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Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
Ewigkeit ein solches Gemahl bleiben soll,
sondern, weil er vor Grundlegung der
Welt/
mithin von Ewigkeit her, ein
solches Gemahl des Vaters soll gewesen
seyn: dann als sich GOtt der Sohn, mit
des Vaters Gemahlin geküsset haben
soll, v. 3. da hat sich allererst ein Per-
spectiv von tausend Weltgerüsten
präsentiret.
Folglich war die Welt
dazumahl noch nicht, und der Vater
hatte doch schon eine Frau. Den Sohn
GOttes macht er in eben diesem Gesang
zu einem Sohn des heiligen Geistes.
So bald ein Mensch ein neues Leben
erlanget hat v. 10. von dem Monat
an v. 12. glaubet er/ daß er ein
Geschwey/ das ist eine Sohnes-
Frau des Vaters und des Geistes

(als der beyden Schwieger-Eltern) ist.
Das Lied klinget also:
v. 12. Von dem Momente an so
heists:

Jch glaube einen Reyhen
Von GOtt des Vaters und des
Geists

Ehrwürdigen Geschweyen etc.

Er setzet eine Anmerkung dabey: Ge-
schwey ist des Sohnes Frau/ nach

dem
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
Ewigkeit ein ſolches Gemahl bleiben ſoll,
ſondern, weil er vor Grundlegung der
Welt/
mithin von Ewigkeit her, ein
ſolches Gemahl des Vaters ſoll geweſen
ſeyn: dann als ſich GOtt der Sohn, mit
des Vaters Gemahlin gekuͤſſet haben
ſoll, v. 3. da hat ſich allererſt ein Per-
ſpectiv von tauſend Weltgeruͤſten
praͤſentiret.
Folglich war die Welt
dazumahl noch nicht, und der Vater
hatte doch ſchon eine Frau. Den Sohn
GOttes macht er in eben dieſem Geſang
zu einem Sohn des heiligen Geiſtes.
So bald ein Menſch ein neues Leben
erlanget hat v. 10. von dem Monat
an v. 12. glaubet er/ daß er ein
Geſchwey/ das iſt eine Sohnes-
Frau des Vaters und des Geiſtes

(als der beyden Schwieger-Eltern) iſt.
Das Lied klinget alſo:
v. 12. Von dem Momente an ſo
heiſts:

Jch glaube einen Reyhen
Von GOtt des Vaters und des
Geiſts

Ehrwuͤrdigen Geſchweyen ꝛc.

Er ſetzet eine Anmerkung dabey: Ge-
ſchwey iſt des Sohnes Frau/ nach

dem
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[144/0160] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit (**) (**) Ewigkeit ein ſolches Gemahl bleiben ſoll, ſondern, weil er vor Grundlegung der Welt/ mithin von Ewigkeit her, ein ſolches Gemahl des Vaters ſoll geweſen ſeyn: dann als ſich GOtt der Sohn, mit des Vaters Gemahlin gekuͤſſet haben ſoll, v. 3. da hat ſich allererſt ein Per- ſpectiv von tauſend Weltgeruͤſten praͤſentiret. Folglich war die Welt dazumahl noch nicht, und der Vater hatte doch ſchon eine Frau. Den Sohn GOttes macht er in eben dieſem Geſang zu einem Sohn des heiligen Geiſtes. So bald ein Menſch ein neues Leben erlanget hat v. 10. von dem Monat an v. 12. glaubet er/ daß er ein Geſchwey/ das iſt eine Sohnes- Frau des Vaters und des Geiſtes (als der beyden Schwieger-Eltern) iſt. Das Lied klinget alſo: v. 12. Von dem Momente an ſo heiſts: Jch glaube einen Reyhen Von GOtt des Vaters und des Geiſts Ehrwuͤrdigen Geſchweyen ꝛc. Er ſetzet eine Anmerkung dabey: Ge- ſchwey iſt des Sohnes Frau/ nach dem

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/160>, abgerufen am 26.04.2024.