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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. II. Num. XXXVI. David Joris eigene Verantwortung.
[Spaltenumbruch] er auffgefahren ist. Jch glaube das wiederspiel/
nemlich/ daß er also wie derkommen werde/ als
er auffgefahren ist. Dann dieses sage ich deshal-
ben/ daß ein jeder von seiner boßheit abstehen/ bit-
ten und flehen möge; denn er kömbt warlich als
ein dieb in der Nacht/ das ist/ da sich die welt
dessen am wenigsten versiehet.

7.

Daß das letzte urtheil geschehen solle in den
Gerichten durch David Joris und seines glei-
chen; darauff antworte ich also: daß die Heili-
gen nicht allein die welt/ sondern auch die engel/
wie Paulus offentlich bezeuget/ richten werden.
Denn daß es durch D. G. geschehen solle/
wird mir/ wie andere sachen/ nur nachgeredet
und zugeschrieben/ und solches muß bewiesen
werden. Doch eines theils ist das wahr/ daß es
geschehen solle durch die Heiligen/ zu welchen
ich mich auch in der Wiedergeburt bekenne/ und
darunter zu seyn verhoffe. Denn daß es durch
D. G. geschehen solle/ ist meine rede nicht.
Jch bin so grob und unverständig nicht/ daß ich
die Schrifft nicht solte ungestümmelt lassen.
Sehet Es. I. Sapient. 8. Marc. 12. 13. 1. Cor.
9. 2. Thes. 1. Jud. 1.

8.

Daß man den dritten D. G. nun auff erden
solle wahrnehmen/ das habe ich so nicht gedacht/
geschweige daß ichs geschrieben oder gesaget ha-
be; sondern daß man den dritten David/ von
welchem die Schrifft/ wie ich darfür halte/ redet/
und ich im Geiste und in der warheit erkant ha-
be/ nun müsse wahrnehmen/ neml. den Geist der
ewigen warheit/ und darmit habe ich nicht den
David Joris gemeinet/ sondern den gesalbeten
David/ von welchem die Schrifft mit namen so
reichlich bezeuget hat/ Psalm 89. Es 55. Jerem.
23. 30. 33. Ezech. 34. 37. Os. 3. Zach. 12.

9.

Daß Christus nicht/ sondern D. G. die per-
son sey/ deren stimme alle diejenige hören mü-
sten/ die selig werden wolten/ wird mir zuge-
schrieben; aber ich läugne solches geschrieben zu
haben; denn ich halte Christum für mein haupt
und für meinen HErrn: gebe acht auff seine/
und nicht meine worte/ wie ich das ewige/ all-
mächtige Geistliche wort der Krafft am besten
begreiffen und demselbigen nachfolgen möge;
und dieses rathe ich so wohl andern/ als mir
selbst.

10.

Daß alle diejenige/ die ausser D. G. seiner
gemeine stehen/ katzen und hunde seyen/ habe ich
nie gesagt/ sondern ist von bösen Leuten mir nur
angetichtet. Was aber die Schrifft sagt von
denen/ die ausser der rechten gemeine CHristi/
als ausser dem kasten Noä/ befunden werden/
darmit stimme ich überein/ so wohl gegen mich
selbst/ als gegen andere; aber nicht/ daß ich je-
mand verdammet oder selig gesprochen hätte/
der in oder ausser meiner gemeine stehe; denn
unsere gemeinschafft ist mit dem Vatter und sei-
nem Sohne/ nach dem Geiste und warheit; ohne
solchen gilt nichts.

11.

Daß ich lehren solte morden/ stehlen/ töd-
ten/ lügen und trügen seye vergönnet gegen die-
jenige/ die nicht meine Lehren annehmen/ ist mei-
ner Lehre gantz und schnur stracks zu wider/ und
ist diese lügen so grob/ daß sie nicht ärger hätte
[Spaltenumbruch] seyn können. Was kan ich hier mehr zu sagen/
als daß ich seyn müsse als ein tauber und ein
stummer/ der seinen mund nicht auffthut. Jch
seuffze zu meinem GOTT/ und übergebe ihm
die sache/ hoffend/ daß sie einsten sich werden
schämen lernen. Was andere thun/ die sich
zwar nach mir nennen/ aber nicht thun/ was ich
ihnen sage/ ziehe ich mir nicht an; denn solche
Lehre ist so ferne von meinem hertzen/ als der
himmel ist von der erden. Leset meine Schriff-
ten.

12.

Daß man kein gewisses weib haben solle/ son-
dern in gemeinschafft der weiber leben/ wird
man in meinen Schrifften nicht befinden. Es sey
ferne von mir solches zu lehren. Aber das habe
ich wohl gelehret und geschrieben/ was Christus
saget zu den Sadduceern/ die kinder dieser welt
freyen und lassen sich freyen/ welche aber würdig
seyn werden jene welt zu erlangen/ und die auff-
erstehung der todten/ die werden weder freyen/
noch sich freyen lassen/ denn sie können hinfort
nicht sterben/ denn sie sind den engeln gleich/ und
GOttes kinder/ dieweil sie kinder sind der auffer-
stehung/ Luc. 20. Aber das habe ich nie geschrie-
ben/ daß man die weiber solle gemein haben. Al-
les mein ruffen und reden ist dargegen/ nemlich/
daß man das sündliche fleisch/ den alten men-
schen/ der lust hat zu solchen sachen/ tödten/ und
den neuen menschen anziehen müsse. Wie räu-
met sich dieses zusammen? Denn daß ich wohl
solte gesagt haben/ daß wir alle zu einem Leich-
nam Christi werden müssen/ das bekenne ich
noch mals/ und das ist eben die Lehre CHristi
und Pauli: Doch wenn jemand nach dem flei-
sche lebend seine freyheit/ in welcher wir durch
Christum stehen/ wolte zur Boßheit gebrau-
chen/ das gehet diese reine Lehre nicht an; Der
sey ferne von uns/ wenn er sich nicht von hertzen
bekehret; denn ich weiß/ daß alle die/ die nach
dem fleische leben/ und nicht nach dem Geiste/
sterben müssen/ wie geschrieben stehet/ Gal. 5.

13.

Daß ich gesaget habe/ daß man ein böses un-
geschicktes weib verlassen könne. Wiewol ich
nun solches nie gelehret/ wie meine Schrifften
weisen/ so ist es doch eben nicht so wunderlich/
noch wider die Schrifft; weil der Prediger sol-
ches offentlich schreibet/ und Paulus auch. Jm-
gleichen sagt CHristus zum überfluß/ daß
man solches thun möge; Aber wenn uns die
ewige Liebe offenbahret ist/ warumb sollen wir
nicht wiederumb denenjenigen vergeben/ die
sich an uns versündigen.

14.

Daß die verklärung der todten schon gesche-
hen sey; solches wird mir aus feindschafft
nachgeschrieben/ und habe ich solches nirgends
geschrieben.

15.

Daß das Reich CHristi auswendig auff er-
den seyn werde; das halte ich in gewissem ver-
stande für wahr; denn solches bezeuget Daniel/
und die gantze H. Schrifft/ Es. 43. 65. 66. Da-
niel 7. 12. Matth. 22. Marc. 10. Luc. 18. 1.
Corinth. 3. Hebr. 2. 2. Petr. 3. Apoc.
3. 20. 21.
Jch bekenne aber darbey/ daß es himmlisch und
ewig seyn werde/ nach der Schrifft/ die von ei-
ner andern welt/ einem neuen himmel und neu-
er erden redet/ auff welche wir hoffen. Welche

neue
A. K. H. Vierter Theil. K k

Th. IV. Sect. II. Num. XXXVI. David Joris eigene Verantwortung.
[Spaltenumbruch] er auffgefahren iſt. Jch glaube das wiederſpiel/
nemlich/ daß er alſo wie derkommen werde/ als
er auffgefahren iſt. Dann dieſes ſage ich deshal-
ben/ daß ein jeder von ſeiner boßheit abſtehen/ bit-
ten und flehen moͤge; denn er koͤmbt warlich als
ein dieb in der Nacht/ das iſt/ da ſich die welt
deſſen am wenigſten verſiehet.

7.

Daß das letzte urtheil geſchehen ſolle in den
Gerichten durch David Joris und ſeines glei-
chen; darauff antworte ich alſo: daß die Heili-
gen nicht allein die welt/ ſondern auch die engel/
wie Paulus offentlich bezeuget/ richten werden.
Denn daß es durch D. G. geſchehen ſolle/
wird mir/ wie andere ſachen/ nur nachgeredet
und zugeſchrieben/ und ſolches muß bewieſen
werden. Doch eines theils iſt das wahr/ daß es
geſchehen ſolle durch die Heiligen/ zu welchen
ich mich auch in der Wiedergeburt bekenne/ und
darunter zu ſeyn verhoffe. Denn daß es durch
D. G. geſchehen ſolle/ iſt meine rede nicht.
Jch bin ſo grob und unverſtaͤndig nicht/ daß ich
die Schrifft nicht ſolte ungeſtuͤmmelt laſſen.
Sehet Eſ. I. Sapient. 8. Marc. 12. 13. 1. Cor.
9. 2. Theſ. 1. Jud. 1.

8.

Daß man den dritten D. G. nun auff erden
ſolle wahrnehmen/ das habe ich ſo nicht gedacht/
geſchweige daß ichs geſchrieben oder geſaget ha-
be; ſondern daß man den dritten David/ von
welchem die Schrifft/ wie ich darfuͤr halte/ redet/
und ich im Geiſte und in der warheit erkant ha-
be/ nun muͤſſe wahrnehmen/ neml. den Geiſt der
ewigen warheit/ und darmit habe ich nicht den
David Joris gemeinet/ ſondern den geſalbeten
David/ von welchem die Schrifft mit namen ſo
reichlich bezeuget hat/ Pſalm 89. Eſ 55. Jerem.
23. 30. 33. Ezech. 34. 37. Oſ. 3. Zach. 12.

9.

Daß Chriſtus nicht/ ſondern D. G. die per-
ſon ſey/ deren ſtimme alle diejenige hoͤren muͤ-
ſten/ die ſelig werden wolten/ wird mir zuge-
ſchrieben; aber ich laͤugne ſolches geſchrieben zu
haben; denn ich halte Chriſtum fuͤr mein haupt
und fuͤr meinen HErrn: gebe acht auff ſeine/
und nicht meine worte/ wie ich das ewige/ all-
maͤchtige Geiſtliche wort der Krafft am beſten
begreiffen und demſelbigen nachfolgen moͤge;
und dieſes rathe ich ſo wohl andern/ als mir
ſelbſt.

10.

Daß alle diejenige/ die auſſer D. G. ſeiner
gemeine ſtehen/ katzen und hunde ſeyen/ habe ich
nie geſagt/ ſondern iſt von boͤſen Leuten mir nur
angetichtet. Was aber die Schrifft ſagt von
denen/ die auſſer der rechten gemeine CHriſti/
als auſſer dem kaſten Noaͤ/ befunden werden/
darmit ſtimme ich uͤberein/ ſo wohl gegen mich
ſelbſt/ als gegen andere; aber nicht/ daß ich je-
mand verdammet oder ſelig geſprochen haͤtte/
der in oder auſſer meiner gemeine ſtehe; denn
unſere gemeinſchafft iſt mit dem Vatter und ſei-
nem Sohne/ nach dem Geiſte und warheit; ohne
ſolchen gilt nichts.

11.

Daß ich lehren ſolte morden/ ſtehlen/ toͤd-
ten/ luͤgen und truͤgen ſeye vergoͤnnet gegen die-
jenige/ die nicht meine Lehren annehmen/ iſt mei-
ner Lehre gantz und ſchnur ſtracks zu wider/ und
iſt dieſe luͤgen ſo grob/ daß ſie nicht aͤrger haͤtte
[Spaltenumbruch] ſeyn koͤnnen. Was kan ich hier mehr zu ſagen/
als daß ich ſeyn muͤſſe als ein tauber und ein
ſtummer/ der ſeinen mund nicht auffthut. Jch
ſeuffze zu meinem GOTT/ und uͤbergebe ihm
die ſache/ hoffend/ daß ſie einſten ſich werden
ſchaͤmen lernen. Was andere thun/ die ſich
zwar nach mir nennen/ aber nicht thun/ was ich
ihnen ſage/ ziehe ich mir nicht an; denn ſolche
Lehre iſt ſo ferne von meinem hertzen/ als der
himmel iſt von der erden. Leſet meine Schriff-
ten.

12.

Daß man kein gewiſſes weib haben ſolle/ ſon-
dern in gemeinſchafft der weiber leben/ wird
man in meinen Schrifften nicht befinden. Es ſey
ferne von mir ſolches zu lehren. Aber das habe
ich wohl gelehret und geſchrieben/ was Chriſtus
ſaget zu den Sadduceern/ die kinder dieſer welt
freyen und laſſen ſich freyen/ welche aber wuͤrdig
ſeyn werden jene welt zu erlangen/ und die auff-
erſtehung der todten/ die werden weder freyen/
noch ſich freyen laſſen/ denn ſie koͤnnen hinfort
nicht ſterben/ denn ſie ſind den engeln gleich/ und
GOttes kinder/ dieweil ſie kinder ſind der auffer-
ſtehung/ Luc. 20. Aber das habe ich nie geſchrie-
ben/ daß man die weiber ſolle gemein haben. Al-
les mein ruffen und reden iſt dargegen/ nemlich/
daß man das ſuͤndliche fleiſch/ den alten men-
ſchen/ der luſt hat zu ſolchen ſachen/ toͤdten/ und
den neuen menſchen anziehen muͤſſe. Wie raͤu-
met ſich dieſes zuſammen? Denn daß ich wohl
ſolte geſagt haben/ daß wir alle zu einem Leich-
nam Chriſti werden muͤſſen/ das bekenne ich
noch mals/ und das iſt eben die Lehre CHriſti
und Pauli: Doch wenn jemand nach dem flei-
ſche lebend ſeine freyheit/ in welcher wir durch
Chriſtum ſtehen/ wolte zur Boßheit gebrau-
chen/ das gehet dieſe reine Lehre nicht an; Der
ſey ferne von uns/ wenn er ſich nicht von hertzen
bekehret; denn ich weiß/ daß alle die/ die nach
dem fleiſche leben/ und nicht nach dem Geiſte/
ſterben muͤſſen/ wie geſchrieben ſtehet/ Gal. 5.

13.

Daß ich geſaget habe/ daß man ein boͤſes un-
geſchicktes weib verlaſſen koͤnne. Wiewol ich
nun ſolches nie gelehret/ wie meine Schrifften
weiſen/ ſo iſt es doch eben nicht ſo wunderlich/
noch wider die Schrifft; weil der Prediger ſol-
ches offentlich ſchreibet/ und Paulus auch. Jm-
gleichen ſagt CHriſtus zum uͤberfluß/ daß
man ſolches thun moͤge; Aber wenn uns die
ewige Liebe offenbahret iſt/ warumb ſollen wir
nicht wiederumb denenjenigen vergeben/ die
ſich an uns verſuͤndigen.

14.

Daß die verklaͤrung der todten ſchon geſche-
hen ſey; ſolches wird mir aus feindſchafft
nachgeſchrieben/ und habe ich ſolches nirgends
geſchrieben.

15.

Daß das Reich CHriſti auswendig auff er-
den ſeyn werde; das halte ich in gewiſſem ver-
ſtande fuͤr wahr; denn ſolches bezeuget Daniel/
und die gantze H. Schrifft/ Eſ. 43. 65. 66. Da-
niel 7. 12. Matth. 22. Marc. 10. Luc. 18. 1.
Corinth. 3. Hebr. 2. 2. Petr. 3. Apoc.
3. 20. 21.
Jch bekenne aber darbey/ daß es himmliſch und
ewig ſeyn werde/ nach der Schrifft/ die von ei-
ner andern welt/ einem neuen himmel und neu-
er erden redet/ auff welche wir hoffen. Welche

neue
A. K. H. Vierter Theil. K k
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[257/0553] Th. IV. Sect. II. Num. XXXVI. David Joris eigene Verantwortung. er auffgefahren iſt. Jch glaube das wiederſpiel/ nemlich/ daß er alſo wie derkommen werde/ als er auffgefahren iſt. Dann dieſes ſage ich deshal- ben/ daß ein jeder von ſeiner boßheit abſtehen/ bit- ten und flehen moͤge; denn er koͤmbt warlich als ein dieb in der Nacht/ das iſt/ da ſich die welt deſſen am wenigſten verſiehet. 7. Daß das letzte urtheil geſchehen ſolle in den Gerichten durch David Joris und ſeines glei- chen; darauff antworte ich alſo: daß die Heili- gen nicht allein die welt/ ſondern auch die engel/ wie Paulus offentlich bezeuget/ richten werden. Denn daß es durch D. G. geſchehen ſolle/ wird mir/ wie andere ſachen/ nur nachgeredet und zugeſchrieben/ und ſolches muß bewieſen werden. Doch eines theils iſt das wahr/ daß es geſchehen ſolle durch die Heiligen/ zu welchen ich mich auch in der Wiedergeburt bekenne/ und darunter zu ſeyn verhoffe. Denn daß es durch D. G. geſchehen ſolle/ iſt meine rede nicht. Jch bin ſo grob und unverſtaͤndig nicht/ daß ich die Schrifft nicht ſolte ungeſtuͤmmelt laſſen. Sehet Eſ. I. Sapient. 8. Marc. 12. 13. 1. Cor. 9. 2. Theſ. 1. Jud. 1. 8. Daß man den dritten D. G. nun auff erden ſolle wahrnehmen/ das habe ich ſo nicht gedacht/ geſchweige daß ichs geſchrieben oder geſaget ha- be; ſondern daß man den dritten David/ von welchem die Schrifft/ wie ich darfuͤr halte/ redet/ und ich im Geiſte und in der warheit erkant ha- be/ nun muͤſſe wahrnehmen/ neml. den Geiſt der ewigen warheit/ und darmit habe ich nicht den David Joris gemeinet/ ſondern den geſalbeten David/ von welchem die Schrifft mit namen ſo reichlich bezeuget hat/ Pſalm 89. Eſ 55. Jerem. 23. 30. 33. Ezech. 34. 37. Oſ. 3. Zach. 12. 9. Daß Chriſtus nicht/ ſondern D. G. die per- ſon ſey/ deren ſtimme alle diejenige hoͤren muͤ- ſten/ die ſelig werden wolten/ wird mir zuge- ſchrieben; aber ich laͤugne ſolches geſchrieben zu haben; denn ich halte Chriſtum fuͤr mein haupt und fuͤr meinen HErrn: gebe acht auff ſeine/ und nicht meine worte/ wie ich das ewige/ all- maͤchtige Geiſtliche wort der Krafft am beſten begreiffen und demſelbigen nachfolgen moͤge; und dieſes rathe ich ſo wohl andern/ als mir ſelbſt. 10. Daß alle diejenige/ die auſſer D. G. ſeiner gemeine ſtehen/ katzen und hunde ſeyen/ habe ich nie geſagt/ ſondern iſt von boͤſen Leuten mir nur angetichtet. Was aber die Schrifft ſagt von denen/ die auſſer der rechten gemeine CHriſti/ als auſſer dem kaſten Noaͤ/ befunden werden/ darmit ſtimme ich uͤberein/ ſo wohl gegen mich ſelbſt/ als gegen andere; aber nicht/ daß ich je- mand verdammet oder ſelig geſprochen haͤtte/ der in oder auſſer meiner gemeine ſtehe; denn unſere gemeinſchafft iſt mit dem Vatter und ſei- nem Sohne/ nach dem Geiſte und warheit; ohne ſolchen gilt nichts. 11. Daß ich lehren ſolte morden/ ſtehlen/ toͤd- ten/ luͤgen und truͤgen ſeye vergoͤnnet gegen die- jenige/ die nicht meine Lehren annehmen/ iſt mei- ner Lehre gantz und ſchnur ſtracks zu wider/ und iſt dieſe luͤgen ſo grob/ daß ſie nicht aͤrger haͤtte ſeyn koͤnnen. Was kan ich hier mehr zu ſagen/ als daß ich ſeyn muͤſſe als ein tauber und ein ſtummer/ der ſeinen mund nicht auffthut. Jch ſeuffze zu meinem GOTT/ und uͤbergebe ihm die ſache/ hoffend/ daß ſie einſten ſich werden ſchaͤmen lernen. Was andere thun/ die ſich zwar nach mir nennen/ aber nicht thun/ was ich ihnen ſage/ ziehe ich mir nicht an; denn ſolche Lehre iſt ſo ferne von meinem hertzen/ als der himmel iſt von der erden. Leſet meine Schriff- ten. 12. Daß man kein gewiſſes weib haben ſolle/ ſon- dern in gemeinſchafft der weiber leben/ wird man in meinen Schrifften nicht befinden. Es ſey ferne von mir ſolches zu lehren. Aber das habe ich wohl gelehret und geſchrieben/ was Chriſtus ſaget zu den Sadduceern/ die kinder dieſer welt freyen und laſſen ſich freyen/ welche aber wuͤrdig ſeyn werden jene welt zu erlangen/ und die auff- erſtehung der todten/ die werden weder freyen/ noch ſich freyen laſſen/ denn ſie koͤnnen hinfort nicht ſterben/ denn ſie ſind den engeln gleich/ und GOttes kinder/ dieweil ſie kinder ſind der auffer- ſtehung/ Luc. 20. Aber das habe ich nie geſchrie- ben/ daß man die weiber ſolle gemein haben. Al- les mein ruffen und reden iſt dargegen/ nemlich/ daß man das ſuͤndliche fleiſch/ den alten men- ſchen/ der luſt hat zu ſolchen ſachen/ toͤdten/ und den neuen menſchen anziehen muͤſſe. Wie raͤu- met ſich dieſes zuſammen? Denn daß ich wohl ſolte geſagt haben/ daß wir alle zu einem Leich- nam Chriſti werden muͤſſen/ das bekenne ich noch mals/ und das iſt eben die Lehre CHriſti und Pauli: Doch wenn jemand nach dem flei- ſche lebend ſeine freyheit/ in welcher wir durch Chriſtum ſtehen/ wolte zur Boßheit gebrau- chen/ das gehet dieſe reine Lehre nicht an; Der ſey ferne von uns/ wenn er ſich nicht von hertzen bekehret; denn ich weiß/ daß alle die/ die nach dem fleiſche leben/ und nicht nach dem Geiſte/ ſterben muͤſſen/ wie geſchrieben ſtehet/ Gal. 5. 13. Daß ich geſaget habe/ daß man ein boͤſes un- geſchicktes weib verlaſſen koͤnne. Wiewol ich nun ſolches nie gelehret/ wie meine Schrifften weiſen/ ſo iſt es doch eben nicht ſo wunderlich/ noch wider die Schrifft; weil der Prediger ſol- ches offentlich ſchreibet/ und Paulus auch. Jm- gleichen ſagt CHriſtus zum uͤberfluß/ daß man ſolches thun moͤge; Aber wenn uns die ewige Liebe offenbahret iſt/ warumb ſollen wir nicht wiederumb denenjenigen vergeben/ die ſich an uns verſuͤndigen. 14. Daß die verklaͤrung der todten ſchon geſche- hen ſey; ſolches wird mir aus feindſchafft nachgeſchrieben/ und habe ich ſolches nirgends geſchrieben. 15. Daß das Reich CHriſti auswendig auff er- den ſeyn werde; das halte ich in gewiſſem ver- ſtande fuͤr wahr; denn ſolches bezeuget Daniel/ und die gantze H. Schrifft/ Eſ. 43. 65. 66. Da- niel 7. 12. Matth. 22. Marc. 10. Luc. 18. 1. Corinth. 3. Hebr. 2. 2. Petr. 3. Apoc. 3. 20. 21. Jch bekenne aber darbey/ daß es himmliſch und ewig ſeyn werde/ nach der Schrifft/ die von ei- ner andern welt/ einem neuen himmel und neu- er erden redet/ auff welche wir hoffen. Welche neue A. K. H. Vierter Theil. K k

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/553>, abgerufen am 26.04.2024.