Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

Bild:
<< vorherige Seite

Himmel Freude.
dem Herrn zu seyn. (b) Viele/ die nur
einigen Vorgeschmack dieser Herrlichkeit
hatten/ haben ihr Blut mit Freuden ausge-
stürtzet/ Spott und Geiseln erlitten/ darzu
Band und Gefängnüs/ sie sind gesteinigt/
zerhacket/ zerstochen/ durchs Schwerd ge-
tödet worden: dann sie haben durch den
Glauben Zeugnüs überkommen/ daß Gott
etwas bessers für sie ersehen habe.
(c)

12 Der unreine Geist/ der Ur- und Erz-
Lügner/ zeuget doch warhaftig von der
Ubermaß dieser Freude/ als welcher er/
vor seinem Fall/ selbsten genossen: in dem
er/ als der abgesagte Widersacher/ und
gifftigste Neider/ dieselbe dem Menschen
mißgönnet/ und ihn (wie oben gedacht) auf
mancherley Weise daran zu hindern suchet.
Er gönnet uns nicht einmal die Glaubens-
Freude/ solche Seeligkeit im Wort von fer-
ne zu schauen; wie solte er uns dann den
vollkommenen Besitz derselben gönnen?
Er hat das schwarze Register der Höll-
würdigen in seinen Mordklauen/ und
trachtet darnach/ solches täglich zu ergrös-
sern/ und die/ durch seine listige Versuchun-
gen/ gefällte hinein zu zeichnen. Welches
dann sattsam bezeuget/ daß die mißgegönte

Freu-
(b) Philip. 1. v. 23.
(c) Hebr. 11. v. 36. 37. 39.

Himmel Freude.
dem Herrn zu ſeyn. (b) Viele/ die nur
einigen Vorgeſchmack dieſer Herrlichkeit
hatten/ haben ihr Blut mit Freuden ausge-
ſtuͤrtzet/ Spott und Geiſeln erlitten/ darzu
Band und Gefaͤngnuͤs/ ſie ſind geſteinigt/
zerhacket/ zerſtochen/ durchs Schwerd ge-
toͤdet worden: dann ſie haben durch den
Glauben Zeugnuͤs uͤberkommen/ daß Gott
etwas beſſers fuͤr ſie erſehen habe.
(c)

12 Der unreine Geiſt/ der Ur- und Erz-
Luͤgner/ zeuget doch warhaftig von der
Ubermaß dieſer Freude/ als welcher er/
vor ſeinem Fall/ ſelbſten genoſſen: in dem
er/ als der abgeſagte Widerſacher/ und
gifftigſte Neider/ dieſelbe dem Menſchen
mißgoͤnnet/ und ihn (wie oben gedacht) auf
mancherley Weiſe daran zu hindern ſuchet.
Er goͤnnet uns nicht einmal die Glaubens-
Freude/ ſolche Seeligkeit im Wort von fer-
ne zu ſchauen; wie ſolte er uns dann den
vollkommenen Beſitz derſelben goͤnnen?
Er hat das ſchwarze Regiſter der Hoͤll-
wuͤrdigen in ſeinen Mordklauen/ und
trachtet darnach/ ſolches taͤglich zu ergroͤſ-
ſern/ und die/ durch ſeine liſtige Verſuchun-
gen/ gefaͤllte hinein zu zeichnen. Welches
dann ſattſam bezeuget/ daß die mißgegoͤnte

Freu-
(b) Philip. 1. v. 23.
(c) Hebr. 11. v. 36. 37. 39.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0379" n="351"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Himmel Freude.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">dem Herrn zu &#x017F;eyn.</hi><note place="foot" n="(b)">Philip. 1. v. 23.</note> Viele/ die nur<lb/>
einigen Vorge&#x017F;chmack die&#x017F;er Herrlichkeit<lb/>
hatten/ haben ihr Blut mit Freuden ausge-<lb/>
&#x017F;tu&#x0364;rtzet/ <hi rendition="#fr">Spott und Gei&#x017F;eln erlitten/ darzu<lb/>
Band und Gefa&#x0364;ngnu&#x0364;s/ &#x017F;ie &#x017F;ind ge&#x017F;teinigt/<lb/>
zerhacket/ zer&#x017F;tochen/ durchs Schwerd ge-<lb/>
to&#x0364;det worden: dann &#x017F;ie haben durch den<lb/>
Glauben Zeugnu&#x0364;s u&#x0364;berkommen/ daß Gott<lb/>
etwas be&#x017F;&#x017F;ers fu&#x0364;r &#x017F;ie er&#x017F;ehen habe.</hi> <note place="foot" n="(c)">Hebr. 11. v. 36. 37. 39.</note></p><lb/>
            <p>12 Der unreine Gei&#x017F;t/ der Ur- und Erz-<lb/>
Lu&#x0364;gner/ zeuget doch warhaftig von der<lb/>
Ubermaß die&#x017F;er Freude/ als welcher er/<lb/>
vor &#x017F;einem Fall/ &#x017F;elb&#x017F;ten geno&#x017F;&#x017F;en: in dem<lb/>
er/ als der abge&#x017F;agte Wider&#x017F;acher/ und<lb/>
gifftig&#x017F;te Neider/ die&#x017F;elbe dem Men&#x017F;chen<lb/>
mißgo&#x0364;nnet/ und ihn (wie oben gedacht) auf<lb/>
mancherley Wei&#x017F;e daran zu hindern &#x017F;uchet.<lb/>
Er go&#x0364;nnet uns nicht einmal die Glaubens-<lb/>
Freude/ &#x017F;olche Seeligkeit im Wort von fer-<lb/>
ne zu &#x017F;chauen; wie &#x017F;olte er uns dann den<lb/>
vollkommenen Be&#x017F;itz der&#x017F;elben go&#x0364;nnen?<lb/>
Er hat das &#x017F;chwarze Regi&#x017F;ter der Ho&#x0364;ll-<lb/>
wu&#x0364;rdigen in &#x017F;einen Mordklauen/ und<lb/>
trachtet darnach/ &#x017F;olches ta&#x0364;glich zu ergro&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ern/ und die/ durch &#x017F;eine li&#x017F;tige Ver&#x017F;uchun-<lb/>
gen/ gefa&#x0364;llte hinein zu zeichnen. Welches<lb/>
dann &#x017F;att&#x017F;am bezeuget/ daß die mißgego&#x0364;nte<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Freu-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[351/0379] Himmel Freude. dem Herrn zu ſeyn. (b) Viele/ die nur einigen Vorgeſchmack dieſer Herrlichkeit hatten/ haben ihr Blut mit Freuden ausge- ſtuͤrtzet/ Spott und Geiſeln erlitten/ darzu Band und Gefaͤngnuͤs/ ſie ſind geſteinigt/ zerhacket/ zerſtochen/ durchs Schwerd ge- toͤdet worden: dann ſie haben durch den Glauben Zeugnuͤs uͤberkommen/ daß Gott etwas beſſers fuͤr ſie erſehen habe. (c) 12 Der unreine Geiſt/ der Ur- und Erz- Luͤgner/ zeuget doch warhaftig von der Ubermaß dieſer Freude/ als welcher er/ vor ſeinem Fall/ ſelbſten genoſſen: in dem er/ als der abgeſagte Widerſacher/ und gifftigſte Neider/ dieſelbe dem Menſchen mißgoͤnnet/ und ihn (wie oben gedacht) auf mancherley Weiſe daran zu hindern ſuchet. Er goͤnnet uns nicht einmal die Glaubens- Freude/ ſolche Seeligkeit im Wort von fer- ne zu ſchauen; wie ſolte er uns dann den vollkommenen Beſitz derſelben goͤnnen? Er hat das ſchwarze Regiſter der Hoͤll- wuͤrdigen in ſeinen Mordklauen/ und trachtet darnach/ ſolches taͤglich zu ergroͤſ- ſern/ und die/ durch ſeine liſtige Verſuchun- gen/ gefaͤllte hinein zu zeichnen. Welches dann ſattſam bezeuget/ daß die mißgegoͤnte Freu- (b) Philip. 1. v. 23. (c) Hebr. 11. v. 36. 37. 39.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/379
Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 351. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/379>, abgerufen am 26.04.2024.