Es wird eben so wie anders Fett, auf eine ganz einfache Weise aus den Häuten der Schlag- adern in anfänglich flüssiger Gestalt durch- geschwitzt (diapedesis), wird aber durch den Aufenthalt nach und nach etwas fester und schmieriger*).
§. 80.
In größter Menge findet es sich in den mittlern Markhölen der Röhrenknochen, wo es gleichsam eine dichte Wulst bildet, da es hingegen an den Enden dieser Knochen, so wie in den flachen- und rundlichten und vieleckichten Knochen nur in das schwammichte Knochenge- webe (§. 66.) vertheilt ist.
§. 81.
So wie aber anderes Fett von den Zellen des gemeinen Zellgewebes umschlossen wird, so die einzelnen Marktröpfgen von den kleinen Zellchen**) der Markhaut (tela medullaris, oder sogenanntes periosteum internum §. 71.), womit zu dieser Absicht, die sämmtlichen
*) So wie das übrige Fett bey verschiedenen Thieren von verschiedener Consistenz ist, so auch das Kno- chenmark. Bey den Wallfischen z. B. ist es ein flüssiger Thran u. s. w.
**)f. grützmacherde ossum medulla. Lips. 1748. fig. 2. 3. Auch im VIten B. der Hallerischen anatom. Samml.
§. 79.
Es wird eben so wie anders Fett, auf eine ganz einfache Weise aus den Häuten der Schlag- adern in anfänglich flüssiger Gestalt durch- geschwitzt (diapedesis), wird aber durch den Aufenthalt nach und nach etwas fester und schmieriger*).
§. 80.
In größter Menge findet es sich in den mittlern Markhölen der Röhrenknochen, wo es gleichsam eine dichte Wulst bildet, da es hingegen an den Enden dieser Knochen, so wie in den flachen- und rundlichten und vieleckichten Knochen nur in das schwammichte Knochenge- webe (§. 66.) vertheilt ist.
§. 81.
So wie aber anderes Fett von den Zellen des gemeinen Zellgewebes umschlossen wird, so die einzelnen Marktröpfgen von den kleinen Zellchen**) der Markhaut (tela medullaris, oder sogenanntes periosteum internum §. 71.), womit zu dieser Absicht, die sämmtlichen
*) So wie das übrige Fett bey verschiedenen Thieren von verschiedener Consistenz ist, so auch das Kno- chenmark. Bey den Wallfischen z. B. ist es ein flüssiger Thran u. s. w.
**)f. grützmacherde ossum medulla. Lips. 1748. fig. 2. 3. Auch im VIten B. der Hallerischen anatom. Samml.
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§. 79.
Es wird eben so wie anders Fett, auf eine
ganz einfache Weise aus den Häuten der Schlag-
adern in anfänglich flüssiger Gestalt durch-
geschwitzt (diapedesis), wird aber durch den
Aufenthalt nach und nach etwas fester und
schmieriger *).
§. 80.
In größter Menge findet es sich in den
mittlern Markhölen der Röhrenknochen,
wo es gleichsam eine dichte Wulst bildet, da
es hingegen an den Enden dieser Knochen, so wie
in den flachen- und rundlichten und vieleckichten
Knochen nur in das schwammichte Knochenge-
webe (§. 66.) vertheilt ist.
§. 81.
So wie aber anderes Fett von den Zellen
des gemeinen Zellgewebes umschlossen wird,
so die einzelnen Marktröpfgen von den kleinen
Zellchen **) der Markhaut (tela medullaris,
oder sogenanntes periosteum internum §. 71.),
womit zu dieser Absicht, die sämmtlichen
*) So wie das übrige Fett bey verschiedenen Thieren
von verschiedener Consistenz ist, so auch das Kno-
chenmark. Bey den Wallfischen z. B. ist es ein
flüssiger Thran u. s. w.
**) f. grützmacher de ossum medulla. Lips. 1748.
fig. 2. 3. Auch im VIten B. der Hallerischen
anatom. Samml.
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Blumenbach, Johann Friedrich: Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers. Göttingen, 1786, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_knochen_1786/89>, abgerufen am 27.04.2024.
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