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Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681.

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Heiligung
am Sonntag und beim Kirch-Eintritt/
was wir so oft sagen: Geheiligt werde
dein Name!

2 Das Wort Heiligkeit/ heißet soviel/
als die höchste reine Unschuld und Gerech-
tigkeit:
und hat diesen Namen von Heil/
weil an ihr die höchste vollkommene See-
ligkeit hanget. Diese Heiligkeit ist allein
in GOtt/ und in seinen Engeln/ denen er
solche aus Gnaden mitgetheilet: darum
wohnet er/ mit ihnen im Himmel/ in der
Seeligkeit. Er wohnet im Heiligtum
des Himmels
/ (z) und Heiligkeit ist die
Zierde seines Hauses ewiglich.
(a)

3 GOtt allein/ ist von sich selbst hei-
lig: darum gebühret ihm auch allein die
Ehre.
Wir Unheilige/ können nicht hei-
ligen den Namen des Heiligen: wir hei-
ligen ihn aber/ wann wir seine Heiligkeit
ehren und preisen. Diß thun seine Mil-
lionen Engel im Himmel/ die ihme ohn un-
terlaß das Dreimal-Heilig singen. (b)

4 Dieses will er nun gleichfalls/ von
seinen Kindern auf Erden/ haben. Wir
können ihm auch sonst nichts geben/ als
Ehre. Er hat keines Guts vonnöten/ und
gibt selber alles allen: dafür sollen wir
ihm nur eines/ die Ehre/ wieder geben. Er

hat/
(z) Esa. 57. v. 5.
(a) Psal. 93. v. 5.
(b) Esa. 6. v. 3.

Heiligung
am Sonntag und beim Kirch-Eintritt/
was wir ſo oft ſagen: Geheiligt werde
dein Name!

2 Das Wort Heiligkeit/ heißet ſoviel/
als die hoͤchſte reine Unſchuld und Gerech-
tigkeit:
und hat dieſen Namen von Heil/
weil an ihr die hoͤchſte vollkommene See-
ligkeit hanget. Dieſe Heiligkeit iſt allein
in GOtt/ und in ſeinen Engeln/ denen er
ſolche aus Gnaden mitgetheilet: darum
wohnet er/ mit ihnen im Himmel/ in der
Seeligkeit. Er wohnet im Heiligtum
des Himmels
/ (z) und Heiligkeit iſt die
Zierde ſeines Hauſes ewiglich.
(a)

3 GOtt allein/ iſt von ſich ſelbſt hei-
lig: darum gebuͤhret ihm auch allein die
Ehre.
Wir Unheilige/ koͤnnen nicht hei-
ligen den Namen des Heiligen: wir hei-
ligen ihn aber/ wann wir ſeine Heiligkeit
ehren und preiſen. Diß thun ſeine Mil-
lionen Engel im Himmel/ die ihme ohn un-
terlaß das Dreimal-Heilig ſingen. (b)

4 Dieſes will er nun gleichfalls/ von
ſeinen Kindern auf Erden/ haben. Wir
koͤnnen ihm auch ſonſt nichts geben/ als
Ehre. Er hat keines Guts vonnoͤten/ und
gibt ſelber alles allen: dafuͤr ſollen wir
ihm nur eines/ die Ehre/ wieder geben. Er

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(z) Eſa. 57. v. 5.
(a) Pſal. 93. v. 5.
(b) Eſa. 6. v. 3.
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[66/0094] Heiligung am Sonntag und beim Kirch-Eintritt/ was wir ſo oft ſagen: Geheiligt werde dein Name! 2 Das Wort Heiligkeit/ heißet ſoviel/ als die hoͤchſte reine Unſchuld und Gerech- tigkeit: und hat dieſen Namen von Heil/ weil an ihr die hoͤchſte vollkommene See- ligkeit hanget. Dieſe Heiligkeit iſt allein in GOtt/ und in ſeinen Engeln/ denen er ſolche aus Gnaden mitgetheilet: darum wohnet er/ mit ihnen im Himmel/ in der Seeligkeit. Er wohnet im Heiligtum des Himmels/ (z) und Heiligkeit iſt die Zierde ſeines Hauſes ewiglich. (a) 3 GOtt allein/ iſt von ſich ſelbſt hei- lig: darum gebuͤhret ihm auch allein die Ehre. Wir Unheilige/ koͤnnen nicht hei- ligen den Namen des Heiligen: wir hei- ligen ihn aber/ wann wir ſeine Heiligkeit ehren und preiſen. Diß thun ſeine Mil- lionen Engel im Himmel/ die ihme ohn un- terlaß das Dreimal-Heilig ſingen. (b) 4 Dieſes will er nun gleichfalls/ von ſeinen Kindern auf Erden/ haben. Wir koͤnnen ihm auch ſonſt nichts geben/ als Ehre. Er hat keines Guts vonnoͤten/ und gibt ſelber alles allen: dafuͤr ſollen wir ihm nur eines/ die Ehre/ wieder geben. Er hat/ (z) Eſa. 57. v. 5. (a) Pſal. 93. v. 5. (b) Eſa. 6. v. 3.

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Zitationshilfe: Birken, Sigmund von: Heiliger Sonntags-Handel und Kirch-Wandel. Nürnberg, 1681, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/birken_sonntagswandel_1681/94>, abgerufen am 26.04.2024.