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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791.

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Theils in Stinkschiefer wie die Oeninger*) und die
vom Libanon.

2) See-Fische.

die Pappenheimer in Kalkschiefer.

b) Incognita.

Ein ausnehmendes hierher gehöriges Stück habe ich
kürzlich von Wickensen (zwischen hier und Pyrmont)
erhalten: einen kleinen Seefisch in dichtem Kalkstein
mitten zwischen Ammoniten etc.

Hierher gehören wohl viele der Wirbelbeine, Grä-
ten etc. die sich im dichten Kalkstein der Flötz-Gebirge
auch hier bey uns finden.

Ferner mancherley Fischzähne, zumahl die so ge-
nannten Schlangenzungen (glossopetrae) die zwar im
Ganzen den Hayfischzähnen ähneln, aber doch bey nä-
herer Beleuchtung wenigstens von den mir bekannten
Zähnen unsrer jetzigen Hayfische theils ganz auffallend
verschieden sind**).

Und eben dieß scheint der Fall mit vielen Bufoniten
oder so genannten Schlangenaugen zu seyn, wovon
freylich auch manche mit den stumpfen Zähnen des
Klippfisches Aehnlichkeit haben.

*) Hier stammt auch Scheuchzers vermeinter homo
diluvii testis
her, den ich bey dem sel. Chorherren
Gesner in Zürich gesehen habe, und den dieser
würdige Greis selbst für nichts anders als für einen
versteinten Wels hielt.
**) Vergl. J. Reiske de glossopetris Luneburgensibus.
ed
. 2. Norimb. 1787. 8.

Theils in Stinkschiefer wie die Oeninger*) und die
vom Libanon.

2) See-Fische.

die Pappenheimer in Kalkschiefer.

b) Incognita.

Ein ausnehmendes hierher gehöriges Stück habe ich
kürzlich von Wickensen (zwischen hier und Pyrmont)
erhalten: einen kleinen Seefisch in dichtem Kalkstein
mitten zwischen Ammoniten ꝛc.

Hierher gehören wohl viele der Wirbelbeine, Grä-
ten ꝛc. die sich im dichten Kalkstein der Flötz-Gebirge
auch hier bey uns finden.

Ferner mancherley Fischzähne, zumahl die so ge-
nannten Schlangenzungen (glossopetrae) die zwar im
Ganzen den Hayfischzähnen ähneln, aber doch bey nä-
herer Beleuchtung wenigstens von den mir bekannten
Zähnen unsrer jetzigen Hayfische theils ganz auffallend
verschieden sind**).

Und eben dieß scheint der Fall mit vielen Bufoniten
oder so genannten Schlangenaugen zu seyn, wovon
freylich auch manche mit den stumpfen Zähnen des
Klippfisches Aehnlichkeit haben.

*) Hier stammt auch Scheuchzers vermeinter homo
diluvii testis
her, den ich bey dem sel. Chorherren
Gesner in Zürich gesehen habe, und den dieser
würdige Greis selbst für nichts anders als für einen
versteinten Wels hielt.
**) Vergl. J. Reiske de glossopetris Luneburgensibus.
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. 2. Norimb. 1787. 8.
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[695/0711] Theils in Stinkschiefer wie die Oeninger *) und die vom Libanon. 2) See-Fische. die Pappenheimer in Kalkschiefer. b) Incognita. Ein ausnehmendes hierher gehöriges Stück habe ich kürzlich von Wickensen (zwischen hier und Pyrmont) erhalten: einen kleinen Seefisch in dichtem Kalkstein mitten zwischen Ammoniten ꝛc. Hierher gehören wohl viele der Wirbelbeine, Grä- ten ꝛc. die sich im dichten Kalkstein der Flötz-Gebirge auch hier bey uns finden. Ferner mancherley Fischzähne, zumahl die so ge- nannten Schlangenzungen (glossopetrae) die zwar im Ganzen den Hayfischzähnen ähneln, aber doch bey nä- herer Beleuchtung wenigstens von den mir bekannten Zähnen unsrer jetzigen Hayfische theils ganz auffallend verschieden sind **). Und eben dieß scheint der Fall mit vielen Bufoniten oder so genannten Schlangenaugen zu seyn, wovon freylich auch manche mit den stumpfen Zähnen des Klippfisches Aehnlichkeit haben. *) Hier stammt auch Scheuchzers vermeinter homo diluvii testis her, den ich bey dem sel. Chorherren Gesner in Zürich gesehen habe, und den dieser würdige Greis selbst für nichts anders als für einen versteinten Wels hielt. **) Vergl. J. Reiske de glossopetris Luneburgensibus. ed. 2. Norimb. 1787. 8.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 4. Aufl. Göttingen, 1791, S. 695. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1791/711>, abgerufen am 26.04.2024.