Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626.

Bild:
<< vorherige Seite
Joh. Barclayens Argenis/


Ferrnere fortstellung deß Arsidas Reise/
der von Kriegesschiffen auffgefangen
wirdt/ vnd in wehrendem Gefängniß
mit dem Capitain Kundschafft ma-
chet.

Das VIII. Capitel.

DEr Schiffmann fiel zwey mal in das Ge-
spräche von der Philosophy/ vnd gab dem
Arsidas zuverstehen/ man müßte der schö-
nen Zeit warnehmen. Derhalben bedanckte er sich
gegen dem Priester seiner gehabten Müh/ vnd wei-
ser Vnterrichtung wegen/ nebenst erzeigung noch
anderer Freygebigkeit am Gelde/ damit er auff mor-
gen für jhn vnd die seinigen der Fortunen widerumb
opfferte; gieng also in begleitung deß Priesters biß
an das Vfer zu Schiffe. Also segelte er mit gutem
Winde das Landt Latin fürbey/ hernach durch das
Hetrurische Meer/ dessen Strandt voll schlammi-
ger vnd gefährlicher Sandbäncke ist. Auff dieses ge-
langte er an die seitte der Ligurier/ da jhm dann von
ferrnen nicht wenig Schiffe/ so noch den Wolcken/
oder herfür ragenden Felsen ähnlich sahen/ in das
Gesichte kamen. Als sie etwas näher waren/ sagte
der Schiffmann/ es beduncke jhn eine Kriegs Flotte
zuseyn/ es sey dann daß es Räuberschiffe weren/ die
selbiges Revier antasten wolten. Hielte er es derowe-

gen
Joh. Barclayens Argenis/


Ferꝛnere fortſtellung deß Arſidas Reiſe/
der von Kriegesſchiffen auffgefangen
wirdt/ vnd in wehrendem Gefaͤngniß
mit dem Capitain Kundſchafft ma-
chet.

Das VIII. Capitel.

DEr Schiffmann fiel zwey mal in das Ge-
ſpraͤche von der Philoſophy/ vnd gab dem
Arſidas zuverſtehen/ man muͤßte der ſchoͤ-
nen Zeit warnehmen. Derhalben bedanckte er ſich
gegen dem Prieſter ſeiner gehabten Muͤh/ vnd wei-
ſer Vnterꝛichtung wegen/ nebenſt erzeigung noch
anderer Freygebigkeit am Gelde/ damit er auff mor-
gen fuͤr jhn vnd die ſeinigen der Fortunen widerumb
opfferte; gieng alſo in begleitung deß Prieſters biß
an das Vfer zu Schiffe. Alſo ſegelte er mit gutem
Winde das Landt Latin fuͤrbey/ hernach durch das
Hetruriſche Meer/ deſſen Strandt voll ſchlammi-
ger vnd gefaͤhrlicher Sandbaͤncke iſt. Auff dieſes ge-
langte er an die ſeitte der Ligurier/ da jhm dann von
ferꝛnen nicht wenig Schiffe/ ſo noch den Wolcken/
oder herfuͤr ragenden Felſen aͤhnlich ſahen/ in das
Geſichte kamen. Als ſie etwas naͤher waren/ ſagte
der Schiffmann/ es beduncke jhn eine Kriegs Flotte
zuſeyn/ es ſey dann daß es Raͤuberſchiffe weren/ die
ſelbiges Revier antaſten wolten. Hielte er es derowe-

gen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0728" n="684"/>
            <fw place="top" type="header">Joh. Barclayens Argenis/</fw><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <argument>
              <p>Fer&#xA75B;nere fort&#x017F;tellung deß Ar&#x017F;idas Rei&#x017F;e/<lb/><hi rendition="#et">der von Krieges&#x017F;chiffen auffgefangen<lb/>
wirdt/ vnd in wehrendem Gefa&#x0364;ngniß<lb/>
mit dem Capitain Kund&#x017F;chafft ma-<lb/>
chet.</hi></p>
            </argument>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>Das <hi rendition="#aq">VIII.</hi> Capitel.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>Er Schiffmann fiel zwey mal in das Ge-<lb/>
&#x017F;pra&#x0364;che von der Philo&#x017F;ophy/ vnd gab dem<lb/>
Ar&#x017F;idas zuver&#x017F;tehen/ man mu&#x0364;ßte der &#x017F;cho&#x0364;-<lb/>
nen Zeit warnehmen. Derhalben bedanckte er &#x017F;ich<lb/>
gegen dem Prie&#x017F;ter &#x017F;einer gehabten Mu&#x0364;h/ vnd wei-<lb/>
&#x017F;er Vnter&#xA75B;ichtung wegen/ neben&#x017F;t erzeigung noch<lb/>
anderer Freygebigkeit am Gelde/ damit er auff mor-<lb/>
gen fu&#x0364;r jhn vnd die &#x017F;einigen der Fortunen widerumb<lb/>
opfferte; gieng al&#x017F;o in begleitung deß Prie&#x017F;ters biß<lb/>
an das Vfer zu Schiffe. Al&#x017F;o &#x017F;egelte er mit gutem<lb/>
Winde das Landt Latin fu&#x0364;rbey/ hernach durch das<lb/>
Hetruri&#x017F;che Meer/ de&#x017F;&#x017F;en Strandt voll &#x017F;chlammi-<lb/>
ger vnd gefa&#x0364;hrlicher Sandba&#x0364;ncke i&#x017F;t. Auff die&#x017F;es ge-<lb/>
langte er an die &#x017F;eitte der Ligurier/ da jhm dann von<lb/>
fer&#xA75B;nen nicht wenig Schiffe/ &#x017F;o noch den Wolcken/<lb/>
oder herfu&#x0364;r ragenden Fel&#x017F;en a&#x0364;hnlich &#x017F;ahen/ in das<lb/>
Ge&#x017F;ichte kamen. Als &#x017F;ie etwas na&#x0364;her waren/ &#x017F;agte<lb/>
der Schiffmann/ es beduncke jhn eine Kriegs Flotte<lb/>
zu&#x017F;eyn/ es &#x017F;ey dann daß es Ra&#x0364;uber&#x017F;chiffe weren/ die<lb/>
&#x017F;elbiges Revier anta&#x017F;ten wolten. Hielte er es derowe-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gen</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[684/0728] Joh. Barclayens Argenis/ Ferꝛnere fortſtellung deß Arſidas Reiſe/ der von Kriegesſchiffen auffgefangen wirdt/ vnd in wehrendem Gefaͤngniß mit dem Capitain Kundſchafft ma- chet. Das VIII. Capitel. DEr Schiffmann fiel zwey mal in das Ge- ſpraͤche von der Philoſophy/ vnd gab dem Arſidas zuverſtehen/ man muͤßte der ſchoͤ- nen Zeit warnehmen. Derhalben bedanckte er ſich gegen dem Prieſter ſeiner gehabten Muͤh/ vnd wei- ſer Vnterꝛichtung wegen/ nebenſt erzeigung noch anderer Freygebigkeit am Gelde/ damit er auff mor- gen fuͤr jhn vnd die ſeinigen der Fortunen widerumb opfferte; gieng alſo in begleitung deß Prieſters biß an das Vfer zu Schiffe. Alſo ſegelte er mit gutem Winde das Landt Latin fuͤrbey/ hernach durch das Hetruriſche Meer/ deſſen Strandt voll ſchlammi- ger vnd gefaͤhrlicher Sandbaͤncke iſt. Auff dieſes ge- langte er an die ſeitte der Ligurier/ da jhm dann von ferꝛnen nicht wenig Schiffe/ ſo noch den Wolcken/ oder herfuͤr ragenden Felſen aͤhnlich ſahen/ in das Geſichte kamen. Als ſie etwas naͤher waren/ ſagte der Schiffmann/ es beduncke jhn eine Kriegs Flotte zuſeyn/ es ſey dann daß es Raͤuberſchiffe weren/ die ſelbiges Revier antaſten wolten. Hielte er es derowe- gen

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/728
Zitationshilfe: Barclay, John (Übers. Martin Opitz): Johann Barclaÿens Argenis Deutsch gemacht durch Martin Opitzen. Breslau, 1626, S. 684. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/barclay_argenis_1626/728>, abgerufen am 26.04.2024.