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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Der böse
(e) Jhre böse Beyspiele/ verkehren und
verderben das Gute/ und ihre reitzen-
de Lust verkehret unschuldige Herzen.
(f)
Sie bietet ihre Töchter/ Fleischeslust/ Au-
genlust/ hohfärtiges Leben/ zur Heyrat
aus/ und verspricht zur Morgengabe/ was
den lüstren Fleisches-Sinnen gefällt/ wer
solte sie dann nicht/ wie Demas/ lieb ge-
winnen? (g)

13 Aber gemach! du GOtt-verlobte
Christen-Seele/ dein Tauf-Bund verbie-
tet dir so wol/ mit dem Satan/ der alten
Schlange/ zu leichen/ als mit seiner Braut/
der Welt/ zu bulen. Jhre Freundschaft ist
Gottes Feindschaft.
(h) Und nicht nur
GOttes/ sondern auch deine eigene. Lie-
best du sie/ so hassest du dich selbst. Dann
diese Jsabel verkauft dich nur übel zu thun
für den HErrn.
(i) Diese Delila/ liebkoset
dir/ in ihrem Schos/ dich zu blenden/ und
in die Gewalt der höllischen Philister zu
lieffern. Sie gibt dir Jacobs Linsen-Ge-
richt/ welches dem Mund schmecket/ aber
spate und oft vergebliche Reu/ und thränen-
de Augen machet. Sie reichet dir der
Jael Milch-Topf/ der den Lust-Durst le-
schet/ aber den ewigen Todes-Schlaff
würket.

14 Hier-
(e) 1. Cor. 15. v. 33.
(f) B. Weißh. c. 4. v. 12.
(g) 2. Tim. 4.
v. 10.
(h) Jac. 4. v. 4.
(i) 1. B. König. 21. v. 20.

Der boͤſe
(e) Jhre boͤſe Beyſpiele/ verkehren und
verderben das Gute/ und ihre reitzen-
de Luſt verkehret unſchuldige Herzen.
(f)
Sie bietet ihre Toͤchter/ Fleiſchesluſt/ Au-
genluſt/ hohfaͤrtiges Leben/ zur Heyrat
aus/ und verſpricht zur Morgengabe/ was
den luͤſtren Fleiſches-Sinnen gefaͤllt/ wer
ſolte ſie dann nicht/ wie Demas/ lieb ge-
winnen? (g)

13 Aber gemach! du GOtt-verlobte
Chriſten-Seele/ dein Tauf-Bund verbie-
tet dir ſo wol/ mit dem Satan/ der alten
Schlange/ zu leichen/ als mit ſeiner Braut/
der Welt/ zu bulen. Jhre Freundſchaft iſt
Gottes Feindſchaft.
(h) Und nicht nur
GOttes/ ſondern auch deine eigene. Lie-
beſt du ſie/ ſo haſſeſt du dich ſelbſt. Dann
dieſe Jſabel verkauft dich nur uͤbel zu thun
fuͤr den HErꝛn.
(i) Dieſe Delila/ liebkoſet
dir/ in ihrem Schos/ dich zu blenden/ und
in die Gewalt der hoͤlliſchen Philiſter zu
lieffern. Sie gibt dir Jacobs Linſen-Ge-
richt/ welches dem Mund ſchmecket/ aber
ſpate und oft vergebliche Reu/ und thraͤnen-
de Augen machet. Sie reichet dir der
Jael Milch-Topf/ der den Luſt-Durſt le-
ſchet/ aber den ewigen Todes-Schlaff
wuͤrket.

14 Hier-
(e) 1. Cor. 15. v. 33.
(f) B. Weißh. c. 4. v. 12.
(g) 2. Tim. 4.
v. 10.
(h) Jac. 4. v. 4.
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[28[328]/0356] Der boͤſe (e) Jhre boͤſe Beyſpiele/ verkehren und verderben das Gute/ und ihre reitzen- de Luſt verkehret unſchuldige Herzen. (f) Sie bietet ihre Toͤchter/ Fleiſchesluſt/ Au- genluſt/ hohfaͤrtiges Leben/ zur Heyrat aus/ und verſpricht zur Morgengabe/ was den luͤſtren Fleiſches-Sinnen gefaͤllt/ wer ſolte ſie dann nicht/ wie Demas/ lieb ge- winnen? (g) 13 Aber gemach! du GOtt-verlobte Chriſten-Seele/ dein Tauf-Bund verbie- tet dir ſo wol/ mit dem Satan/ der alten Schlange/ zu leichen/ als mit ſeiner Braut/ der Welt/ zu bulen. Jhre Freundſchaft iſt Gottes Feindſchaft. (h) Und nicht nur GOttes/ ſondern auch deine eigene. Lie- beſt du ſie/ ſo haſſeſt du dich ſelbſt. Dann dieſe Jſabel verkauft dich nur uͤbel zu thun fuͤr den HErꝛn. (i) Dieſe Delila/ liebkoſet dir/ in ihrem Schos/ dich zu blenden/ und in die Gewalt der hoͤlliſchen Philiſter zu lieffern. Sie gibt dir Jacobs Linſen-Ge- richt/ welches dem Mund ſchmecket/ aber ſpate und oft vergebliche Reu/ und thraͤnen- de Augen machet. Sie reichet dir der Jael Milch-Topf/ der den Luſt-Durſt le- ſchet/ aber den ewigen Todes-Schlaff wuͤrket. 14 Hier- (e) 1. Cor. 15. v. 33. (f) B. Weißh. c. 4. v. 12. (g) 2. Tim. 4. v. 10. (h) Jac. 4. v. 4. (i) 1. B. Koͤnig. 21. v. 20.

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 28[328]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/356>, abgerufen am 26.04.2024.