Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.
5 Werden wir nicht Satans-Kinder/ wann wir rauben dir die Ehr'? Also fiele Lucifer. Stolz gebieret alle Sünder. Dieser Heilig wird erkennt/ der sich nichts/ dich Alles/ nennt. 6 Geh mit uns nicht ins Gerichte. Täglich Aufruhr hebet sich in dem Herzen/ wider dich. Dein Erkentnis/ uns vernichte. Heiligkeit/ ist Himmels Zier: Heil-los ist die Erde hier. 7 Heischest du doch nichts/ als Ehre: nichts man sonst dir geben kan. Nimm das deine von uns an/ wie vom Heil'gen Himmels Heere. Weil du unser Vatter bist/ deine Ehr' auch unser ist. 8 Ligt die unsre an der Deinen: gib/ daß wir sie geben dir. Heilig sey dein Name hier! bis wir dort auch rein erscheinen/ und selbst heilig ohne Zeit preisen deine Heiligkeit. Amen! Gebet/ E v
5 Werden wir nicht Satans-Kinder/ wañ wir rauben dir die Ehr’? Alſo fiele Lucifer. Stolz gebieret alle Suͤnder. Dieſer Heilig wird erkennt/ der ſich nichts/ dich Alles/ nennt. 6 Geh mit uns nicht ins Gerichte. Taͤglich Aufruhr hebet ſich in dem Herzen/ wider dich. Dein Erkentnis/ uns vernichte. Heiligkeit/ iſt Himmels Zier: Heil-los iſt die Erde hier. 7 Heiſcheſt du doch nichts/ als Ehre: nichts man ſonſt dir geben kan. Nim̃ das deine von uns an/ wie vom Heil’gen Himmels Heere. Weil du unſer Vatter biſt/ deine Ehr’ auch unſer iſt. 8 Ligt die unſre an der Deinen: gib/ daß wir ſie geben dir. Heilig ſey dein Name hier! bis wir dort auch rein erſcheinen/ und ſelbſt heilig ohne Zeit preiſen deine Heiligkeit. Amen! Gebet/ E v
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <lg type="poem"> <lg n="4"> <l> <pb facs="#f0101" n="73"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vatter Unſer-Bitte.</hi> </fw> </l><lb/> <l>Was traumt uns vom Heilig-ſeyn?</l><lb/> <l>Es iſt alles dein allein.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>5 <hi rendition="#fr">Werden</hi> wir nicht Satans-Kinder/</l><lb/> <l>wañ wir rauben dir die Ehr’?</l><lb/> <l>Alſo fiele Lucifer.</l><lb/> <l>Stolz gebieret alle Suͤnder.</l><lb/> <l>Dieſer Heilig wird erkennt/</l><lb/> <l>der ſich nichts/ dich Alles/ nennt.</l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l>6 <hi rendition="#fr">Geh</hi> mit uns nicht ins Gerichte.</l><lb/> <l>Taͤglich Aufruhr hebet ſich</l><lb/> <l>in dem Herzen/ wider dich.</l><lb/> <l>Dein Erkentnis/ uns vernichte.</l><lb/> <l>Heiligkeit/ iſt Himmels Zier:</l><lb/> <l>Heil-los iſt die Erde hier.</l> </lg><lb/> <lg n="7"> <l>7 <hi rendition="#fr">Hei</hi>ſcheſt du doch nichts/ als Ehre:</l><lb/> <l>nichts man ſonſt dir geben kan.</l><lb/> <l>Nim̃ das deine von uns an/</l><lb/> <l>wie vom Heil’gen Himmels Heere.</l><lb/> <l>Weil du unſer Vatter biſt/</l><lb/> <l>deine Ehr’ auch unſer iſt.</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l>8 <hi rendition="#fr">Ligt</hi> die unſre an der Deinen:</l><lb/> <l>gib/ daß wir ſie geben dir.<lb/><hi rendition="#fr">Heilig ſey dein Name</hi> hier!</l><lb/> <l>bis wir dort auch rein erſcheinen/</l><lb/> <l>und ſelbſt heilig ohne Zeit</l><lb/> <l>preiſen deine Heiligkeit.<lb/><hi rendition="#et">Amen!</hi></l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="sig"> <hi rendition="#b">E v</hi> </fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Gebet/</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [73/0101]
Vatter Unſer-Bitte.
Was traumt uns vom Heilig-ſeyn?
Es iſt alles dein allein.
5 Werden wir nicht Satans-Kinder/
wañ wir rauben dir die Ehr’?
Alſo fiele Lucifer.
Stolz gebieret alle Suͤnder.
Dieſer Heilig wird erkennt/
der ſich nichts/ dich Alles/ nennt.
6 Geh mit uns nicht ins Gerichte.
Taͤglich Aufruhr hebet ſich
in dem Herzen/ wider dich.
Dein Erkentnis/ uns vernichte.
Heiligkeit/ iſt Himmels Zier:
Heil-los iſt die Erde hier.
7 Heiſcheſt du doch nichts/ als Ehre:
nichts man ſonſt dir geben kan.
Nim̃ das deine von uns an/
wie vom Heil’gen Himmels Heere.
Weil du unſer Vatter biſt/
deine Ehr’ auch unſer iſt.
8 Ligt die unſre an der Deinen:
gib/ daß wir ſie geben dir.
Heilig ſey dein Name hier!
bis wir dort auch rein erſcheinen/
und ſelbſt heilig ohne Zeit
preiſen deine Heiligkeit.
Amen!
Gebet/
E v
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |