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Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748.

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Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
gehen des heiligen Geistes, in der Gottheit so
nothwendig, daß GOtt, ohne dieses, der wah-
re GOtt nicht seyn würde. Eine solche blose
Beschaffenheit
und Verhältnis gegen die
Creaturen, haben unsere gottseelige Bekenner
im ersten Artikel der Augspurgischen Confeßion,
von sich abgelehnet, und etwas Selbständi-
ges
gelehret.

§. 38.

Wie ein Mensch, der blos an dem äusser-
lichen Unterschied der göttlichen Personen kle-
bet, so schlecht in dem Geheimnis der heiligen
Dreyeinigkeit gegründet seye, und wie er noth-
wendig auf dessen Verläugnung verfallen müsse;
das lehret Zinzendorfs Bezeigen. Da er an
diesem Ort, zum Schein, ob glaube er eine
wahre Dreyeinigkeit, so sehr mit seinen äusser-
lichen Verhältnissen daher pralet, so verräth
er an einem andern Ort, daß er auch die Letz-
teren nicht anders ansehe, als solche Würckun-
gen, die man keiner unter den dreyen Personen
besonders und allein, mit einigen Fug beyle-
gen könne. Er hält den Unterschied der Per-
sonen, der von den äusserlichen Würckungen
oder Aemtern der Gottheit genommen wird,
für blosse Grillen, die in GOttes Wort nicht
gegründet seyn, und macht der Christenheit ein
scheeles Gesicht. daß sie dergleichen Fratzen er-
funden habe. Siehe den ersten Theil s. 147.
wo Zinzendorf also spricht: Wir hätten un-
sere Eintheilung in die Wercke der Schö-

pfung/

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
gehen des heiligen Geiſtes, in der Gottheit ſo
nothwendig, daß GOtt, ohne dieſes, der wah-
re GOtt nicht ſeyn wuͤrde. Eine ſolche bloſe
Beſchaffenheit
und Verhaͤltnis gegen die
Creaturen, haben unſere gottſeelige Bekenner
im erſten Artikel der Augſpurgiſchen Confeßion,
von ſich abgelehnet, und etwas Selbſtaͤndi-
ges
gelehret.

§. 38.

Wie ein Menſch, der blos an dem aͤuſſer-
lichen Unterſchied der goͤttlichen Perſonen kle-
bet, ſo ſchlecht in dem Geheimnis der heiligen
Dreyeinigkeit gegruͤndet ſeye, und wie er noth-
wendig auf deſſen Verlaͤugnung verfallen muͤſſe;
das lehret Zinzendorfs Bezeigen. Da er an
dieſem Ort, zum Schein, ob glaube er eine
wahre Dreyeinigkeit, ſo ſehr mit ſeinen aͤuſſer-
lichen Verhaͤltniſſen daher pralet, ſo verraͤth
er an einem andern Ort, daß er auch die Letz-
teren nicht anders anſehe, als ſolche Wuͤrckun-
gen, die man keiner unter den dreyen Perſonen
beſonders und allein, mit einigen Fug beyle-
gen koͤnne. Er haͤlt den Unterſchied der Per-
ſonen, der von den aͤuſſerlichen Wuͤrckungen
oder Aemtern der Gottheit genommen wird,
fuͤr bloſſe Grillen, die in GOttes Wort nicht
gegruͤndet ſeyn, und macht der Chriſtenheit ein
ſcheeles Geſicht. daß ſie dergleichen Fratzen er-
funden habe. Siehe den erſten Theil ſ. 147.
wo Zinzendorf alſo ſpricht: Wir haͤtten un-
ſere Eintheilung in die Wercke der Schoͤ-

pfung/
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[42/0058] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit gehen des heiligen Geiſtes, in der Gottheit ſo nothwendig, daß GOtt, ohne dieſes, der wah- re GOtt nicht ſeyn wuͤrde. Eine ſolche bloſe Beſchaffenheit und Verhaͤltnis gegen die Creaturen, haben unſere gottſeelige Bekenner im erſten Artikel der Augſpurgiſchen Confeßion, von ſich abgelehnet, und etwas Selbſtaͤndi- ges gelehret. §. 38. Wie ein Menſch, der blos an dem aͤuſſer- lichen Unterſchied der goͤttlichen Perſonen kle- bet, ſo ſchlecht in dem Geheimnis der heiligen Dreyeinigkeit gegruͤndet ſeye, und wie er noth- wendig auf deſſen Verlaͤugnung verfallen muͤſſe; das lehret Zinzendorfs Bezeigen. Da er an dieſem Ort, zum Schein, ob glaube er eine wahre Dreyeinigkeit, ſo ſehr mit ſeinen aͤuſſer- lichen Verhaͤltniſſen daher pralet, ſo verraͤth er an einem andern Ort, daß er auch die Letz- teren nicht anders anſehe, als ſolche Wuͤrckun- gen, die man keiner unter den dreyen Perſonen beſonders und allein, mit einigen Fug beyle- gen koͤnne. Er haͤlt den Unterſchied der Per- ſonen, der von den aͤuſſerlichen Wuͤrckungen oder Aemtern der Gottheit genommen wird, fuͤr bloſſe Grillen, die in GOttes Wort nicht gegruͤndet ſeyn, und macht der Chriſtenheit ein ſcheeles Geſicht. daß ſie dergleichen Fratzen er- funden habe. Siehe den erſten Theil ſ. 147. wo Zinzendorf alſo ſpricht: Wir haͤtten un- ſere Eintheilung in die Wercke der Schoͤ- pfung/

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 3. Gießen, 1748, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey03_1748/58>, abgerufen am 26.04.2024.