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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Donner-Gebote.

deinem Volk/ in Blitz und Wetter/
gabest dein Gesetz und Wort.
Daß erwach mein Sündenschmerze/
will ich's/ HErr/ zu Ehren dir/
selbst iezt wiederholen mir.

Donnre nun auch in mein Herze:
daß ich höre deine Stimm/
und mich fürcht für deinem Grimm.

2
I Jch muß neben dich nicht götzen/
du mein HErr und GOtt allein/
noch auf sie mein' Hoffnung/ setzen/
nicht mein Abgott selber seyn/
noch auf mich und Menschen bauen.
Jch muß/ mit Gelassenheit/
ehren dich in Freud und Leid/
Dir ohn Zweifelmut vertrauen.
Deine Hoheit/ Furcht-gebühr
und Gehorsam heischt von mir.
3
II Jch muß deinen Namen ehren/
nicht zuwider reden dir.
Du bist Heilig/ HErr/ wilst hören/
nur was heilig ist/ von mir.
Der dich anspricht/ der dich preiset/
seine Noht dir machet kund:

der ist dir ein lieber Mund.
Hülfe ihm dein Mund verheißet/
heischet Ehr und Dank dafür.
Lob sind wir ja schuldig dir.
4
III Allermeist sol diß geschehen
an dem Tag/ HErr/ den du hast
dir

Donner-Gebote.

deinem Volk/ in Blitz und Wetter/
gabeſt dein Geſetz und Wort.
Daß erwach mein Suͤndenſchmerze/
will ich’s/ HErꝛ/ zu Ehren dir/
ſelbſt iezt wiederholen mir.

Donnre nun auch in mein Herze:
daß ich hoͤre deine Stimm/
und mich fuͤrcht fuͤr deinem Grimm.

2
I Jch muß neben dich nicht goͤtzen/
du mein HErꝛ und GOtt allein/
noch auf ſie mein’ Hoffnung/ ſetzen/
nicht mein Abgott ſelber ſeyn/
noch auf mich und Menſchen bauen.
Jch muß/ mit Gelaſſenheit/
ehren dich in Freud und Leid/
Dir ohn Zweifelmut vertrauen.
Deine Hoheit/ Furcht-gebuͤhr
und Gehorſam heiſcht von mir.
3
II Jch muß deinen Namen ehren/
nicht zuwider reden dir.
Du biſt Heilig/ HErꝛ/ wilſt hoͤren/
nur was heilig iſt/ von mir.
Der dich anſpricht/ der dich preiſet/
ſeine Noht dir machet kund:

der iſt dir ein lieber Mund.
Huͤlfe ihm dein Mund verheißet/
heiſchet Ehr und Dank dafuͤr.
Lob ſind wir ja ſchuldig dir.
4
III Allermeiſt ſol diß geſchehen
an dem Tag/ HErꝛ/ den du haſt
dir
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[111/0139] Donner-Gebote. deinem Volk/ in Blitz und Wetter/ gabeſt dein Geſetz und Wort. Daß erwach mein Suͤndenſchmerze/ will ich’s/ HErꝛ/ zu Ehren dir/ ſelbſt iezt wiederholen mir. Donnre nun auch in mein Herze: daß ich hoͤre deine Stimm/ und mich fuͤrcht fuͤr deinem Grimm. 2 I Jch muß neben dich nicht goͤtzen/ du mein HErꝛ und GOtt allein/ noch auf ſie mein’ Hoffnung/ ſetzen/ nicht mein Abgott ſelber ſeyn/ noch auf mich und Menſchen bauen. Jch muß/ mit Gelaſſenheit/ ehren dich in Freud und Leid/ Dir ohn Zweifelmut vertrauen. Deine Hoheit/ Furcht-gebuͤhr und Gehorſam heiſcht von mir. 3 II Jch muß deinen Namen ehren/ nicht zuwider reden dir. Du biſt Heilig/ HErꝛ/ wilſt hoͤren/ nur was heilig iſt/ von mir. Der dich anſpricht/ der dich preiſet/ ſeine Noht dir machet kund: der iſt dir ein lieber Mund. Huͤlfe ihm dein Mund verheißet/ heiſchet Ehr und Dank dafuͤr. Lob ſind wir ja ſchuldig dir. 4 III Allermeiſt ſol diß geſchehen an dem Tag/ HErꝛ/ den du haſt dir

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/139>, abgerufen am 26.04.2024.