Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1780.

Bild:
<< vorherige Seite

den kühnen von Burgund, dem er aber im fol-
genden Jahr von den Eidgenossen Hey Gransee
abgenommen und an die reichen Fugger in Aug-
spurg verkauft wurde.*)

2. Rubinus.

Der Rubin ist wol nach dem Diamant der
härteste Edelstein. Man theilt ihn seiner Farbe
nach in vier Abartungen. a) Der Almandin
vom schönsten hochroth. b) Rubibalais, blaß-
roth, fast rosenfarb. c) Rubispinell violet-
roth. d) Rubicell, gelbroth. Auch die besten
Rubine kommen aus Orient, und haben, wie
wir an einem grossen Balais in unserer Samm-
lung sehen, die Crystallisation des Diamants.

3. Topasius orientalis.

Von bleichgelber Farbe: auf Ceilon, meist im
Wasser abgerundet unter den so genannten Reys;
doch erkennt man noch an manchen die Crystalli-
sation, die aus zwey sechsseitigen Pyramiden
besteht.

4. Topasius occidentalis.

Der Schneckenstein und Brasilische Topas,
haben beide einerley, aber schwer zu beschreiben-
de Figur. Jener vom Schneckenstein (jetzt Kö-
nigskrone) einem Felsen im Sächsischen Berg-
amt Falkenstein, wo er 1729. entdeckt worden,
von blaßgelber Farbe: dieser aus Brasilien; theils

*) Er ist abgebildet in lambecii bibl. Vindobon.
L
. II. p. 516. Die größten Diamanten und an-
dere Edelsteine in der Welt s. bey Tavernier, la
Motraye, und in papillon sur Ia Gravure en
bois. T
. II. p. 281. Den die Russische Kaiserin
von Gregor. Saffray gekauft im Gothaischen Ta-
schen Cal. 1771.

den kühnen von Burgund, dem er aber im fol-
genden Jahr von den Eidgenossen Hey Gransee
abgenommen und an die reichen Fugger in Aug-
spurg verkauft wurde.*)

2. Rubinus.

Der Rubin ist wol nach dem Diamant der
härteste Edelstein. Man theilt ihn seiner Farbe
nach in vier Abartungen. a) Der Almandin
vom schönsten hochroth. b) Rubibalais, blaß-
roth, fast rosenfarb. c) Rubispinell violet-
roth. d) Rubicell, gelbroth. Auch die besten
Rubine kommen aus Orient, und haben, wie
wir an einem grossen Balais in unserer Samm-
lung sehen, die Crystallisation des Diamants.

3. Topasius orientalis.

Von bleichgelber Farbe: auf Ceilon, meist im
Wasser abgerundet unter den so genannten Reys;
doch erkennt man noch an manchen die Crystalli-
sation, die aus zwey sechsseitigen Pyramiden
besteht.

4. Topasius occidentalis.

Der Schneckenstein und Brasilische Topas,
haben beide einerley, aber schwer zu beschreiben-
de Figur. Jener vom Schneckenstein (jetzt Kö-
nigskrone) einem Felsen im Sächsischen Berg-
amt Falkenstein, wo er 1729. entdeckt worden,
von blaßgelber Farbe: dieser aus Brasilien; theils

*) Er ist abgebildet in lambecii bibl. Vindobon.
L
. II. p. 516. Die größten Diamanten und an-
dere Edelsteine in der Welt s. bey Tavernier, la
Motraye, und in papillon sur Ia Gravure en
bois. T
. II. p. 281. Den die Russische Kaiserin
von Gregor. Saffray gekauft im Gothaischen Ta-
schen Cal. 1771.
<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000022">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0055" xml:id="pb499_0001" n="499"/>
den  kühnen von Burgund, dem er aber im fol-<lb/>
genden Jahr  von den Eidgenossen Hey Gransee<lb/>
abgenommen und an die reichen Fugger  in Aug-<lb/>
spurg verkauft wurde.<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Er ist abgebildet in <hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">lambecii</hi></hi></hi> bibl. <hi rendition="#aq">Vindobon.<lb/>
L</hi>. II. <hi rendition="#aq">p</hi>. 516.  Die größten Diamanten und an-<lb/>
dere Edelsteine in der  Welt s. bey Tavernier, la<lb/>
Motraye, und in <hi rendition="#g"><hi rendition="#k"><hi rendition="#aq">papillon</hi></hi></hi> <hi rendition="#aq">sur Ia Gravure en<lb/>
bois. T</hi>. II. <hi rendition="#aq">p</hi>. 281. Den die Russische Kaiserin<lb/>
von Gregor.  Saffray gekauft im Gothaischen Ta-<lb/>
schen Cal.  1771.</p></note></p>
            <p rendition="#indent-2">2. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Rubinus</hi></hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Der Rubin ist wol nach dem Diamant der<lb/>
härteste
Edelstein. Man theilt ihn seiner Farbe<lb/>
nach in vier Abartungen. <hi rendition="#aq">a</hi>) Der Almandin<lb/>
vom schönsten hochroth. <hi rendition="#aq">b</hi>) Rubibalais, blaß-<lb/>
roth, fast  rosenfarb. <hi rendition="#aq">c</hi>) Rubispinell violet-<lb type="inWord"/>
roth. <hi rendition="#aq">d</hi>) Rubicell, gelbroth. Auch  die besten<lb/>
Rubine kommen aus Orient, und haben, wie<lb/>
wir an einem  grossen Balais in unserer Samm-<lb/>
lung sehen, die  Crystallisation des Diamants.</p>
            <p rendition="#indent-2">3. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Topasius  orientalis.</hi></hi></p>
            <p rendition="#l1em">Von bleichgelber Farbe: auf Ceilon, meist im<lb/>
Wasser  abgerundet unter den so genannten Reys;<lb/>
doch erkennt man noch an  manchen die Crystalli-<lb/>
sation, die aus zwey  sechsseitigen Pyramiden<lb/>
besteht.</p>
            <p rendition="#indent-2">4. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Topasius  occidentalis.</hi></hi></p>
            <p rendition="#l1em">Der Schneckenstein und Brasilische Topas,<lb/>
haben  beide einerley, aber schwer zu beschreiben-<lb/>
de Figur.  Jener vom Schneckenstein (jetzt Kö-<lb/>
nigskrone) einem  Felsen im Sächsischen Berg-<lb/>
amt Falkenstein, wo er  1729. entdeckt worden,<lb/>
von blaßgelber Farbe: dieser aus Brasilien;  theils<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[499/0055] den kühnen von Burgund, dem er aber im fol- genden Jahr von den Eidgenossen Hey Gransee abgenommen und an die reichen Fugger in Aug- spurg verkauft wurde. *) 2. Rubinus. Der Rubin ist wol nach dem Diamant der härteste Edelstein. Man theilt ihn seiner Farbe nach in vier Abartungen. a) Der Almandin vom schönsten hochroth. b) Rubibalais, blaß- roth, fast rosenfarb. c) Rubispinell violet- roth. d) Rubicell, gelbroth. Auch die besten Rubine kommen aus Orient, und haben, wie wir an einem grossen Balais in unserer Samm- lung sehen, die Crystallisation des Diamants. 3. Topasius orientalis. Von bleichgelber Farbe: auf Ceilon, meist im Wasser abgerundet unter den so genannten Reys; doch erkennt man noch an manchen die Crystalli- sation, die aus zwey sechsseitigen Pyramiden besteht. 4. Topasius occidentalis. Der Schneckenstein und Brasilische Topas, haben beide einerley, aber schwer zu beschreiben- de Figur. Jener vom Schneckenstein (jetzt Kö- nigskrone) einem Felsen im Sächsischen Berg- amt Falkenstein, wo er 1729. entdeckt worden, von blaßgelber Farbe: dieser aus Brasilien; theils *) Er ist abgebildet in lambecii bibl. Vindobon. L. II. p. 516. Die größten Diamanten und an- dere Edelsteine in der Welt s. bey Tavernier, la Motraye, und in papillon sur Ia Gravure en bois. T. II. p. 281. Den die Russische Kaiserin von Gregor. Saffray gekauft im Gothaischen Ta- schen Cal. 1771.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1780
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1780/55
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. Bd. 2. Göttingen, 1780, S. 499. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1780/55>, abgerufen am 26.04.2024.