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Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751.

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Vom Blut und Wunden.
in Pennsylvanien auch schon Mode wird, "
ist die, daß man immer vom Vater redt, "
und den Sohn überhüpft. Die Theolo- "
logie hat der Teufel erfunden u. s. w. Und "
vorher s. 264 legte er dem Heiland diese Worte
an seine Jünger in den Mund: "Da ist noch "
lange hin, bis ihr meinen Vater sehen "
könnt; begnügt euch eine Weile mit mir, "
die Zeit und etliche Ewigkeiten hindurch. "
Desgleichen: "Man mag sich ausser Ihm "
(dem Heiland mit seinen Wunden) zu sei- "
nem GOtt wehlen, was man will, eine "
Kuh oder Pferd, den Jupiter oder den "
Mercurium, oder mit Ausschliessung "
JEsu, eine andere Person, man nenne sie "
Vater oder Geist (das sage ich mit gutem "
Bedacht) oder Teufel; das ist die Sünde "
in den heiligen Geist." s. 226. In den 32
einzeln Gemein-Reden lautet es oft also. In
der 15 heisset es sehr roh: "Muß sichs doch "
der Vater gefallen lassen, der Vater un- "
sers HErrn JEsu Christi, daß wir ihm "
ins Angesicht sagen: GOTT an den die "
Kirche glaübt, JEsu zu gefallen; wir "
haben dich lieb, lieber Vater GOtt! "
aber wenn unser Heiland nichts von dir "
gesagt hätte, so glaübten wir nicht an "
dich." In der 31: Man kan es nim- "
mermehr dazu bringen, daß es den Leu- "
ten wahr wird, daß ein GOtt ist; sie "
haben denn erst ihre Hand in GOttes Sei- "
te gelegt, und von Herzen zu JEsu ge- "

sagt:
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Vom Blut und Wunden.
in Peñſylvanien auch ſchon Mode wird,
iſt die, daß man immer vom Vater redt,
und den Sohn uͤberhuͤpft. Die Theolo-
logie hat der Teufel erfunden u. ſ. w. Und ”
vorher ſ. 264 legte er dem Heiland dieſe Worte
an ſeine Juͤnger in den Mund: ”Da iſt noch
lange hin, bis ihr meinen Vater ſehen
koͤnnt; begnuͤgt euch eine Weile mit mir,
die Zeit und etliche Ewigkeiten hindurch.
Desgleichen: ”Man mag ſich auſſer Ihm
(dem Heiland mit ſeinen Wunden) zu ſei-
nem GOtt wehlen, was man will, eine
Kuh oder Pferd, den Jupiter oder den
Mercurium, oder mit Ausſchlieſſung
JEſu, eine andere Perſon, man nenne ſie
Vater oder Geiſt (das ſage ich mit gutem
Bedacht) oder Teufel; das iſt die Suͤnde
in den heiligen Geiſt.” ſ. 226. In den 32
einzeln Gemein-Reden lautet es oft alſo. In
der 15 heiſſet es ſehr roh: ”Muß ſichs doch
der Vater gefallen laſſen, der Vater un-
ſers HErrn JEſu Chriſti, daß wir ihm
ins Angeſicht ſagen: GOTT an den die
Kirche glauͤbt, JEſu zu gefallen; wir
haben dich lieb, lieber Vater GOtt!
aber wenn unſer Heiland nichts von dir
geſagt haͤtte, ſo glauͤbten wir nicht an
dich.” In der 31: Man kan es nim-
mermehr dazu bringen, daß es den Leu-
ten wahr wird, daß ein GOtt iſt; ſie
haben denn erſt ihre Hand in GOttes Sei-
te gelegt, und von Herzen zu JEſu ge-

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[115/0135] Vom Blut und Wunden. in Peñſylvanien auch ſchon Mode wird, ” iſt die, daß man immer vom Vater redt, ” und den Sohn uͤberhuͤpft. Die Theolo- ” logie hat der Teufel erfunden u. ſ. w. Und ” vorher ſ. 264 legte er dem Heiland dieſe Worte an ſeine Juͤnger in den Mund: ”Da iſt noch ” lange hin, bis ihr meinen Vater ſehen ” koͤnnt; begnuͤgt euch eine Weile mit mir, ” die Zeit und etliche Ewigkeiten hindurch. ” Desgleichen: ”Man mag ſich auſſer Ihm ” (dem Heiland mit ſeinen Wunden) zu ſei- ” nem GOtt wehlen, was man will, eine ” Kuh oder Pferd, den Jupiter oder den ” Mercurium, oder mit Ausſchlieſſung ” JEſu, eine andere Perſon, man nenne ſie ” Vater oder Geiſt (das ſage ich mit gutem ” Bedacht) oder Teufel; das iſt die Suͤnde ” in den heiligen Geiſt.” ſ. 226. In den 32 einzeln Gemein-Reden lautet es oft alſo. In der 15 heiſſet es ſehr roh: ”Muß ſichs doch ” der Vater gefallen laſſen, der Vater un- ” ſers HErrn JEſu Chriſti, daß wir ihm ” ins Angeſicht ſagen: GOTT an den die ” Kirche glauͤbt, JEſu zu gefallen; wir ” haben dich lieb, lieber Vater GOtt! ” aber wenn unſer Heiland nichts von dir ” geſagt haͤtte, ſo glauͤbten wir nicht an ” dich.” In der 31: Man kan es nim- ” mermehr dazu bringen, daß es den Leu- ” ten wahr wird, daß ein GOtt iſt; ſie ” haben denn erſt ihre Hand in GOttes Sei- ” te gelegt, und von Herzen zu JEſu ge- ” ſagt: H 2

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Zitationshilfe: Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bengel_abriss01_1751/135>, abgerufen am 27.04.2024.