Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

Bild:
<< vorherige Seite

Des Satans
wird dein Hertz diesen Feind nicht ein-
lassen.

11 Wie er nun in der Lehre/ so suchet
er auch im Leben den Göttlichen Willen
bey uns zu hindertreiben. GOtt will/
daß wir leben sollen in Heiligkeit und Ge-
rechtigkeit/ die ihm gefällig ist. (z) Man-
cher Mensch hat den Vorsatz/ seine Glie-
der zu Waffen der Gerechtigkeit zu bege-
ben: der Satan aber suchet und versuchet/
solchen guten Entschluß zu ändern oder zu-
hindern. Manchen fället er durch Wol-
lust/ und stellet ihm ein Reitzbild für: wie
dem David die entblöste Bathseba. (a)
Manchen/ durch Ehrsucht/ wie er eben die-
sen reitzete das Volk zu zehlen.(b) Manchen/
durch Geitz/ wie den Verrähter Judas: in
welchen er gefahren. (c) Manchen/ durch
Furcht/ wie den verläugneten Petrum:
den er zu sichten begehrte/ wie den Wei-
tzen. (d)

12 Bisweilen gebrauchet er sich der li-
stigsten Ränke/ blendet mit dem Tugend-
Schein die Gemüts-Augen/ daß sie das
Böse/ vor Gutes ansehen. So verkehret
er ihnen die löbliche Sünden-Reu in Ge-
wissens-Angst/ oder gänzliche Verzweif-

lung;
(z) Luc. 1. v. 75.
(a) 2. B. Sam. 11. v. 2.
(b) 2. Sam. 24.
v. 1.
(c) Joh. 13.
(d) Luc. 22. v. 31.

Des Satans
wird dein Hertz dieſen Feind nicht ein-
laſſen.

11 Wie er nun in der Lehre/ ſo ſuchet
er auch im Leben den Goͤttlichen Willen
bey uns zu hindertreiben. GOtt will/
daß wir leben ſollen in Heiligkeit und Ge-
rechtigkeit/ die ihm gefaͤllig iſt. (z) Man-
cher Menſch hat den Vorſatz/ ſeine Glie-
der zu Waffen der Gerechtigkeit zu bege-
ben: der Satan aber ſuchet und verſuchet/
ſolchen guten Entſchluß zu aͤndern oder zu-
hindern. Manchen faͤllet er durch Wol-
luſt/ und ſtellet ihm ein Reitzbild fuͤr: wie
dem David die entbloͤſte Bathſeba. (a)
Manchen/ durch Ehrſucht/ wie er eben die-
ſen reitzete das Volk zu zehlen.(b) Manchen/
durch Geitz/ wie den Verraͤhter Judas: in
welchen er gefahren. (c) Manchen/ durch
Furcht/ wie den verlaͤugneten Petrum:
den er zu ſichten begehrte/ wie den Wei-
tzen. (d)

12 Bisweilen gebrauchet er ſich der li-
ſtigſten Raͤnke/ blendet mit dem Tugend-
Schein die Gemuͤts-Augen/ daß ſie das
Boͤſe/ vor Gutes anſehen. So verkehret
er ihnen die loͤbliche Suͤnden-Reu in Ge-
wiſſens-Angſt/ oder gaͤnzliche Verzweif-

lung;
(z) Luc. 1. v. 75.
(a) 2. B. Sam. 11. v. 2.
(b) 2. Sam. 24.
v. 1.
(c) Joh. 13.
(d) Luc. 22. v. 31.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0354" n="326"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Des Satans</hi></fw><lb/>
wird dein Hertz die&#x017F;en Feind nicht ein-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
            <p>11 Wie er nun in der Lehre/ &#x017F;o &#x017F;uchet<lb/>
er auch im Leben den Go&#x0364;ttlichen Willen<lb/>
bey uns zu hindertreiben. GOtt will/<lb/>
daß wir leben &#x017F;ollen in Heiligkeit und Ge-<lb/>
rechtigkeit/ die ihm gefa&#x0364;llig i&#x017F;t. <note place="foot" n="(z)">Luc. 1. v. 75.</note> Man-<lb/>
cher Men&#x017F;ch hat den Vor&#x017F;atz/ &#x017F;eine Glie-<lb/>
der zu Waffen der Gerechtigkeit zu bege-<lb/>
ben: der Satan aber &#x017F;uchet und ver&#x017F;uchet/<lb/>
&#x017F;olchen guten Ent&#x017F;chluß zu a&#x0364;ndern oder zu-<lb/>
hindern. Manchen fa&#x0364;llet er durch Wol-<lb/>
lu&#x017F;t/ und &#x017F;tellet ihm ein Reitzbild fu&#x0364;r: wie<lb/>
dem David die entblo&#x0364;&#x017F;te Bath&#x017F;eba. <note place="foot" n="(a)">2. B. Sam. 11. v. 2.</note><lb/>
Manchen/ durch Ehr&#x017F;ucht/ wie er eben die-<lb/>
&#x017F;en reitzete das Volk zu zehlen.<note place="foot" n="(b)">2. Sam. 24.<lb/>
v. 1.</note> Manchen/<lb/>
durch Geitz/ wie den Verra&#x0364;hter Judas: in<lb/>
welchen er gefahren. <note place="foot" n="(c)">Joh. 13.</note> Manchen/ durch<lb/>
Furcht/ wie den verla&#x0364;ugneten Petrum:<lb/>
den er zu &#x017F;ichten begehrte/ wie den Wei-<lb/>
tzen. <note place="foot" n="(d)">Luc. 22. v. 31.</note></p><lb/>
            <p>12 Bisweilen gebrauchet er &#x017F;ich der li-<lb/>
&#x017F;tig&#x017F;ten Ra&#x0364;nke/ blendet mit dem Tugend-<lb/>
Schein die Gemu&#x0364;ts-Augen/ daß &#x017F;ie das<lb/>
Bo&#x0364;&#x017F;e/ vor Gutes an&#x017F;ehen. So verkehret<lb/>
er ihnen die lo&#x0364;bliche Su&#x0364;nden-Reu in Ge-<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;ens-Ang&#x017F;t/ oder ga&#x0364;nzliche Verzweif-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">lung;</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[326/0354] Des Satans wird dein Hertz dieſen Feind nicht ein- laſſen. 11 Wie er nun in der Lehre/ ſo ſuchet er auch im Leben den Goͤttlichen Willen bey uns zu hindertreiben. GOtt will/ daß wir leben ſollen in Heiligkeit und Ge- rechtigkeit/ die ihm gefaͤllig iſt. (z) Man- cher Menſch hat den Vorſatz/ ſeine Glie- der zu Waffen der Gerechtigkeit zu bege- ben: der Satan aber ſuchet und verſuchet/ ſolchen guten Entſchluß zu aͤndern oder zu- hindern. Manchen faͤllet er durch Wol- luſt/ und ſtellet ihm ein Reitzbild fuͤr: wie dem David die entbloͤſte Bathſeba. (a) Manchen/ durch Ehrſucht/ wie er eben die- ſen reitzete das Volk zu zehlen. (b) Manchen/ durch Geitz/ wie den Verraͤhter Judas: in welchen er gefahren. (c) Manchen/ durch Furcht/ wie den verlaͤugneten Petrum: den er zu ſichten begehrte/ wie den Wei- tzen. (d) 12 Bisweilen gebrauchet er ſich der li- ſtigſten Raͤnke/ blendet mit dem Tugend- Schein die Gemuͤts-Augen/ daß ſie das Boͤſe/ vor Gutes anſehen. So verkehret er ihnen die loͤbliche Suͤnden-Reu in Ge- wiſſens-Angſt/ oder gaͤnzliche Verzweif- lung; (z) Luc. 1. v. 75. (a) 2. B. Sam. 11. v. 2. (b) 2. Sam. 24. v. 1. (c) Joh. 13. (d) Luc. 22. v. 31.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/354
Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/354>, abgerufen am 26.04.2024.