solcher Ofen doch 15000 cbm Holzkohle im Jahre. Dabei waren die Kosten geringer und das Ausbringen grösser.
Die Fortschritte der Koksfabrikation seit 1870 sind dagegen sehr beachtenswert, besonders hinsichtlich der Gewinnung der Neben- produkte der Verkohlung.
Von den liegenden Retortenöfen bewährten sich in den siebziger Jahren besonders die schon aus dem Anfange der sechziger Jahre stammenden, seitdem aber mehr- fach verbesserten Coppee-Öfen1).
[Abbildung]
Fig. 142.
Nach A. Gillon2) waren von diesen 1873 in Belgien 524 im Be- triebe und 192 im Bau, in Preussen 1305 fertig und 138 im Bau, in Frankreich 186 im Betriebe, in England 30 im Betriebe und 30 im Bau. Seit der Zeit hat ihre Verbreitung sehr zugenommen, so dass sie 1894 in Deutschland, Frankreich und Belgien die am meisten benutzten Verkokungsöfen waren 3). Die Gase des Ofens (Fig. 142, 143 a. f. S.)
1) Nach dem Erfinder Evence Coppee (D. R. P. Nr. 9908). Siehe Vortrag von A. Hüssener, Stahl und Eisen 1883, S. 397.
2) Revue universelle 1873, 34, p. 193.
3)Ledebur, Handbuch der Eisenhüttenkunde, S. 84. 1886 wurden ca. 42 Pro- zent der gesamten Koksproduktion Deutschlands (20527 Tonnen in 24 Stunden) in Coppeeöfen dargestellt.
Brennmaterial.
solcher Ofen doch 15000 cbm Holzkohle im Jahre. Dabei waren die Kosten geringer und das Ausbringen gröſser.
Die Fortschritte der Koksfabrikation seit 1870 sind dagegen sehr beachtenswert, besonders hinsichtlich der Gewinnung der Neben- produkte der Verkohlung.
Von den liegenden Retortenöfen bewährten sich in den siebziger Jahren besonders die schon aus dem Anfange der sechziger Jahre stammenden, seitdem aber mehr- fach verbesserten Coppée-Öfen1).
[Abbildung]
Fig. 142.
Nach A. Gillon2) waren von diesen 1873 in Belgien 524 im Be- triebe und 192 im Bau, in Preuſsen 1305 fertig und 138 im Bau, in Frankreich 186 im Betriebe, in England 30 im Betriebe und 30 im Bau. Seit der Zeit hat ihre Verbreitung sehr zugenommen, so daſs sie 1894 in Deutschland, Frankreich und Belgien die am meisten benutzten Verkokungsöfen waren 3). Die Gase des Ofens (Fig. 142, 143 a. f. S.)
1) Nach dem Erfinder Evence Coppée (D. R. P. Nr. 9908). Siehe Vortrag von A. Hüssener, Stahl und Eisen 1883, S. 397.
2) Revue universelle 1873, 34, p. 193.
3)Ledebur, Handbuch der Eisenhüttenkunde, S. 84. 1886 wurden ca. 42 Pro- zent der gesamten Koksproduktion Deutschlands (20527 Tonnen in 24 Stunden) in Coppéeöfen dargestellt.
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Brennmaterial.
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Kosten geringer und das Ausbringen gröſser.
Die Fortschritte der Koksfabrikation seit 1870 sind dagegen
sehr beachtenswert, besonders hinsichtlich der Gewinnung der Neben-
produkte der Verkohlung.
Von den liegenden Retortenöfen bewährten sich in den siebziger
Jahren besonders die schon aus dem Anfange der
sechziger Jahre stammenden, seitdem aber mehr-
fach verbesserten Coppée-Öfen 1).
[Abbildung Fig. 142.]
Nach A. Gillon 2) waren von diesen 1873 in Belgien 524 im Be-
triebe und 192 im Bau, in Preuſsen 1305 fertig und 138 im Bau, in
Frankreich 186 im Betriebe, in England 30 im Betriebe und 30 im
Bau. Seit der Zeit hat ihre Verbreitung sehr zugenommen, so daſs sie
1894 in Deutschland, Frankreich und Belgien die am meisten benutzten
Verkokungsöfen waren 3). Die Gase des Ofens (Fig. 142, 143 a. f. S.)
1) Nach dem Erfinder Evence Coppée (D. R. P. Nr. 9908). Siehe Vortrag
von A. Hüssener, Stahl und Eisen 1883, S. 397.
2) Revue universelle 1873, 34, p. 193.
3) Ledebur, Handbuch der Eisenhüttenkunde, S. 84. 1886 wurden ca. 42 Pro-
zent der gesamten Koksproduktion Deutschlands (20527 Tonnen in 24 Stunden) in
Coppéeöfen dargestellt.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 407. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/423>, abgerufen am 26.04.2024.
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