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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 3. Aufl. Göttingen, 1824.

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selben, Rückgrat, Becken und Thorax:
wovon ersteres überhaupt der allge-
meinste Theil des Gerippes ist, der nem-
lich allen rothblütigen Thieren ohne
Ausnahme, und hingegen keinem ein-
zigen weissblütigen zukommt.

§. 32.

Merkwürdig ist, dass die Thiere die-
ser Classe, wenigstens die Quadrupe-
den, im Ganzen einerley Anzahl von
Halswirbeln haben. Die Giraffe und das
Pferd z. B. nicht einen mehr als der
Maulwurf oder die Ameisenbären. Durch-
gehends nemlich, so wie beym Men-
schen, ihrer sieben. Nur bey dem drey-
zehichten Faulthier hat Cuvier die un-
erwartete Anomalie entdeckt, dass es
deren 9 hat. Bey manchen Cetaceen
hingegen scheinen sich nur 6 zu finden:
überhaupt aber sind bey denselben
meist ihrer 4 oder 5 zusammen ver-
wachsen. - Bey den mehrsten feris
zeichnet sich der erste Halswirbel (atlas)
durch seine ausnehmende Stärke und

selben, Rückgrat, Becken und Thorax:
wovon ersteres überhaupt der allge-
meinste Theil des Gerippes ist, der nem-
lich allen rothblütigen Thieren ohne
Ausnahme, und hingegen keinem ein-
zigen weissblütigen zukommt.

§. 32.

Merkwürdig ist, dass die Thiere die-
ser Classe, wenigstens die Quadrupe-
den, im Ganzen einerley Anzahl von
Halswirbeln haben. Die Giraffe und das
Pferd z. B. nicht einen mehr als der
Maulwurf oder die Ameisenbären. Durch-
gehends nemlich, so wie beym Men-
schen, ihrer sieben. Nur bey dem drey-
zehichten Faulthier hat Cuvier die un-
erwartete Anomalie entdeckt, dass es
deren 9 hat. Bey manchen Cetaceen
hingegen scheinen sich nur 6 zu finden:
überhaupt aber sind bey denselben
meist ihrer 4 oder 5 zusammen ver-
wachsen. – Bey den mehrsten feris
zeichnet sich der erste Halswirbel (atlas)
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[60/0082] selben, Rückgrat, Becken und Thorax: wovon ersteres überhaupt der allge- meinste Theil des Gerippes ist, der nem- lich allen rothblütigen Thieren ohne Ausnahme, und hingegen keinem ein- zigen weissblütigen zukommt. §. 32. Merkwürdig ist, dass die Thiere die- ser Classe, wenigstens die Quadrupe- den, im Ganzen einerley Anzahl von Halswirbeln haben. Die Giraffe und das Pferd z. B. nicht einen mehr als der Maulwurf oder die Ameisenbären. Durch- gehends nemlich, so wie beym Men- schen, ihrer sieben. Nur bey dem drey- zehichten Faulthier hat Cuvier die un- erwartete Anomalie entdeckt, dass es deren 9 hat. Bey manchen Cetaceen hingegen scheinen sich nur 6 zu finden: überhaupt aber sind bey denselben meist ihrer 4 oder 5 zusammen ver- wachsen. – Bey den mehrsten feris zeichnet sich der erste Halswirbel (atlas) durch seine ausnehmende Stärke und

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der vergleichenden Anatomie. 3. Aufl. Göttingen, 1824, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_anatomie_1824/82>, abgerufen am 29.04.2024.