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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

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Seiten des Blatts mit einer besondern Haut
überzogen, die man insgemein die Cutikel
nennt, die aber noch von dem eigentlichen
Oberhäutchen, was endlich zu alleräußerst
die Blätter überzieht, gar sehr verschieden,
und vorzüglich mit absorbirenden Gefäßen
(§. 166.) durchzogen ist.

§. 171.

Diese Organisation der Blätter wird um
so merkwürdiger, je größer und wichtiger die
Functionen derselben für die damit versehenen
Gewächse sind. Sie dienen ihnen nämlich
vorzüglichst zur Unterhaltung des so genannten
phlogistischen Prozesses, der bey den Thieren
hauptsächlich durchs Einathmen des respirabeln
Theils der Luft oder seiner Grundlage, des
Sauerstoffs, vollzogen, bey den Pflanzen aber
wohl hauptsächlich durch die obgedachte sonder-
bare Verbindungsart ihrer Spiralgefäße mit
den Luftröhren (§. 163.) bewirkt wird.

§. 172.

Denn auch den Gewächsen ist dieses respi-
rable Gas oder seine Grundlage zum Lebens-
unterhalte unentbehrlich; besonders um (wie es
Ingen-Housz's Untersuchungen mehr als wahrscheinlich
machen) sich dadurch in ihrem belebten Labora-
torium ihren Hauptnahrungsstoff, die Kohlen-
säure (§. 167.) zu bereiten; wovon sie hernach

Seiten des Blatts mit einer besondern Haut
überzogen, die man insgemein die Cutikel
nennt, die aber noch von dem eigentlichen
Oberhäutchen, was endlich zu alleräußerst
die Blätter überzieht, gar sehr verschieden,
und vorzüglich mit absorbirenden Gefäßen
(§. 166.) durchzogen ist.

§. 171.

Diese Organisation der Blätter wird um
so merkwürdiger, je größer und wichtiger die
Functionen derselben für die damit versehenen
Gewächse sind. Sie dienen ihnen nämlich
vorzüglichst zur Unterhaltung des so genannten
phlogistischen Prozesses, der bey den Thieren
hauptsächlich durchs Einathmen des respirabeln
Theils der Luft oder seiner Grundlage, des
Sauerstoffs, vollzogen, bey den Pflanzen aber
wohl hauptsächlich durch die obgedachte sonder-
bare Verbindungsart ihrer Spiralgefäße mit
den Luftröhren (§. 163.) bewirkt wird.

§. 172.

Denn auch den Gewächsen ist dieses respi-
rable Gas oder seine Grundlage zum Lebens-
unterhalte unentbehrlich; besonders um (wie es
Ingen-Housz's Untersuchungen mehr als wahrscheinlich
machen) sich dadurch in ihrem belebten Labora-
torium ihren Hauptnahrungsstoff, die Kohlen-
säure (§. 167.) zu bereiten; wovon sie hernach

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[493/0513] Seiten des Blatts mit einer besondern Haut überzogen, die man insgemein die Cutikel nennt, die aber noch von dem eigentlichen Oberhäutchen, was endlich zu alleräußerst die Blätter überzieht, gar sehr verschieden, und vorzüglich mit absorbirenden Gefäßen (§. 166.) durchzogen ist. §. 171. Diese Organisation der Blätter wird um so merkwürdiger, je größer und wichtiger die Functionen derselben für die damit versehenen Gewächse sind. Sie dienen ihnen nämlich vorzüglichst zur Unterhaltung des so genannten phlogistischen Prozesses, der bey den Thieren hauptsächlich durchs Einathmen des respirabeln Theils der Luft oder seiner Grundlage, des Sauerstoffs, vollzogen, bey den Pflanzen aber wohl hauptsächlich durch die obgedachte sonder- bare Verbindungsart ihrer Spiralgefäße mit den Luftröhren (§. 163.) bewirkt wird. §. 172. Denn auch den Gewächsen ist dieses respi- rable Gas oder seine Grundlage zum Lebens- unterhalte unentbehrlich; besonders um (wie es Ingen-Housz's Untersuchungen mehr als wahrscheinlich machen) sich dadurch in ihrem belebten Labora- torium ihren Hauptnahrungsstoff, die Kohlen- säure (§. 167.) zu bereiten; wovon sie hernach

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 493. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/513>, abgerufen am 26.04.2024.