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Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
ches Amt desselben bezeichnen, das von seinen
Heiligungswerken unterschieden ist. (§. 86.)
Und ein solches unter dem Namen Mutter-
schaft vorgestelltes Werk oder Amt des heiligen
Geistes, soll ausdrücklich in der (*) Schrift

stehen/
(*) Wann Zinzendorf gegen (§. 86.) ein-
wenden wolte, 1) er verstehe zwar die
Wercke der Heiligung unter seinem
Ausgebären/ aber doch nicht alle die
Heiligungswerke, die man dem heiligen
Geist in der Christenheit beylege: mit-
hin werde von ihm das persönliche Kenn-
zeichen mehr eingeschrenckt/ und da-
durch deutlicher und bestimter gemacht?
So dienet ihm dieser sein angenomme-
ner Grundsatz zur Antwort. Dann daß
er das Ausgebären erst nach der Wie-
dergeburt anfängt, und blos in die Er-
neurung setzet, mithin das Berufen/
und das gantze eigentliche Bekehrungs-
werk, das in Hervorbringung der Busse
und des Glaubens bestehet, dem heili-
gen Geist abspricht: Das ist ein Satz,
der ausdrüklich in der Schrift stehen
muß, und den noch kein Theologus an-
gefochten hat. Davon das Gegentheil
(§. 73.) erwiesen ist.
2) Wen-

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
ches Amt deſſelben bezeichnen, das von ſeinen
Heiligungswerken unterſchieden iſt. (§. 86.)
Und ein ſolches unter dem Namen Mutter-
ſchaft vorgeſtelltes Werk oder Amt des heiligen
Geiſtes, ſoll ausdruͤcklich in der (*) Schrift

ſtehen/
(*) Wann Zinzendorf gegen (§. 86.) ein-
wenden wolte, 1) er verſtehe zwar die
Wercke der Heiligung unter ſeinem
Ausgebaͤren/ aber doch nicht alle die
Heiligungswerke, die man dem heiligen
Geiſt in der Chriſtenheit beylege: mit-
hin werde von ihm das perſoͤnliche Kenn-
zeichen mehr eingeſchrenckt/ und da-
durch deutlicher und beſtimter gemacht?
So dienet ihm dieſer ſein angenomme-
ner Grundſatz zur Antwort. Dann daß
er das Ausgebaͤren erſt nach der Wie-
dergeburt anfaͤngt, und blos in die Er-
neurung ſetzet, mithin das Berufen/
und das gantze eigentliche Bekehrungs-
werk, das in Hervorbringung der Buſſe
und des Glaubens beſtehet, dem heili-
gen Geiſt abſpricht: Das iſt ein Satz,
der ausdruͤklich in der Schrift ſtehen
muß, und den noch kein Theologus an-
gefochten hat. Davon das Gegentheil
(§. 73.) erwieſen iſt.
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[160/0176] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit ches Amt deſſelben bezeichnen, das von ſeinen Heiligungswerken unterſchieden iſt. (§. 86.) Und ein ſolches unter dem Namen Mutter- ſchaft vorgeſtelltes Werk oder Amt des heiligen Geiſtes, ſoll ausdruͤcklich in der (*) Schrift ſtehen/ (*) Wann Zinzendorf gegen (§. 86.) ein- wenden wolte, 1) er verſtehe zwar die Wercke der Heiligung unter ſeinem Ausgebaͤren/ aber doch nicht alle die Heiligungswerke, die man dem heiligen Geiſt in der Chriſtenheit beylege: mit- hin werde von ihm das perſoͤnliche Kenn- zeichen mehr eingeſchrenckt/ und da- durch deutlicher und beſtimter gemacht? So dienet ihm dieſer ſein angenomme- ner Grundſatz zur Antwort. Dann daß er das Ausgebaͤren erſt nach der Wie- dergeburt anfaͤngt, und blos in die Er- neurung ſetzet, mithin das Berufen/ und das gantze eigentliche Bekehrungs- werk, das in Hervorbringung der Buſſe und des Glaubens beſtehet, dem heili- gen Geiſt abſpricht: Das iſt ein Satz, der ausdruͤklich in der Schrift ſtehen muß, und den noch kein Theologus an- gefochten hat. Davon das Gegentheil (§. 73.) erwieſen iſt. 2) Wen-

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/176>, abgerufen am 26.04.2024.