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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Die Vereinigten Staaten 1861 bis 1870.
wurde, betrug die Schienenerzeugung 1860 5923 Tonnen, 1869
53261 Tonnen. Missouri lieferte 1854 erst 5798 Tonnen Giesserei-
roheisen, 1864 16524 Tonnen, 1870 77852 Tonnen. In Michigan, in
dem der Lake Superior-Distrikt liegt, begann die Eisenindustrie erst
1856, 1860 wurden 5660 Tonnen, 1870 49298 Tonnen Roheisen erzeugt.

Der wichtigste Staat für die Eisenindustrie Nordamerikas ist aber
Pennsylvanien mit seinem grossen Reichtum an Steinkohlen und seinen
vortrefflichen Anthrazitlagern. 1860 zählte man in Pennsylvanien
bereits 90 Anthrazitöfen und in den benachbarten Staaten New-York,
New-Jersey und Maryland 29. Diese 119 Hochöfen produzierten
500000 Tonnen Roheisen zu 20 Dollar die Tonne. In Westpennsyl-
vanien, wie in den meisten übrigen Staaten der Union, wurden die
Hochöfen noch mit Holzkohlen betrieben. Das Holzkohlenroheisen von
Westpennsylvanien kostete damals 26 Dollar die Tonne, während
englisches Roheisen mit dem Zoll in Philadelphia mit 22 Dollar
bezahlt wurde. Die Steinkohlenhochöfen in Pennsylvanien waren
meist weit, aber nicht hoch. Indessen hatte man angefangen, Öfen
von 60 Fuss Höhe mit 12 bis 15 Formen und 10000 Tonnen Roheisen-
produktion die Woche zu bauen. Dazu wandte man Gebläse an, die
10000 Kubikfuss Wind von 8 bis 9 Pfund Pressung pro Quadratzoll
in der Minute lieferten.

Die Steigerung der amerikanischen Produktion in jener Periode
ergiebt sich aus folgenden Zahlen, wobei für die Jahre 1861 und
1862 die nachteilige Wirkung des amerikanischen Bürgerkrieges zu
beachten ist.

Es wurde Roheisen produziert:

[Tabelle]

Die Vereinigten Staaten 1861 bis 1870.
wurde, betrug die Schienenerzeugung 1860 5923 Tonnen, 1869
53261 Tonnen. Missouri lieferte 1854 erst 5798 Tonnen Gieſserei-
roheisen, 1864 16524 Tonnen, 1870 77852 Tonnen. In Michigan, in
dem der Lake Superior-Distrikt liegt, begann die Eisenindustrie erst
1856, 1860 wurden 5660 Tonnen, 1870 49298 Tonnen Roheisen erzeugt.

Der wichtigste Staat für die Eisenindustrie Nordamerikas ist aber
Pennsylvanien mit seinem groſsen Reichtum an Steinkohlen und seinen
vortrefflichen Anthrazitlagern. 1860 zählte man in Pennsylvanien
bereits 90 Anthrazitöfen und in den benachbarten Staaten New-York,
New-Jersey und Maryland 29. Diese 119 Hochöfen produzierten
500000 Tonnen Roheisen zu 20 Dollar die Tonne. In Westpennsyl-
vanien, wie in den meisten übrigen Staaten der Union, wurden die
Hochöfen noch mit Holzkohlen betrieben. Das Holzkohlenroheisen von
Westpennsylvanien kostete damals 26 Dollar die Tonne, während
englisches Roheisen mit dem Zoll in Philadelphia mit 22 Dollar
bezahlt wurde. Die Steinkohlenhochöfen in Pennsylvanien waren
meist weit, aber nicht hoch. Indessen hatte man angefangen, Öfen
von 60 Fuſs Höhe mit 12 bis 15 Formen und 10000 Tonnen Roheisen-
produktion die Woche zu bauen. Dazu wandte man Gebläse an, die
10000 Kubikfuſs Wind von 8 bis 9 Pfund Pressung pro Quadratzoll
in der Minute lieferten.

Die Steigerung der amerikanischen Produktion in jener Periode
ergiebt sich aus folgenden Zahlen, wobei für die Jahre 1861 und
1862 die nachteilige Wirkung des amerikanischen Bürgerkrieges zu
beachten ist.

Es wurde Roheisen produziert:

[Tabelle]
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[288/0304] Die Vereinigten Staaten 1861 bis 1870. wurde, betrug die Schienenerzeugung 1860 5923 Tonnen, 1869 53261 Tonnen. Missouri lieferte 1854 erst 5798 Tonnen Gieſserei- roheisen, 1864 16524 Tonnen, 1870 77852 Tonnen. In Michigan, in dem der Lake Superior-Distrikt liegt, begann die Eisenindustrie erst 1856, 1860 wurden 5660 Tonnen, 1870 49298 Tonnen Roheisen erzeugt. Der wichtigste Staat für die Eisenindustrie Nordamerikas ist aber Pennsylvanien mit seinem groſsen Reichtum an Steinkohlen und seinen vortrefflichen Anthrazitlagern. 1860 zählte man in Pennsylvanien bereits 90 Anthrazitöfen und in den benachbarten Staaten New-York, New-Jersey und Maryland 29. Diese 119 Hochöfen produzierten 500000 Tonnen Roheisen zu 20 Dollar die Tonne. In Westpennsyl- vanien, wie in den meisten übrigen Staaten der Union, wurden die Hochöfen noch mit Holzkohlen betrieben. Das Holzkohlenroheisen von Westpennsylvanien kostete damals 26 Dollar die Tonne, während englisches Roheisen mit dem Zoll in Philadelphia mit 22 Dollar bezahlt wurde. Die Steinkohlenhochöfen in Pennsylvanien waren meist weit, aber nicht hoch. Indessen hatte man angefangen, Öfen von 60 Fuſs Höhe mit 12 bis 15 Formen und 10000 Tonnen Roheisen- produktion die Woche zu bauen. Dazu wandte man Gebläse an, die 10000 Kubikfuſs Wind von 8 bis 9 Pfund Pressung pro Quadratzoll in der Minute lieferten. Die Steigerung der amerikanischen Produktion in jener Periode ergiebt sich aus folgenden Zahlen, wobei für die Jahre 1861 und 1862 die nachteilige Wirkung des amerikanischen Bürgerkrieges zu beachten ist. Es wurde Roheisen produziert:

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/304>, abgerufen am 26.04.2024.