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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815.

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Nur der Sägefisch (Squalus pristis) hat
an beiden Seitenrändern seines Schwerd-
förmigen Gewehrs fest eingekeilte Zähne.

Bey manchen Fischen ist selbst der
Gaumen und bey einigen (z. B. beym
Lophius piscatorius) sogar das Zungen-
bein, so wie bey vielen Rochen der
Rand des Mundes mit Zähnen wie ge-
pflastert*).

*) Eins der wunderbarsten Arten von Ge-
biss findet eich beym Narinarifische, ei-
ner westindischen Rochengattung (Raja
flagellum
Schneid) und ist von Sloane
als die Zunge des Thiers beschrieben
und abgebildet in den philos. Trans-
act.
vol. XIX. pag. 674. - Das Stück,
was ich davon besitze, ist ein flacher
Knochen gegen 5 Zoll lang, fast 2 Zoll
breit, und klein Fingers dick, der aus
15 nach der Länge an einander stehen-
den bogenförmigen Abschnitten zusam-
men gefügt, und jeder dieser Bogen
auf der obern Seite mit 60 dicht neben
einander liegenden schmalen, Zähnen
bedeckt ist.

Nur der Sägefisch (Squalus pristis) hat
an beiden Seitenrändern seines Schwerd-
förmigen Gewehrs fest eingekeilte Zähne.

Bey manchen Fischen ist selbst der
Gaumen und bey einigen (z. B. beym
Lophius piscatorius) sogar das Zungen-
bein, so wie bey vielen Rochen der
Rand des Mundes mit Zähnen wie ge-
pflastert*).

*) Eins der wunderbarsten Arten von Ge-
biss findet eich beym Narinarifische, ei-
ner westindischen Rochengattung (Raja
flagellum
Schneid) und ist von Sloane
als die Zunge des Thiers beschrieben
und abgebildet in den philos. Trans-
act.
vol. XIX. pag. 674. – Das Stück,
was ich davon besitze, ist ein flacher
Knochen gegen 5 Zoll lang, fast 2 Zoll
breit, und klein Fingers dick, der aus
15 nach der Länge an einander stehen-
den bogenförmigen Abschnitten zusam-
men gefügt, und jeder dieser Bogen
auf der obern Seite mit 60 dicht neben
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bedeckt ist.
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[117/0137] Nur der Sägefisch (Squalus pristis) hat an beiden Seitenrändern seines Schwerd- förmigen Gewehrs fest eingekeilte Zähne. Bey manchen Fischen ist selbst der Gaumen und bey einigen (z. B. beym Lophius piscatorius) sogar das Zungen- bein, so wie bey vielen Rochen der Rand des Mundes mit Zähnen wie ge- pflastert *). *) Eins der wunderbarsten Arten von Ge- biss findet eich beym Narinarifische, ei- ner westindischen Rochengattung (Raja flagellum Schneid) und ist von Sloane als die Zunge des Thiers beschrieben und abgebildet in den philos. Trans- act. vol. XIX. pag. 674. – Das Stück, was ich davon besitze, ist ein flacher Knochen gegen 5 Zoll lang, fast 2 Zoll breit, und klein Fingers dick, der aus 15 nach der Länge an einander stehen- den bogenförmigen Abschnitten zusam- men gefügt, und jeder dieser Bogen auf der obern Seite mit 60 dicht neben einander liegenden schmalen, Zähnen bedeckt ist.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2. Aufl. Göttingen, 1815, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1815/137>, abgerufen am 27.04.2024.