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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. II. Num. XXXIX. D. Joris Tractat von der wahren Gemeine
[Spaltenumbruch] nigen. Denn dieweil diese Heil. kirche von
keinem stein noch holtz/ silber oder gold/ weder
von fleisch noch blut gebauet/ sondern lauter
geistliche und gutwillige hertzen des allerhei-
ligsten Glaubens sind/ so sol ein jeder/ der
von demselben Geist einigerley weise getrun-
cken oder etwas empfangen/ gehöret oder ge-
lernet hat/ darüber gutes muths GOtte/ der
alle hertzen kennet/ vertrauen und nicht ablassen
von sich selbst mit hertz/ sinn und muth aus- und
in CHristum/ GOttes ewiges wort und wil-
len einzugehen/ sich auch darinn allwege fin-
den lassen/ nemlich/ in seiner hand unter allem
gehorsam der warheit im Geiste. Und obschon
ein solcher von den menschen nicht davor ange-
sehen wird/ GOtt aber allein bekandt und lieb
ist/ auch in seinen geboten oder wort allewege
erfunden wird/ so kan er sich begnügen/ jedoch
aber das ihm nicht lieb seyn lassen/ daß er der
furcht halben seinen rechten bruder verborgen/
und im guten nicht offenbahr seyn kan/ auch
das gütige wort der ewigen seligkeit und war-
heit verschweigen muß; welches er/ so es ihm
schmertz und pein im hertzen ist/ beseuffzen und
beklagen/ und mit verlangen auff die offenbah-
rung der herrlichen freyheit der kinder GOttes
warten mag. Mittler zeit aber seine seele mit
aller gedult in guter zuversicht und stille be-
sitzen.

Frage.

Das ist ja noch tröstlich/ erfreulich und frö-
lich vor ein betrübtes und bekümmertes hertze
zu hören/ weil doch kein mensch ausser der Heil.
kirchen/ der wahren Gemein oder Braut Chri-
sti/ selig oder erhalten werden kan/ mit welcher
man doch vereinigt/ und ihr eingeleibet seyn
mag ohne erkäntniß und wissenschafft dersel-
ben/ laut eurer reden/ ists nicht so?

Antwort:

Ja gewiß/ doch mit aller bescheidenheit die-
ses unsers beweises/ nemlich nachdem sie alle
von GOtt gelehret/ und von dem Geiste der
warheit in alle warheit sollen geleitet werden/
von einem haupt zu einem haupt gleich gesin-
net seyn/ und in einen glaubwürdigen guten
willen kommen/ welcher denen ersten durch das
vorige kund gethan/ und offenbar gemacht
worden: So ist ohne allen zweiffel gantz nicht
zu besorgen/ als ob die letzten ihren eingang
und fülle der gnaden nach den außfliessenden
gaben des reichthums CHristi in ihrem Glau-
ben nicht so wol hätten/ als die ersten/ nach-
dem derselbe nemlich reich/ starck und gesund/
oder mächtig ist. Weil denn das wahr ist/ so
kan oder mag ihre art und geist in allen Gött-
lichen sachen der worte/ willen und wercke
CHristi nicht geringer seyn als der ersten/ son-
dern es ziemet ihm desto eher/ weil sie die älteste
zeit darinn erreichet/ ein mehrers empfangen
zu haben/ nemlich im glauben glaubiger/ in
vertrauen vertraulicher/ in der liebe lieblicher/
kräfftiger und demüthiger von hertzen/ gehor-
samer mit den ohren/ einfältiger von gesichte/
reiner/ das ist/ geistlicher an händen und wer-
cken/ himmlischer und standhaffter an sinnen/
warhaffter und lauterer im grunde/ GOtt glei-
cher im wesen/ das ist/ von gantzer seelen glei-
cher geartet zu seyn. Denn was sie verborgen/
und im dunckeln unbekandt hält/ sol/ nachdem
sie alle in der zeit des Glaubens und unglau-
[Spaltenumbruch] bens wol besucht/ geläutert und gereinigt sind/
gantz vollkommen und rechtschaffen seyn/ auch
weggethan/ und als eine finsterniß von dem
lichte des tages vertrieben werden. An wel-
chem tage sie dann klar scheinen und leuchten
sollen diejenige/ die sie sind. Jnzwischen aber
sollen und müssen sie durch der gottlosen spott
und glücklich-fortgehendes freyes fleischliches
leben ins schweigen/ als todten und gottlosen
gleich/ gesetzt/ mit Esau gerechnet/ ja gar dar-
unter gezehlet werden. Welches ihnen zwar
keine freude in ihrem hertzen machen/ sondern
lauter schwermuth innerlich anrichten wird.
Der mund wird wol von aussen lachen/ das
hertz aber inwendig weinen nach ihrer herr-
lichen erbschafft und gloriösen freyheit/ wie
den kindern des Reichs geziemet.

Frage.

So höre ich wol: Die rechte heil. kirche/ die
wahre heil. gemeine oder braut Christi muß als
eine hure oder ehebrecherisch weib im dunckeln
verlassen sitzen/ mit schanden unterliegen/ von
allen andern gemeinen verachtet und verworf-
fen/ ja gar zu nichte gemacht werden/ recht
wie davon geschrieben stehet.

Antwort:

Ja/ also sol und muß es seyn/ wie es schon
vorher durch Christum und alle seine nachfol-
ger abgemahlet ist. Welche/ ob sie wol schei-
nen zu sterben/ heßlich und scheußlich/ ja gar
aus- und zu nichte gemacht/ und als auskehrich
außgefegt werden/ dennoch in gutem festem
vertrauen und sicherer ruhe sind. Man lese hie-
von den Psalmisten/ das buch der Weißheit/
Jesaiam und Micham/ so wird man bald ver-
nehmen/ ob mein beweiß und erklärung der ge-
meine (allwo GOttes wort/ wille und werck/
und die rechte Religion zu finden) nicht allein
mit erfahrung der warheit/ sondern auch mit
klaren außgedruckten Göttlichen Schrifften
bewähret und bewiesen ist.

Frage.

Das ist unwiedersprechlich in meinen ohren/
nachdem sich der gerechte Christus in dem ewi-
gen wesen der warheit durch sein allmächtig
geist-wort in der ewigkeit hervor gethan/ und
wie ein morgen-licht unsere düstere hertzen
durchbrochen/ so ist leicht zu mercken/ daß sein
leib/ seine braut/ seine kirche oder gemeine/ wie
erselbst in der welt ist/ nemlich/ wie eine rose un-
ter den dornen/ eben also ist das liebste weib un-
ter den weibern/ das ist/ unter andern gemeinen/
die gegen sie/ wegen ihrer heiligkeit nichts ver-
mögen. Deßwegen sie auch vor ihnen wie lau-
ter finsterniß/ wie eine verführerin/ heuchlerin/
falsche betriegerin/ ja vor die allerböseste und
schnödeste oder verdammens wurdigste ge-
rechnet ist/ gleich wie ihr HErr und Meister
Christus/ welcher auch unter die böse belials-
männer/ wie ein apffel-baum unter die wilde
bäume gerechnet ward. Und das wissen die
andern gemeinen von CHRisto und seiner
gemeine auch wol/ thun sie es nicht?

Antwort:

Ach ja/ das wissen sie wol/ gleichwol wollen
sie deßwegen diese in der that nach der warheit
nicht vor die rechte (weil sie ihnen zuwieder
ist) erkennen/ und muthwillens durch ih-
ren verkehrten/ unglaubigen/ buchstädlichen/
finstern/ schrifftweisen sinn nicht wissen. Und

ob

Th. IV. Sect. II. Num. XXXIX. D. Joris Tractat von der wahren Gemeine
[Spaltenumbruch] nigen. Denn dieweil dieſe Heil. kirche von
keinem ſtein noch holtz/ ſilber oder gold/ weder
von fleiſch noch blut gebauet/ ſondern lauter
geiſtliche und gutwillige hertzen des allerhei-
ligſten Glaubens ſind/ ſo ſol ein jeder/ der
von demſelben Geiſt einigerley weiſe getrun-
cken oder etwas empfangen/ gehoͤret oder ge-
lernet hat/ daruͤber gutes muths GOtte/ der
alle hertzen kennet/ vertrauen und nicht ablaſſen
von ſich ſelbſt mit hertz/ ſinn und muth aus- und
in CHriſtum/ GOttes ewiges wort und wil-
len einzugehen/ ſich auch darinn allwege fin-
den laſſen/ nemlich/ in ſeiner hand unter allem
gehorſam der warheit im Geiſte. Und obſchon
ein ſolcher von den menſchen nicht davor ange-
ſehen wird/ GOtt aber allein bekandt und lieb
iſt/ auch in ſeinen geboten oder wort allewege
erfunden wird/ ſo kan er ſich begnuͤgen/ jedoch
aber das ihm nicht lieb ſeyn laſſen/ daß er der
furcht halben ſeinen rechten bruder verborgen/
und im guten nicht offenbahr ſeyn kan/ auch
das guͤtige wort der ewigen ſeligkeit und war-
heit verſchweigen muß; welches er/ ſo es ihm
ſchmertz und pein im hertzen iſt/ beſeuffzen und
beklagen/ und mit verlangen auff die offenbah-
rung der herrlichen freyheit der kinder GOttes
warten mag. Mittler zeit aber ſeine ſeele mit
aller gedult in guter zuverſicht und ſtille be-
ſitzen.

Frage.

Das iſt ja noch troͤſtlich/ erfreulich und froͤ-
lich vor ein betruͤbtes und bekuͤmmertes hertze
zu hoͤren/ weil doch kein menſch auſſer der Heil.
kirchen/ der wahren Gemein oder Braut Chri-
ſti/ ſelig oder erhalten werden kan/ mit welcher
man doch vereinigt/ und ihr eingeleibet ſeyn
mag ohne erkaͤntniß und wiſſenſchafft derſel-
ben/ laut eurer reden/ iſts nicht ſo?

Antwort:

Ja gewiß/ doch mit aller beſcheidenheit die-
ſes unſers beweiſes/ nemlich nachdem ſie alle
von GOtt gelehret/ und von dem Geiſte der
warheit in alle warheit ſollen geleitet werden/
von einem haupt zu einem haupt gleich geſin-
net ſeyn/ und in einen glaubwuͤrdigen guten
willen kommen/ welcher denen erſten durch das
vorige kund gethan/ und offenbar gemacht
worden: So iſt ohne allen zweiffel gantz nicht
zu beſorgen/ als ob die letzten ihren eingang
und fuͤlle der gnaden nach den außflieſſenden
gaben des reichthums CHriſti in ihrem Glau-
ben nicht ſo wol haͤtten/ als die erſten/ nach-
dem derſelbe nemlich reich/ ſtarck und geſund/
oder maͤchtig iſt. Weil denn das wahr iſt/ ſo
kan oder mag ihre art und geiſt in allen Goͤtt-
lichen ſachen der worte/ willen und wercke
CHriſti nicht geringer ſeyn als der erſten/ ſon-
dern es ziemet ihm deſto eher/ weil ſie die aͤlteſte
zeit darinn erreichet/ ein mehrers empfangen
zu haben/ nemlich im glauben glaubiger/ in
vertrauen vertraulicher/ in der liebe lieblicher/
kraͤfftiger und demuͤthiger von hertzen/ gehor-
ſamer mit den ohren/ einfaͤltiger von geſichte/
reiner/ das iſt/ geiſtlicher an haͤnden und wer-
cken/ him̃liſcher und ſtandhaffter an ſinnen/
warhaffter und lauterer im grunde/ GOtt glei-
cher im weſen/ das iſt/ von gantzer ſeelen glei-
cher geartet zu ſeyn. Denn was ſie verborgen/
und im dunckeln unbekandt haͤlt/ ſol/ nachdem
ſie alle in der zeit des Glaubens und unglau-
[Spaltenumbruch] bens wol beſucht/ gelaͤutert und gereinigt ſind/
gantz vollkommen und rechtſchaffen ſeyn/ auch
weggethan/ und als eine finſterniß von dem
lichte des tages vertrieben werden. An wel-
chem tage ſie dann klar ſcheinen und leuchten
ſollen diejenige/ die ſie ſind. Jnzwiſchen aber
ſollen und muͤſſen ſie durch der gottloſen ſpott
und gluͤcklich-fortgehendes freyes fleiſchliches
leben ins ſchweigen/ als todten und gottloſen
gleich/ geſetzt/ mit Eſau gerechnet/ ja gar dar-
unter gezehlet werden. Welches ihnen zwar
keine freude in ihrem hertzen machen/ ſondern
lauter ſchwermuth innerlich anrichten wird.
Der mund wird wol von auſſen lachen/ das
hertz aber inwendig weinen nach ihrer herr-
lichen erbſchafft und glorioͤſen freyheit/ wie
den kindern des Reichs geziemet.

Frage.

So hoͤre ich wol: Die rechte heil. kirche/ die
wahre heil. gemeine oder braut Chriſti muß als
eine hure oder ehebrecheriſch weib im dunckeln
verlaſſen ſitzen/ mit ſchanden unterliegen/ von
allen andern gemeinen verachtet und verworf-
fen/ ja gar zu nichte gemacht werden/ recht
wie davon geſchrieben ſtehet.

Antwort:

Ja/ alſo ſol und muß es ſeyn/ wie es ſchon
vorher durch Chriſtum und alle ſeine nachfol-
ger abgemahlet iſt. Welche/ ob ſie wol ſchei-
nen zu ſterben/ heßlich und ſcheußlich/ ja gar
aus- und zu nichte gemacht/ und als auskehrich
außgefegt werden/ dennoch in gutem feſtem
vertrauen und ſicherer ruhe ſind. Man leſe hie-
von den Pſalmiſten/ das buch der Weißheit/
Jeſaiam und Micham/ ſo wird man bald ver-
nehmen/ ob mein beweiß und erklaͤrung der ge-
meine (allwo GOttes wort/ wille und werck/
und die rechte Religion zu finden) nicht allein
mit erfahrung der warheit/ ſondern auch mit
klaren außgedruckten Goͤttlichen Schrifften
bewaͤhret und bewieſen iſt.

Frage.

Das iſt unwiederſprechlich in meinen ohren/
nachdem ſich der gerechte Chriſtus in dem ewi-
gen weſen der warheit durch ſein allmaͤchtig
geiſt-wort in der ewigkeit hervor gethan/ und
wie ein morgen-licht unſere duͤſtere hertzen
durchbrochen/ ſo iſt leicht zu mercken/ daß ſein
leib/ ſeine braut/ ſeine kirche oder gemeine/ wie
erſelbſt in der welt iſt/ nemlich/ wie eine roſe un-
ter den dornen/ eben alſo iſt das liebſte weib un-
ter den weibern/ das iſt/ unter andern gemeinen/
die gegen ſie/ wegen ihrer heiligkeit nichts ver-
moͤgen. Deßwegen ſie auch vor ihnen wie lau-
ter finſterniß/ wie eine verfuͤhrerin/ heuchlerin/
falſche betriegerin/ ja vor die allerboͤſeſte und
ſchnoͤdeſte oder verdammens wūrdigſte ge-
rechnet iſt/ gleich wie ihr HErr und Meiſter
Chriſtus/ welcher auch unter die boͤſe belials-
maͤnner/ wie ein apffel-baum unter die wilde
baͤume gerechnet ward. Und das wiſſen die
andern gemeinen von CHRiſto und ſeiner
gemeine auch wol/ thun ſie es nicht?

Antwort:

Ach ja/ das wiſſen ſie wol/ gleichwol wollen
ſie deßwegen dieſe in der that nach der warheit
nicht vor die rechte (weil ſie ihnen zuwieder
iſt) erkennen/ und muthwillens durch ih-
ren verkehrten/ unglaubigen/ buchſtaͤdlichen/
finſtern/ ſchrifftweiſen ſinn nicht wiſſen. Und

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[310/0606] Th. IV. Sect. II. Num. XXXIX. D. Joris Tractat von der wahren Gemeine nigen. Denn dieweil dieſe Heil. kirche von keinem ſtein noch holtz/ ſilber oder gold/ weder von fleiſch noch blut gebauet/ ſondern lauter geiſtliche und gutwillige hertzen des allerhei- ligſten Glaubens ſind/ ſo ſol ein jeder/ der von demſelben Geiſt einigerley weiſe getrun- cken oder etwas empfangen/ gehoͤret oder ge- lernet hat/ daruͤber gutes muths GOtte/ der alle hertzen kennet/ vertrauen und nicht ablaſſen von ſich ſelbſt mit hertz/ ſinn und muth aus- und in CHriſtum/ GOttes ewiges wort und wil- len einzugehen/ ſich auch darinn allwege fin- den laſſen/ nemlich/ in ſeiner hand unter allem gehorſam der warheit im Geiſte. Und obſchon ein ſolcher von den menſchen nicht davor ange- ſehen wird/ GOtt aber allein bekandt und lieb iſt/ auch in ſeinen geboten oder wort allewege erfunden wird/ ſo kan er ſich begnuͤgen/ jedoch aber das ihm nicht lieb ſeyn laſſen/ daß er der furcht halben ſeinen rechten bruder verborgen/ und im guten nicht offenbahr ſeyn kan/ auch das guͤtige wort der ewigen ſeligkeit und war- heit verſchweigen muß; welches er/ ſo es ihm ſchmertz und pein im hertzen iſt/ beſeuffzen und beklagen/ und mit verlangen auff die offenbah- rung der herrlichen freyheit der kinder GOttes warten mag. Mittler zeit aber ſeine ſeele mit aller gedult in guter zuverſicht und ſtille be- ſitzen. Frage. Das iſt ja noch troͤſtlich/ erfreulich und froͤ- lich vor ein betruͤbtes und bekuͤmmertes hertze zu hoͤren/ weil doch kein menſch auſſer der Heil. kirchen/ der wahren Gemein oder Braut Chri- ſti/ ſelig oder erhalten werden kan/ mit welcher man doch vereinigt/ und ihr eingeleibet ſeyn mag ohne erkaͤntniß und wiſſenſchafft derſel- ben/ laut eurer reden/ iſts nicht ſo? Antwort: Ja gewiß/ doch mit aller beſcheidenheit die- ſes unſers beweiſes/ nemlich nachdem ſie alle von GOtt gelehret/ und von dem Geiſte der warheit in alle warheit ſollen geleitet werden/ von einem haupt zu einem haupt gleich geſin- net ſeyn/ und in einen glaubwuͤrdigen guten willen kommen/ welcher denen erſten durch das vorige kund gethan/ und offenbar gemacht worden: So iſt ohne allen zweiffel gantz nicht zu beſorgen/ als ob die letzten ihren eingang und fuͤlle der gnaden nach den außflieſſenden gaben des reichthums CHriſti in ihrem Glau- ben nicht ſo wol haͤtten/ als die erſten/ nach- dem derſelbe nemlich reich/ ſtarck und geſund/ oder maͤchtig iſt. Weil denn das wahr iſt/ ſo kan oder mag ihre art und geiſt in allen Goͤtt- lichen ſachen der worte/ willen und wercke CHriſti nicht geringer ſeyn als der erſten/ ſon- dern es ziemet ihm deſto eher/ weil ſie die aͤlteſte zeit darinn erreichet/ ein mehrers empfangen zu haben/ nemlich im glauben glaubiger/ in vertrauen vertraulicher/ in der liebe lieblicher/ kraͤfftiger und demuͤthiger von hertzen/ gehor- ſamer mit den ohren/ einfaͤltiger von geſichte/ reiner/ das iſt/ geiſtlicher an haͤnden und wer- cken/ him̃liſcher und ſtandhaffter an ſinnen/ warhaffter und lauterer im grunde/ GOtt glei- cher im weſen/ das iſt/ von gantzer ſeelen glei- cher geartet zu ſeyn. Denn was ſie verborgen/ und im dunckeln unbekandt haͤlt/ ſol/ nachdem ſie alle in der zeit des Glaubens und unglau- bens wol beſucht/ gelaͤutert und gereinigt ſind/ gantz vollkommen und rechtſchaffen ſeyn/ auch weggethan/ und als eine finſterniß von dem lichte des tages vertrieben werden. An wel- chem tage ſie dann klar ſcheinen und leuchten ſollen diejenige/ die ſie ſind. Jnzwiſchen aber ſollen und muͤſſen ſie durch der gottloſen ſpott und gluͤcklich-fortgehendes freyes fleiſchliches leben ins ſchweigen/ als todten und gottloſen gleich/ geſetzt/ mit Eſau gerechnet/ ja gar dar- unter gezehlet werden. Welches ihnen zwar keine freude in ihrem hertzen machen/ ſondern lauter ſchwermuth innerlich anrichten wird. Der mund wird wol von auſſen lachen/ das hertz aber inwendig weinen nach ihrer herr- lichen erbſchafft und glorioͤſen freyheit/ wie den kindern des Reichs geziemet. Frage. So hoͤre ich wol: Die rechte heil. kirche/ die wahre heil. gemeine oder braut Chriſti muß als eine hure oder ehebrecheriſch weib im dunckeln verlaſſen ſitzen/ mit ſchanden unterliegen/ von allen andern gemeinen verachtet und verworf- fen/ ja gar zu nichte gemacht werden/ recht wie davon geſchrieben ſtehet. Antwort: Ja/ alſo ſol und muß es ſeyn/ wie es ſchon vorher durch Chriſtum und alle ſeine nachfol- ger abgemahlet iſt. Welche/ ob ſie wol ſchei- nen zu ſterben/ heßlich und ſcheußlich/ ja gar aus- und zu nichte gemacht/ und als auskehrich außgefegt werden/ dennoch in gutem feſtem vertrauen und ſicherer ruhe ſind. Man leſe hie- von den Pſalmiſten/ das buch der Weißheit/ Jeſaiam und Micham/ ſo wird man bald ver- nehmen/ ob mein beweiß und erklaͤrung der ge- meine (allwo GOttes wort/ wille und werck/ und die rechte Religion zu finden) nicht allein mit erfahrung der warheit/ ſondern auch mit klaren außgedruckten Goͤttlichen Schrifften bewaͤhret und bewieſen iſt. Frage. Das iſt unwiederſprechlich in meinen ohren/ nachdem ſich der gerechte Chriſtus in dem ewi- gen weſen der warheit durch ſein allmaͤchtig geiſt-wort in der ewigkeit hervor gethan/ und wie ein morgen-licht unſere duͤſtere hertzen durchbrochen/ ſo iſt leicht zu mercken/ daß ſein leib/ ſeine braut/ ſeine kirche oder gemeine/ wie erſelbſt in der welt iſt/ nemlich/ wie eine roſe un- ter den dornen/ eben alſo iſt das liebſte weib un- ter den weibern/ das iſt/ unter andern gemeinen/ die gegen ſie/ wegen ihrer heiligkeit nichts ver- moͤgen. Deßwegen ſie auch vor ihnen wie lau- ter finſterniß/ wie eine verfuͤhrerin/ heuchlerin/ falſche betriegerin/ ja vor die allerboͤſeſte und ſchnoͤdeſte oder verdammens wūrdigſte ge- rechnet iſt/ gleich wie ihr HErr und Meiſter Chriſtus/ welcher auch unter die boͤſe belials- maͤnner/ wie ein apffel-baum unter die wilde baͤume gerechnet ward. Und das wiſſen die andern gemeinen von CHRiſto und ſeiner gemeine auch wol/ thun ſie es nicht? Antwort: Ach ja/ das wiſſen ſie wol/ gleichwol wollen ſie deßwegen dieſe in der that nach der warheit nicht vor die rechte (weil ſie ihnen zuwieder iſt) erkennen/ und muthwillens durch ih- ren verkehrten/ unglaubigen/ buchſtaͤdlichen/ finſtern/ ſchrifftweiſen ſinn nicht wiſſen. Und ob

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/606>, abgerufen am 26.04.2024.