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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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5) Man umgibt den abzumodellirenden Theil mit einer Zarge von Thon und
pinselt oder gießt, je nach Thunlichkeit, den Gipsbrei auf. Diese so erhaltenen
einzelnen Theile werden durch Eisendraht und Gipsbrei möglichst unmerklich mit
einander zu einem Ganzen verbunden, und dies als Model gebraucht. Es ist leicht
begreiflich, daß diese Methode kein sicheres Resultat liefert.
6) Man bedient sich zur Verbindung dieser Theile der Schnüre. Um aber das
Original vor Beschädigung beim Sprengen zu bewahren, überstreicht man es zuerst
mit einer 1/2-1 Zoll dicken Gipsdecke, der man einen schwarzen Anstrich gibt, ehe
man den übrigen Gipsbrei noch aufträgt. Die schwarze Decke dient als Grenze für
das Eindringen des Meisels beim Sprengen. Auf diese Art kann man nur wenige
brauchbare Abgüsse machen, weil sich die gezackten Ränder der Modeltheile leicht
abreiben und bald sehr starke Gußnähte verursachen.
7) Man firnißt diese Formstücke oder tränkt sie mit Fett. Um aber denselben
als einem Ganzen mehr Zusammenhalt zu geben, modellirt man über dieses noch
ein zweites, aus drei Theilen bestehendes, Model, was leicht thunlich ist, weil das
Aeußere jenes Models gar nicht scharf gerandet ist. Das neue Model bildet so die
Schaale des Ersteren, das nach Nummern stückweise eingesetzt wird, und sogar,
wenn es nöthig wird, auch mit Drähten an die Schaale befestigt werden kann; nur
muß man zu diesem Behufe Drahtöhre eingießen.
8) Diese Abgüsse können gefärbt und polirt werden. Ersteres, wenn man dem
Abgußbreie ein Pigment, z. B. Zinnober, Mennige, Bergblau, Beinschwarz, als
Pulver beimischt oder den Gips mit gefärbtem Wasser anmacht. Das Poliren be-
wirkt man durch Anstreichen mit Seifenwasser und Abreiben mit feiner Leinwand;
oder durch Ueberstäuben und Abreiben mit Federweiß; oder durch Tränken mit
einer Flüssigkeit aus 3 Theilen Leinölfirnisses und 1 Theil weißen Wachses. Das
Bronziren, Mahlen u. dgl. ist für gute Abgüsse schädlich, weil es die Züge undeut-
licher macht.
§. 292.
2) Die Glasbereitung.

Glas nennt man eine aus Alkalien und Kieselerde in heftigem
Feuer entstandene reine, gleichförmige, durchsichtige, in Wasser
unauflösliche, blos von Flußspathsäure affizirbare, sehr spröde
Schmelzmasse. Seine Fabrikation und Formung1) ist einer der
wichtigsten Gewerkszweige. Man unterscheidet in Bezug auf die
Farbe gewöhnlich, obschon etwas unlogisch, grünes, weißes,
halbweißes und farbiges Glas, -- in Bezug auf seine Form
Hohl- und Tafelglas, -- in Bezug auf besondere Bestandtheile
desselben Krystall- (wozu auch das Flintglas gehört), Kreide-,
Glaubersalz- und bleihaltiges Glas, -- in Bezug auf den
Gebrauchszweck Bouteillen-, Fenster-, Spiegel- und opti-
sches Glas. -- Es gehören aber auch die künstlichen Edel-
steine, Emaille und Glasflüsse anderer Art hierher. Die we-
sentlichen Bestandtheile der Glasmasse sind die Kieselerde und
Alkalien2). Diese werden in einem gewissen Mischungsverhältnisse
vermengt, um geschmolzen zu werden, und heißen zusammen Glas-
satz (Fritte). Die Vermengung und Schmelzung geschieht in
abgestumpft pyramiden- oder kegelförmigen Tiegeln (Glashäfen),
welche auf der Glashütte selbst (in der Glasfabrike) aus feuer-

5) Man umgibt den abzumodellirenden Theil mit einer Zarge von Thon und
pinſelt oder gießt, je nach Thunlichkeit, den Gipsbrei auf. Dieſe ſo erhaltenen
einzelnen Theile werden durch Eiſendraht und Gipsbrei möglichſt unmerklich mit
einander zu einem Ganzen verbunden, und dies als Model gebraucht. Es iſt leicht
begreiflich, daß dieſe Methode kein ſicheres Reſultat liefert.
6) Man bedient ſich zur Verbindung dieſer Theile der Schnüre. Um aber das
Original vor Beſchädigung beim Sprengen zu bewahren, überſtreicht man es zuerſt
mit einer ½-1 Zoll dicken Gipsdecke, der man einen ſchwarzen Anſtrich gibt, ehe
man den übrigen Gipsbrei noch aufträgt. Die ſchwarze Decke dient als Grenze für
das Eindringen des Meiſels beim Sprengen. Auf dieſe Art kann man nur wenige
brauchbare Abgüſſe machen, weil ſich die gezackten Ränder der Modeltheile leicht
abreiben und bald ſehr ſtarke Gußnähte verurſachen.
7) Man firnißt dieſe Formſtücke oder tränkt ſie mit Fett. Um aber denſelben
als einem Ganzen mehr Zuſammenhalt zu geben, modellirt man über dieſes noch
ein zweites, aus drei Theilen beſtehendes, Model, was leicht thunlich iſt, weil das
Aeußere jenes Models gar nicht ſcharf gerandet iſt. Das neue Model bildet ſo die
Schaale des Erſteren, das nach Nummern ſtückweiſe eingeſetzt wird, und ſogar,
wenn es nöthig wird, auch mit Drähten an die Schaale befeſtigt werden kann; nur
muß man zu dieſem Behufe Drahtöhre eingießen.
8) Dieſe Abgüſſe können gefärbt und polirt werden. Erſteres, wenn man dem
Abgußbreie ein Pigment, z. B. Zinnober, Mennige, Bergblau, Beinſchwarz, als
Pulver beimiſcht oder den Gips mit gefärbtem Waſſer anmacht. Das Poliren be-
wirkt man durch Anſtreichen mit Seifenwaſſer und Abreiben mit feiner Leinwand;
oder durch Ueberſtäuben und Abreiben mit Federweiß; oder durch Tränken mit
einer Flüſſigkeit aus 3 Theilen Leinölfirniſſes und 1 Theil weißen Wachſes. Das
Bronziren, Mahlen u. dgl. iſt für gute Abgüſſe ſchädlich, weil es die Züge undeut-
licher macht.
§. 292.
2) Die Glasbereitung.

Glas nennt man eine aus Alkalien und Kieſelerde in heftigem
Feuer entſtandene reine, gleichförmige, durchſichtige, in Waſſer
unauflösliche, blos von Flußſpathſäure affizirbare, ſehr ſpröde
Schmelzmaſſe. Seine Fabrikation und Formung1) iſt einer der
wichtigſten Gewerkszweige. Man unterſcheidet in Bezug auf die
Farbe gewöhnlich, obſchon etwas unlogiſch, grünes, weißes,
halbweißes und farbiges Glas, — in Bezug auf ſeine Form
Hohl- und Tafelglas, — in Bezug auf beſondere Beſtandtheile
deſſelben Kryſtall- (wozu auch das Flintglas gehört), Kreide-,
Glauberſalz- und bleihaltiges Glas, — in Bezug auf den
Gebrauchszweck Bouteillen-, Fenſter-, Spiegel- und opti-
ſches Glas. — Es gehören aber auch die künſtlichen Edel-
ſteine, Emaille und Glasflüſſe anderer Art hierher. Die we-
ſentlichen Beſtandtheile der Glasmaſſe ſind die Kieſelerde und
Alkalien2). Dieſe werden in einem gewiſſen Miſchungsverhältniſſe
vermengt, um geſchmolzen zu werden, und heißen zuſammen Glas-
ſatz (Fritte). Die Vermengung und Schmelzung geſchieht in
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[379/0401] ⁵⁾ Man umgibt den abzumodellirenden Theil mit einer Zarge von Thon und pinſelt oder gießt, je nach Thunlichkeit, den Gipsbrei auf. Dieſe ſo erhaltenen einzelnen Theile werden durch Eiſendraht und Gipsbrei möglichſt unmerklich mit einander zu einem Ganzen verbunden, und dies als Model gebraucht. Es iſt leicht begreiflich, daß dieſe Methode kein ſicheres Reſultat liefert. ⁶⁾ Man bedient ſich zur Verbindung dieſer Theile der Schnüre. Um aber das Original vor Beſchädigung beim Sprengen zu bewahren, überſtreicht man es zuerſt mit einer ½-1 Zoll dicken Gipsdecke, der man einen ſchwarzen Anſtrich gibt, ehe man den übrigen Gipsbrei noch aufträgt. Die ſchwarze Decke dient als Grenze für das Eindringen des Meiſels beim Sprengen. Auf dieſe Art kann man nur wenige brauchbare Abgüſſe machen, weil ſich die gezackten Ränder der Modeltheile leicht abreiben und bald ſehr ſtarke Gußnähte verurſachen. ⁷⁾ Man firnißt dieſe Formſtücke oder tränkt ſie mit Fett. Um aber denſelben als einem Ganzen mehr Zuſammenhalt zu geben, modellirt man über dieſes noch ein zweites, aus drei Theilen beſtehendes, Model, was leicht thunlich iſt, weil das Aeußere jenes Models gar nicht ſcharf gerandet iſt. Das neue Model bildet ſo die Schaale des Erſteren, das nach Nummern ſtückweiſe eingeſetzt wird, und ſogar, wenn es nöthig wird, auch mit Drähten an die Schaale befeſtigt werden kann; nur muß man zu dieſem Behufe Drahtöhre eingießen. ⁸⁾ Dieſe Abgüſſe können gefärbt und polirt werden. Erſteres, wenn man dem Abgußbreie ein Pigment, z. B. Zinnober, Mennige, Bergblau, Beinſchwarz, als Pulver beimiſcht oder den Gips mit gefärbtem Waſſer anmacht. Das Poliren be- wirkt man durch Anſtreichen mit Seifenwaſſer und Abreiben mit feiner Leinwand; oder durch Ueberſtäuben und Abreiben mit Federweiß; oder durch Tränken mit einer Flüſſigkeit aus 3 Theilen Leinölfirniſſes und 1 Theil weißen Wachſes. Das Bronziren, Mahlen u. dgl. iſt für gute Abgüſſe ſchädlich, weil es die Züge undeut- licher macht. §. 292. 2) Die Glasbereitung. Glas nennt man eine aus Alkalien und Kieſelerde in heftigem Feuer entſtandene reine, gleichförmige, durchſichtige, in Waſſer unauflösliche, blos von Flußſpathſäure affizirbare, ſehr ſpröde Schmelzmaſſe. Seine Fabrikation und Formung1) iſt einer der wichtigſten Gewerkszweige. Man unterſcheidet in Bezug auf die Farbe gewöhnlich, obſchon etwas unlogiſch, grünes, weißes, halbweißes und farbiges Glas, — in Bezug auf ſeine Form Hohl- und Tafelglas, — in Bezug auf beſondere Beſtandtheile deſſelben Kryſtall- (wozu auch das Flintglas gehört), Kreide-, Glauberſalz- und bleihaltiges Glas, — in Bezug auf den Gebrauchszweck Bouteillen-, Fenſter-, Spiegel- und opti- ſches Glas. — Es gehören aber auch die künſtlichen Edel- ſteine, Emaille und Glasflüſſe anderer Art hierher. Die we- ſentlichen Beſtandtheile der Glasmaſſe ſind die Kieſelerde und Alkalien2). Dieſe werden in einem gewiſſen Miſchungsverhältniſſe vermengt, um geſchmolzen zu werden, und heißen zuſammen Glas- ſatz (Fritte). Die Vermengung und Schmelzung geſchieht in abgeſtumpft pyramiden- oder kegelförmigen Tiegeln (Glashäfen), welche auf der Glashütte ſelbſt (in der Glasfabrike) aus feuer-

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/401>, abgerufen am 26.04.2024.