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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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haue bedarf man bei 10stündigem Arbeitstage für den Morgen in zähem Thonboden
7, in Lehmboden 6, in Sandboden 4-5 Franen. Das frühere Abschneiden des
Krautes bringt im Ertrage Nachtheil. Ertrag nach der ersten Saatmethode 11,
nach der zweiten 15-20, nach der dritten aber 30 fach. Der Scheffel wiegt
100 Pfund und gibt 6-8 Pfund dürres Kraut. Man unterscheidet auch Früh-
und Spätkartoffeln.
2) Sie wird wie die Kartoffel behandelt. Wo sie einmal angebaut ist, kann
sie nur schwer ausgerottet werden. Einsaat 5-6 Scheffel pr. Morgen. Ertrag
40-45 Scheffel a 104 Pfund. Auf 100 Pfund Knollen kann man 93/4-12 Pfd.
dürres Laub und 11-12 Pfund dürre Stengel rechnen.
§. 163.
3) Unfälle, und 4) Ernte der Wurzel- und Knollen-
gewächse.

Außerdem daß dieselben durch Trockniß sehr im Wachsthum
aufgehalten werden, ist vorzüglich die Kartoffel einer Krankheit,
Kräusel (engl. curl) genannt, ausgesetzt. Dabei trocknet das
Kraut ganz ein und die Stöcke haben wenig Knollen1). Die
Ursache kennt man davon noch nicht, aber die rothen sind ihr mehr
als die gelben unterworfen und dürfen, wenn sie die Krankheit
haben, nicht zur Saat benutzt werden.

Die Ernte derselben findet im Spätjahre Statt. Die Rüben
werden mit den Händen ausgezogen und, nachdem das Kraut ab-
geschnitten ist, entweder im Freien in länglich-viereckigen Gruben
oder im Keller aufbewahrt. Die Reife der Kartoffeln erkennt man
äußerlich am allmäligen Verdorren der Blätter. Sie werden aber
in der Regel entweder mit der Handhacke, dem Karsten, gewöhn-
lichen Pfluge oder Hackenpfluge auf die Oberfläche gebracht2),
zusammengelesen, und, wenn sie zur Saat dienen sollen, im Keller,
sonst aber auch in Feldgruben aufbewahrt.

1) Diese Krankheit haben die Engländer entdeckt. Man vermuthet, sie komme
von einem Insektenstiche.
2) Einen eigenen Kartoffelheber beschreibt Thaer Ackergeräthschaften.
III. Heft. S. 19. Mit einem Pfluge reißt man täglich 3-4 Morgen Kartoffel-
feld und bedarf zum Auflesen nach Schmalz (Anleit. §. 17.) 15 Personen. Dem-
nach sind für 1 Morgen 2 bis 21/2 Stunden zum Aufpflügen und 4 Personen zum
Auflesen erforderlich, womit v. Flotow und Klebe übereinstimmen. Setzt man
nun mit Caspari (Ueber Naturalienertrag. Heft II. S. 22. = Thaer Möglin.
Annalen. 1829.) den vierjährigen Durchschnittsertrag des Morgens = 6147 Pfund
= 61,47 Scheffel, so kann bestimmt 1 Person an einem 8-9stündigen Arbeitstage
15,3 Scheffel auflesen. Werden die Kartoffeln mit Handinstrumenten ausgemacht,
so erfordert ein Morgen, um in 9 Stunden geräumt zu werden, im Durchschnitte
5 Frauen und 9 Kinder, oder, wenn die Aufhacker selbst auflesen, 14 Personen;
dann muß aber beim spätern Pflügen des Ackers noch ein Kind hinter jedem zwei-
spännigen Pfluge zum Auflesen hergehen. Eine Person kann also 4-5 Scheffel
täglich ausmachen. Zum Ausziehen der Rübgewächse braucht man auf 2 Morgen
bei mitteldichtem Stande täglich 1 Frau, und eine solche zieht daher wohl täglich
292 Scheffel Rüben aus. Zum Abschneiden des Krautes rechnet man für 1 Morgen
5 Personen, so daß also 1 Person dies Geschäft an 5,8 Scheffel thut.

haue bedarf man bei 10ſtündigem Arbeitstage für den Morgen in zähem Thonboden
7, in Lehmboden 6, in Sandboden 4–5 Franen. Das frühere Abſchneiden des
Krautes bringt im Ertrage Nachtheil. Ertrag nach der erſten Saatmethode 11,
nach der zweiten 15–20, nach der dritten aber 30 fach. Der Scheffel wiegt
100 Pfund und gibt 6–8 Pfund dürres Kraut. Man unterſcheidet auch Früh-
und Spätkartoffeln.
2) Sie wird wie die Kartoffel behandelt. Wo ſie einmal angebaut iſt, kann
ſie nur ſchwer ausgerottet werden. Einſaat 5–6 Scheffel pr. Morgen. Ertrag
40–45 Scheffel à 104 Pfund. Auf 100 Pfund Knollen kann man 9¾-12 Pfd.
dürres Laub und 11–12 Pfund dürre Stengel rechnen.
§. 163.
3) Unfälle, und 4) Ernte der Wurzel- und Knollen-
gewächſe.

Außerdem daß dieſelben durch Trockniß ſehr im Wachsthum
aufgehalten werden, iſt vorzüglich die Kartoffel einer Krankheit,
Kräuſel (engl. curl) genannt, ausgeſetzt. Dabei trocknet das
Kraut ganz ein und die Stöcke haben wenig Knollen1). Die
Urſache kennt man davon noch nicht, aber die rothen ſind ihr mehr
als die gelben unterworfen und dürfen, wenn ſie die Krankheit
haben, nicht zur Saat benutzt werden.

Die Ernte derſelben findet im Spätjahre Statt. Die Rüben
werden mit den Händen ausgezogen und, nachdem das Kraut ab-
geſchnitten iſt, entweder im Freien in länglich-viereckigen Gruben
oder im Keller aufbewahrt. Die Reife der Kartoffeln erkennt man
äußerlich am allmäligen Verdorren der Blätter. Sie werden aber
in der Regel entweder mit der Handhacke, dem Karſten, gewöhn-
lichen Pfluge oder Hackenpfluge auf die Oberfläche gebracht2),
zuſammengeleſen, und, wenn ſie zur Saat dienen ſollen, im Keller,
ſonſt aber auch in Feldgruben aufbewahrt.

1) Dieſe Krankheit haben die Engländer entdeckt. Man vermuthet, ſie komme
von einem Inſektenſtiche.
2) Einen eigenen Kartoffelheber beſchreibt Thaer Ackergeräthſchaften.
III. Heft. S. 19. Mit einem Pfluge reißt man täglich 3–4 Morgen Kartoffel-
feld und bedarf zum Aufleſen nach Schmalz (Anleit. §. 17.) 15 Perſonen. Dem-
nach ſind für 1 Morgen 2 bis 2½ Stunden zum Aufpflügen und 4 Perſonen zum
Aufleſen erforderlich, womit v. Flotow und Klebe übereinſtimmen. Setzt man
nun mit Caſpari (Ueber Naturalienertrag. Heft II. S. 22. = Thaer Möglin.
Annalen. 1829.) den vierjährigen Durchſchnittsertrag des Morgens = 6147 Pfund
= 61,47 Scheffel, ſo kann beſtimmt 1 Perſon an einem 8–9ſtündigen Arbeitstage
15,3 Scheffel aufleſen. Werden die Kartoffeln mit Handinſtrumenten ausgemacht,
ſo erfordert ein Morgen, um in 9 Stunden geräumt zu werden, im Durchſchnitte
5 Frauen und 9 Kinder, oder, wenn die Aufhacker ſelbſt aufleſen, 14 Perſonen;
dann muß aber beim ſpätern Pflügen des Ackers noch ein Kind hinter jedem zwei-
ſpännigen Pfluge zum Aufleſen hergehen. Eine Perſon kann alſo 4–5 Scheffel
täglich ausmachen. Zum Ausziehen der Rübgewächſe braucht man auf 2 Morgen
bei mitteldichtem Stande täglich 1 Frau, und eine ſolche zieht daher wohl täglich
292 Scheffel Rüben aus. Zum Abſchneiden des Krautes rechnet man für 1 Morgen
5 Perſonen, ſo daß alſo 1 Perſon dies Geſchäft an 5,8 Scheffel thut.

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[208/0230] ¹⁾ haue bedarf man bei 10ſtündigem Arbeitstage für den Morgen in zähem Thonboden 7, in Lehmboden 6, in Sandboden 4–5 Franen. Das frühere Abſchneiden des Krautes bringt im Ertrage Nachtheil. Ertrag nach der erſten Saatmethode 11, nach der zweiten 15–20, nach der dritten aber 30 fach. Der Scheffel wiegt 100 Pfund und gibt 6–8 Pfund dürres Kraut. Man unterſcheidet auch Früh- und Spätkartoffeln. ²⁾ Sie wird wie die Kartoffel behandelt. Wo ſie einmal angebaut iſt, kann ſie nur ſchwer ausgerottet werden. Einſaat 5–6 Scheffel pr. Morgen. Ertrag 40–45 Scheffel à 104 Pfund. Auf 100 Pfund Knollen kann man 9¾-12 Pfd. dürres Laub und 11–12 Pfund dürre Stengel rechnen. §. 163. 3) Unfälle, und 4) Ernte der Wurzel- und Knollen- gewächſe. Außerdem daß dieſelben durch Trockniß ſehr im Wachsthum aufgehalten werden, iſt vorzüglich die Kartoffel einer Krankheit, Kräuſel (engl. curl) genannt, ausgeſetzt. Dabei trocknet das Kraut ganz ein und die Stöcke haben wenig Knollen1). Die Urſache kennt man davon noch nicht, aber die rothen ſind ihr mehr als die gelben unterworfen und dürfen, wenn ſie die Krankheit haben, nicht zur Saat benutzt werden. Die Ernte derſelben findet im Spätjahre Statt. Die Rüben werden mit den Händen ausgezogen und, nachdem das Kraut ab- geſchnitten iſt, entweder im Freien in länglich-viereckigen Gruben oder im Keller aufbewahrt. Die Reife der Kartoffeln erkennt man äußerlich am allmäligen Verdorren der Blätter. Sie werden aber in der Regel entweder mit der Handhacke, dem Karſten, gewöhn- lichen Pfluge oder Hackenpfluge auf die Oberfläche gebracht2), zuſammengeleſen, und, wenn ſie zur Saat dienen ſollen, im Keller, ſonſt aber auch in Feldgruben aufbewahrt. ¹⁾ Dieſe Krankheit haben die Engländer entdeckt. Man vermuthet, ſie komme von einem Inſektenſtiche. ²⁾ Einen eigenen Kartoffelheber beſchreibt Thaer Ackergeräthſchaften. III. Heft. S. 19. Mit einem Pfluge reißt man täglich 3–4 Morgen Kartoffel- feld und bedarf zum Aufleſen nach Schmalz (Anleit. §. 17.) 15 Perſonen. Dem- nach ſind für 1 Morgen 2 bis 2½ Stunden zum Aufpflügen und 4 Perſonen zum Aufleſen erforderlich, womit v. Flotow und Klebe übereinſtimmen. Setzt man nun mit Caſpari (Ueber Naturalienertrag. Heft II. S. 22. = Thaer Möglin. Annalen. 1829.) den vierjährigen Durchſchnittsertrag des Morgens = 6147 Pfund = 61,47 Scheffel, ſo kann beſtimmt 1 Perſon an einem 8–9ſtündigen Arbeitstage 15,3 Scheffel aufleſen. Werden die Kartoffeln mit Handinſtrumenten ausgemacht, ſo erfordert ein Morgen, um in 9 Stunden geräumt zu werden, im Durchſchnitte 5 Frauen und 9 Kinder, oder, wenn die Aufhacker ſelbſt aufleſen, 14 Perſonen; dann muß aber beim ſpätern Pflügen des Ackers noch ein Kind hinter jedem zwei- ſpännigen Pfluge zum Aufleſen hergehen. Eine Perſon kann alſo 4–5 Scheffel täglich ausmachen. Zum Ausziehen der Rübgewächſe braucht man auf 2 Morgen bei mitteldichtem Stande täglich 1 Frau, und eine ſolche zieht daher wohl täglich 292 Scheffel Rüben aus. Zum Abſchneiden des Krautes rechnet man für 1 Morgen 5 Perſonen, ſo daß alſo 1 Perſon dies Geſchäft an 5,8 Scheffel thut.

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/230>, abgerufen am 26.04.2024.