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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der schrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] damit sie die eingeistung nicht hindern noch
auslöschen. Besser/ daß die eigenschafft des
Teuffels in Gottes zwange oder banden ge-
fangen stehe/ dann daß Gott und die seele in
des Teuffels banden beschlossen seyn.

Cap. 19.

Wie nöthig zum frieden mit Gott und
dem menschen das rechte wesentliche urtheil
Gottes zu einem unterscheid des guten und
bösen im hertzen der menschen sey. Wer es
haben könne/ und was dazu erfordert werde.
Sünde wieder Gott im geiste ziehet der see-
len die straffe des gesetzes Gottes zu. Sün-
den mit dem leibe werden von den ordnungen
des landes am leibe gestrafft. Menschen er-
schaffung in einem rechtschaffenen wesen und
ins leben geschehen; hat sich durch die be-
gierde (nach Genes. 3. v. 6.) dem irrdischen tod
selbst einergeben/ da die seele in ihrem/ der leib
in seinem wesen gestrafft worden; Daß alle
diener Gottes/ als Gesetz-Propheten/ Christus/
seine Apostel allzeit ihren dienst und funda-
ment
in Gottes gerechtigkeit gehabt. Durch
Gottes wesentlichen Geist wird himmel und
erde in ihrem leben erhalten.

Cap. 20.

Daß GOTT so wol im himmlischen als
natürlichen wesen in jedem seine gerechtigkeit/
die das himmlische leben/ und das natürliche
leben/ dafern man ihr gehorsam. ist/ für aller
gottlosigkeit beschirmen kan. Der gehorsam
aber ist/ daß das leben in seinem wesen/ darin-
nen es geschaffen/ bleiben/ und sich zu keinen be-
gierden seiner eigenschafft wenden solle; so es
aber sein gerecht lebendig wesen verläst und in ei-
nige begierlichkeit zu seiner eigenschafft sich ein-
giebt/ ist dem tod unterworffen. Die gerech-
tigkeit GOTTes fordert von der menschheit
das von ihr verlohrne gerechte heilige lebenwie-
der. Erklärung Esa. 56. 1. Haltet das recht/
und thut gerechtigkeit. Item, Esa. 61. 10. Jch
freue mich im HERRN/ etc. Kleid der se-
ligkeit GOTTes wesentlicher geist. Mantel
der gerechtigkeit GOTTes heilig wesen/ etc.
Erklärung Esa. 62. 1. Um Sions willen/
welches die hoffnung in GOtt ist. Seelen
neuer name. Was die verlassene und verwü-
stete daselbst sey. v. 4. Item, der mann/ die
männliche krafft CHristi.

Cap. 21.

Daß man sich doch mit GOtt zu einem we-
sen vereinigen solle/ weil er nun seinegnade und
gerechtigkeit wesentlich aus dem himmel ver-
klärt. Erklärung Esa. 59. 1. Seine hand ist
nicht verkürtzt etc. Erklärung 4. Esdrä 1. 26.
Esa. 59. 5. Deine hände sind mit blut besu-
delt etc. Offenb. 5. 12. Erklärung Esa. 59.
5. etc. Eure finger sind mit ungerechtigkeit besu-
delt etc. Wie vergifftet die boßheit im hertzen des
menschen/ der mit GOtt noch nicht vereinigt/
darum sie der mensch nicht kenne. Jn der ver-
läugnung sein selbst lernt man sie erst kennen/
ausser der nicht. Jrrdische in der verläugnung
sein selbst nicht stehende seele ist mit allen ihren
sinnen und gedancken zum bösen geneigt. Er-
klärung Esa. 59. 7. Jhre füsse lauffen zum bö-
sen etc. Vernunffts-weißheit lauter finsternis.
Grosses elend der menschheit. Wer diß nicht
siehet/ und in sich fühlet/ ist nicht tüchtig sich
[Spaltenumbruch] zu GOTT zu bekehren/ und betreugt sich nur
selbst mit einer falschen busse.

Cap. 22.

Daß GOtt kein dienst noch opffer/ aus dem
irrdischen bedient/ angenehm. Erklärung
Esa. 1. 16. etc. Daß wittwen und wäisen die Gött-
liche natur im hertzen sey. Keine vor GOtt
geltende gerechtigkeit dann sein einwesig leben.
Höchste dienst des geistes Gottes in der mensch-
heit/ daß die seele das Gottselige leben solle ken-
nen lernen. Erklärung Esa. 2. 2. Daß der
berg des HERRN höher soll werden/ denn
alle berge/ etc. Heiden/ die verwüstete sinne und ge-
dancken/ etc. Des HERRN bahn/ das einwe-
sige leben. Hauß Jacobs/ die überwindung
der sünden. Daß das machen der schwerdter
zu pflugscharen sey/ wannalle sinne/ lüste/ willen
und gedancken der menschheit im leben CHristi
zu einem wesen und geist vereinigt sind.

Cap. 23.

Daß alles im einwesigen leben begriffene von
einem geiste regieret werde. Nach Ephes. 4. 6.
ein GOtt/ ein Glaub/ eine Tauffe. Jm hau-
se GOttes nur einerley geist und leben. Die-
ser einige Geist in allen dingen/ im himmel
himmlisch/ in elementischen dingen natürlich/
regieret und erhält alle dinge. Wer die geschaf-
fene dinge will lernen erkennen/ muß zuvor den
himmlischen und natürlichen geist lernen kennen.
Das himmlische geschöpffe etc. die neue crea-
tur oder geburt in CHristo/ ein geistlich himm-
lisch wesen/ das höchste edelste gut/ keiner cor-
ruption
unterworffen. GOtt ein geist/ im
geist und wahrheit/ das ist/ in seinem heiligen
wesen anzubeten/ Joh. 4. 23. Jedem muß in sei-
ner natur gedient werden. Wer| der seele dienen
will zur seligkeit/ muß den himmlischen geist in
seinem himmlischen wesen erkennen und bele-
ben/ oder er thut einen falschen dienst.

Cap. 24.

Mensch/ der weißheit will erlangen/ muß
mit seinem inwendigen von GOtt empfange-
nen geiste aus allen leiblichen dingen ausgehen/
und seinen getheilten geist zum wesentlichen voll-
kommnen geiste lasse einkehren/ damit er himm-
lisch/ geistlich und wesentlich gelehrt werde/
so wird er dem himmel und erdemit lust dienen
können. Erklärung Psalm 84. v. 2. Wie
lieblich sind deine wohnungen etc. Den HErrn
loben/ ist seinem wesentlichen geiste sich ergeben/
und ihn für seinen HErrn in der seele erkennen.
Daß man seine seele zur anfechtung bereiten/
sein hertz ins leiden CHristi niederdrucken/ und
in allen gedultig seyn/ seine ohren zur geistlichen
stimme im hertzen neigen/ sich im überdencken
nicht übereilen/ langmüthig und verträglich im
wercke GOttes seyn solle. Mensch wird im
ofen der erniedrigung geprüfft/ biß er auser-
wehlt gemacht. Wie schön die reine geburth
aus der einwesigen liebe des lebens geboren.

Cap. 25.

Daß nichts als allein die geburth aus dem
heiligen wesen GOttes die seele seligen könne/
und daß solches aus eben solcher lust und liebe
zur verborgenen GOttheit geschehen müsse/ als
ein jüngling zu seiner vertrauten braut. Er-
klärung des hohen lieds. Diese lust und liebe
mag niemand bekommen/ er habe dann zuvor
alle irrdische lust und liebe verlassen/ dero sie an-

ders

Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] damit ſie die eingeiſtung nicht hindern noch
ausloͤſchen. Beſſer/ daß die eigenſchafft des
Teuffels in Gottes zwange oder banden ge-
fangen ſtehe/ dann daß Gott und die ſeele in
des Teuffels banden beſchloſſen ſeyn.

Cap. 19.

Wie noͤthig zum frieden mit Gott und
dem menſchen das rechte weſentliche urtheil
Gottes zu einem unterſcheid des guten und
boͤſen im hertzen der menſchen ſey. Wer es
haben koͤnne/ und was dazu erfordert werde.
Suͤnde wieder Gott im geiſte ziehet der ſee-
len die ſtraffe des geſetzes Gottes zu. Suͤn-
den mit dem leibe werden von den ordnungen
des landes am leibe geſtrafft. Menſchen er-
ſchaffung in einem rechtſchaffenen weſen und
ins leben geſchehen; hat ſich durch die be-
gierde (nach Geneſ. 3. v. 6.) dem irrdiſchen tod
ſelbſt einergeben/ da die ſeele in ihrem/ der leib
in ſeinem weſen geſtrafft worden; Daß alle
diener Gottes/ als Geſetz-Propheten/ Chriſtus/
ſeine Apoſtel allzeit ihren dienſt und funda-
ment
in Gottes gerechtigkeit gehabt. Durch
Gottes weſentlichen Geiſt wird himmel und
erde in ihrem leben erhalten.

Cap. 20.

Daß GOTT ſo wol im himmliſchen als
natuͤrlichen weſen in jedem ſeine gerechtigkeit/
die das himmliſche leben/ und das natuͤrliche
leben/ dafern man ihr gehorſam. iſt/ fuͤr aller
gottloſigkeit beſchirmen kan. Der gehorſam
aber iſt/ daß das leben in ſeinem weſen/ darin-
nen es geſchaffen/ bleiben/ und ſich zu keinen be-
gierden ſeiner eigenſchafft wenden ſolle; ſo es
aber ſein gerecht lebendig weſen verlaͤſt und in ei-
nige begierlichkeit zu ſeiner eigenſchafft ſich ein-
giebt/ iſt dem tod unterworffen. Die gerech-
tigkeit GOTTes fordert von der menſchheit
das von ihr verlohrne gerechte heilige lebenwie-
der. Erklaͤrung Eſa. 56. 1. Haltet das recht/
und thut gerechtigkeit. Item, Eſa. 61. 10. Jch
freue mich im HERRN/ ꝛc. Kleid der ſe-
ligkeit GOTTes weſentlicher geiſt. Mantel
der gerechtigkeit GOTTes heilig weſen/ ꝛc.
Erklaͤrung Eſa. 62. 1. Um Sions willen/
welches die hoffnung in GOtt iſt. Seelen
neuer name. Was die verlaſſene und verwuͤ-
ſtete daſelbſt ſey. v. 4. Item, der mann/ die
maͤnnliche krafft CHriſti.

Cap. 21.

Daß man ſich doch mit GOtt zu einem we-
ſen vereinigen ſolle/ weil er nun ſeinegnade und
gerechtigkeit weſentlich aus dem himmel ver-
klaͤrt. Erklaͤrung Eſa. 59. 1. Seine hand iſt
nicht verkuͤrtzt ꝛc. Erklaͤrung 4. Eſdraͤ 1. 26.
Eſa. 59. 5. Deine haͤnde ſind mit blut beſu-
delt ꝛc. Offenb. 5. 12. Erklaͤrung Eſa. 59.
5. ꝛc. Eure finger ſind mit ungerechtigkeit beſu-
delt ꝛc. Wie vergifftet die boßheit im hertzen des
menſchen/ der mit GOtt noch nicht vereinigt/
darum ſie der menſch nicht kenne. Jn der ver-
laͤugnung ſein ſelbſt lernt man ſie erſt kennen/
auſſer der nicht. Jrꝛdiſche in der verlaͤugnung
ſein ſelbſt nicht ſtehende ſeele iſt mit allen ihren
ſinnen und gedancken zum boͤſen geneigt. Er-
klaͤrung Eſa. 59. 7. Jhre fuͤſſe lauffen zum boͤ-
ſen ꝛc. Vernunffts-weißheit lauter finſternis.
Groſſes elend der menſchheit. Wer diß nicht
ſiehet/ und in ſich fuͤhlet/ iſt nicht tuͤchtig ſich
[Spaltenumbruch] zu GOTT zu bekehren/ und betreugt ſich nur
ſelbſt mit einer falſchen buſſe.

Cap. 22.

Daß GOtt kein dienſt noch opffer/ aus dem
irꝛdiſchen bedient/ angenehm. Erklaͤrung
Eſa. 1. 16. ꝛc. Daß wittwen uñ waͤiſen die Goͤtt-
liche natur im hertzen ſey. Keine vor GOtt
geltende gerechtigkeit dann ſein einweſig leben.
Hoͤchſte dienſt des geiſtes Gottes in der menſch-
heit/ daß die ſeele das Gottſelige leben ſolle ken-
nen lernen. Erklaͤrung Eſa. 2. 2. Daß der
berg des HERRN hoͤher ſoll werden/ denn
alle berge/ ꝛc. Heiden/ die veꝛwuͤſtete ſinne und ge-
dancken/ ꝛc. Des HERRN bahn/ das einwe-
ſige leben. Hauß Jacobs/ die uͤberwindung
der ſuͤnden. Daß das machen der ſchwerdter
zu pflugſcharen ſey/ wannalle ſinne/ luͤſte/ willen
und gedancken der menſchheit im leben CHriſti
zu einem weſen und geiſt vereinigt ſind.

Cap. 23.

Daß alles im einweſigen leben begꝛiffene von
einem geiſte regieret werde. Nach Epheſ. 4. 6.
ein GOtt/ ein Glaub/ eine Tauffe. Jm hau-
ſe GOttes nur einerley geiſt und leben. Die-
ſer einige Geiſt in allen dingen/ im himmel
himmliſch/ in elementiſchen dingen natuͤrlich/
regieret und erhaͤlt alle dinge. Wer die geſchaf-
fene dinge will lernen erkennen/ muß zuvor den
himmliſchen und natuͤrlichen geiſt leꝛnen keñen.
Das himmliſche geſchoͤpffe ꝛc. die neue crea-
tur oder geburt in CHriſto/ ein geiſtlich himm-
liſch weſen/ das hoͤchſte edelſte gut/ keiner cor-
ruption
unterworffen. GOtt ein geiſt/ im
geiſt und wahrheit/ das iſt/ in ſeinem heiligen
weſen anzubeten/ Joh. 4. 23. Jedem muß in ſei-
ner natur gedient werden. Wer| der ſeele dienen
will zur ſeligkeit/ muß den himmliſchen geiſt in
ſeinem himmliſchen weſen erkennen und bele-
ben/ oder er thut einen falſchen dienſt.

Cap. 24.

Menſch/ der weißheit will erlangen/ muß
mit ſeinem inwendigen von GOtt empfange-
nen geiſte aus allen leiblichen dingen ausgehen/
uñ ſeinen getheilten geiſt zum weſentlichen voll-
kommnen geiſte laſſe einkehren/ damit er him̃-
liſch/ geiſtlich und weſentlich gelehrt werde/
ſo wird er dem himmel und erdemit luſt dienen
koͤnnen. Erklaͤrung Pſalm 84. v. 2. Wie
lieblich ſind deine wohnungen ꝛc. Den HErrn
loben/ iſt ſeinem weſentlichen geiſte ſich ergeben/
und ihn fuͤr ſeinen HErrn in der ſeele erkennen.
Daß man ſeine ſeele zur anfechtung bereiten/
ſein hertz ins leiden CHriſti niederdrucken/ und
in allen gedultig ſeyn/ ſeine ohren zur geiſtlichen
ſtimme im hertzen neigen/ ſich im uͤberdencken
nicht uͤbereilen/ langmuͤthig und vertraͤglich im
wercke GOttes ſeyn ſolle. Menſch wird im
ofen der erniedrigung gepruͤfft/ biß er auser-
wehlt gemacht. Wie ſchoͤn die reine geburth
aus der einweſigen liebe des lebens geboren.

Cap. 25.

Daß nichts als allein die geburth aus dem
heiligen weſen GOttes die ſeele ſeligen koͤnne/
und daß ſolches aus eben ſolcher luſt und liebe
zur verborgenen GOttheit geſchehen muͤſſe/ als
ein juͤngling zu ſeiner vertrauten braut. Er-
klaͤrung des hohen lieds. Dieſe luſt und liebe
mag niemand bekommen/ er habe dann zuvor
alle irꝛdiſche luſt und liebe verlaſſen/ dero ſie an-

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himmli&#x017F;chen und natu&#x0364;rlichen gei&#x017F;t le&#xA75B;nen ken&#x0303;en.<lb/>
Das himmli&#x017F;che ge&#x017F;cho&#x0364;pffe &#xA75B;c. die neue crea-<lb/>
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we&#x017F;en anzubeten/ Joh. 4. 23. Jedem muß in &#x017F;ei-<lb/>
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&#x017F;einem himmli&#x017F;chen we&#x017F;en erkennen und bele-<lb/>
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[504/0812] Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels. damit ſie die eingeiſtung nicht hindern noch ausloͤſchen. Beſſer/ daß die eigenſchafft des Teuffels in Gottes zwange oder banden ge- fangen ſtehe/ dann daß Gott und die ſeele in des Teuffels banden beſchloſſen ſeyn. Cap. 19. Wie noͤthig zum frieden mit Gott und dem menſchen das rechte weſentliche urtheil Gottes zu einem unterſcheid des guten und boͤſen im hertzen der menſchen ſey. Wer es haben koͤnne/ und was dazu erfordert werde. Suͤnde wieder Gott im geiſte ziehet der ſee- len die ſtraffe des geſetzes Gottes zu. Suͤn- den mit dem leibe werden von den ordnungen des landes am leibe geſtrafft. Menſchen er- ſchaffung in einem rechtſchaffenen weſen und ins leben geſchehen; hat ſich durch die be- gierde (nach Geneſ. 3. v. 6.) dem irrdiſchen tod ſelbſt einergeben/ da die ſeele in ihrem/ der leib in ſeinem weſen geſtrafft worden; Daß alle diener Gottes/ als Geſetz-Propheten/ Chriſtus/ ſeine Apoſtel allzeit ihren dienſt und funda- ment in Gottes gerechtigkeit gehabt. Durch Gottes weſentlichen Geiſt wird himmel und erde in ihrem leben erhalten. Cap. 20. Daß GOTT ſo wol im himmliſchen als natuͤrlichen weſen in jedem ſeine gerechtigkeit/ die das himmliſche leben/ und das natuͤrliche leben/ dafern man ihr gehorſam. iſt/ fuͤr aller gottloſigkeit beſchirmen kan. Der gehorſam aber iſt/ daß das leben in ſeinem weſen/ darin- nen es geſchaffen/ bleiben/ und ſich zu keinen be- gierden ſeiner eigenſchafft wenden ſolle; ſo es aber ſein gerecht lebendig weſen verlaͤſt und in ei- nige begierlichkeit zu ſeiner eigenſchafft ſich ein- giebt/ iſt dem tod unterworffen. Die gerech- tigkeit GOTTes fordert von der menſchheit das von ihr verlohrne gerechte heilige lebenwie- der. Erklaͤrung Eſa. 56. 1. Haltet das recht/ und thut gerechtigkeit. Item, Eſa. 61. 10. Jch freue mich im HERRN/ ꝛc. Kleid der ſe- ligkeit GOTTes weſentlicher geiſt. Mantel der gerechtigkeit GOTTes heilig weſen/ ꝛc. Erklaͤrung Eſa. 62. 1. Um Sions willen/ welches die hoffnung in GOtt iſt. Seelen neuer name. Was die verlaſſene und verwuͤ- ſtete daſelbſt ſey. v. 4. Item, der mann/ die maͤnnliche krafft CHriſti. Cap. 21. Daß man ſich doch mit GOtt zu einem we- ſen vereinigen ſolle/ weil er nun ſeinegnade und gerechtigkeit weſentlich aus dem himmel ver- klaͤrt. Erklaͤrung Eſa. 59. 1. Seine hand iſt nicht verkuͤrtzt ꝛc. Erklaͤrung 4. Eſdraͤ 1. 26. Eſa. 59. 5. Deine haͤnde ſind mit blut beſu- delt ꝛc. Offenb. 5. 12. Erklaͤrung Eſa. 59. 5. ꝛc. Eure finger ſind mit ungerechtigkeit beſu- delt ꝛc. Wie vergifftet die boßheit im hertzen des menſchen/ der mit GOtt noch nicht vereinigt/ darum ſie der menſch nicht kenne. Jn der ver- laͤugnung ſein ſelbſt lernt man ſie erſt kennen/ auſſer der nicht. Jrꝛdiſche in der verlaͤugnung ſein ſelbſt nicht ſtehende ſeele iſt mit allen ihren ſinnen und gedancken zum boͤſen geneigt. Er- klaͤrung Eſa. 59. 7. Jhre fuͤſſe lauffen zum boͤ- ſen ꝛc. Vernunffts-weißheit lauter finſternis. Groſſes elend der menſchheit. Wer diß nicht ſiehet/ und in ſich fuͤhlet/ iſt nicht tuͤchtig ſich zu GOTT zu bekehren/ und betreugt ſich nur ſelbſt mit einer falſchen buſſe. Cap. 22. Daß GOtt kein dienſt noch opffer/ aus dem irꝛdiſchen bedient/ angenehm. Erklaͤrung Eſa. 1. 16. ꝛc. Daß wittwen uñ waͤiſen die Goͤtt- liche natur im hertzen ſey. Keine vor GOtt geltende gerechtigkeit dann ſein einweſig leben. Hoͤchſte dienſt des geiſtes Gottes in der menſch- heit/ daß die ſeele das Gottſelige leben ſolle ken- nen lernen. Erklaͤrung Eſa. 2. 2. Daß der berg des HERRN hoͤher ſoll werden/ denn alle berge/ ꝛc. Heiden/ die veꝛwuͤſtete ſinne und ge- dancken/ ꝛc. Des HERRN bahn/ das einwe- ſige leben. Hauß Jacobs/ die uͤberwindung der ſuͤnden. Daß das machen der ſchwerdter zu pflugſcharen ſey/ wannalle ſinne/ luͤſte/ willen und gedancken der menſchheit im leben CHriſti zu einem weſen und geiſt vereinigt ſind. Cap. 23. Daß alles im einweſigen leben begꝛiffene von einem geiſte regieret werde. Nach Epheſ. 4. 6. ein GOtt/ ein Glaub/ eine Tauffe. Jm hau- ſe GOttes nur einerley geiſt und leben. Die- ſer einige Geiſt in allen dingen/ im himmel himmliſch/ in elementiſchen dingen natuͤrlich/ regieret und erhaͤlt alle dinge. Wer die geſchaf- fene dinge will lernen erkennen/ muß zuvor den himmliſchen und natuͤrlichen geiſt leꝛnen keñen. Das himmliſche geſchoͤpffe ꝛc. die neue crea- tur oder geburt in CHriſto/ ein geiſtlich himm- liſch weſen/ das hoͤchſte edelſte gut/ keiner cor- ruption unterworffen. GOtt ein geiſt/ im geiſt und wahrheit/ das iſt/ in ſeinem heiligen weſen anzubeten/ Joh. 4. 23. Jedem muß in ſei- ner natur gedient werden. Wer| der ſeele dienen will zur ſeligkeit/ muß den himmliſchen geiſt in ſeinem himmliſchen weſen erkennen und bele- ben/ oder er thut einen falſchen dienſt. Cap. 24. Menſch/ der weißheit will erlangen/ muß mit ſeinem inwendigen von GOtt empfange- nen geiſte aus allen leiblichen dingen ausgehen/ uñ ſeinen getheilten geiſt zum weſentlichen voll- kommnen geiſte laſſe einkehren/ damit er him̃- liſch/ geiſtlich und weſentlich gelehrt werde/ ſo wird er dem himmel und erdemit luſt dienen koͤnnen. Erklaͤrung Pſalm 84. v. 2. Wie lieblich ſind deine wohnungen ꝛc. Den HErrn loben/ iſt ſeinem weſentlichen geiſte ſich ergeben/ und ihn fuͤr ſeinen HErrn in der ſeele erkennen. Daß man ſeine ſeele zur anfechtung bereiten/ ſein hertz ins leiden CHriſti niederdrucken/ und in allen gedultig ſeyn/ ſeine ohren zur geiſtlichen ſtimme im hertzen neigen/ ſich im uͤberdencken nicht uͤbereilen/ langmuͤthig und vertraͤglich im wercke GOttes ſeyn ſolle. Menſch wird im ofen der erniedrigung gepruͤfft/ biß er auser- wehlt gemacht. Wie ſchoͤn die reine geburth aus der einweſigen liebe des lebens geboren. Cap. 25. Daß nichts als allein die geburth aus dem heiligen weſen GOttes die ſeele ſeligen koͤnne/ und daß ſolches aus eben ſolcher luſt und liebe zur verborgenen GOttheit geſchehen muͤſſe/ als ein juͤngling zu ſeiner vertrauten braut. Er- klaͤrung des hohen lieds. Dieſe luſt und liebe mag niemand bekommen/ er habe dann zuvor alle irꝛdiſche luſt und liebe verlaſſen/ dero ſie an- ders

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 504. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/812>, abgerufen am 26.04.2024.