchlechte Da- vids aus Sion her. Siehe! JEſus iſt in ſeinem und

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/316>, abgerufen am 27.04.2024.