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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.

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dicht mit muscheligem Bruche; meist nur in kleinen Par-
tien bei andern Kupfererzen; hält außer dem kohlen-
sauren Kupfer meist noch Thonerde. Fundort unter
andern Saalfeld, Dillenburg und Catharinburg. Ge-
halt des letztern (nach Klaproth) = 50 Kupferoxyd,
7 Kohlensäure, 26 Kieselerde, 17 Wasser.

14. Phosphorsaures Kupfererz, Pseudo-
malachit
. (Fr. Cuivre phosphate).

Aus dem Spangrünen ins Smaragdgrüne; undurch-
sichtig, meist seidenglänzend, schimmernd; zartfaseriger
Bruch; meist traubig, nierenförmig; selten in sehr klei-
nen sechsseitigen Krystallen; weich. Gehalt (nach Klap-
roth
) = 68,13 Kupferoxyd, 30,95 Phosphorsäure.
Fundort Virneberg bei Rheinbreiddach im Cölnischen.

15. Olivenerz, Pharmakochalcit, arsenik-
saures Kupfererz
. Cuivre arseniate.

Meist olivengrün, aber auch einerseits ins dunkel
Lauchgrüne und anderseits ins Spangrüne; durchschei-
nend oder durchsichtig; fettglänzend; meist krystallisirt,
theils in spangrünen sechsseitigen Tafeln (Kupfer-
glimmer
oder blätteriges Olivenerz), theils in sehr
flachen Octoedren (Linsenerz), theils in kleinen sechs-
seitigen Säulen etc. und diese theils büschelförmig diver-
girend, theils in kleinen kugelichten Nieren mit büschel-
förmig, faserig seidenglänzendem Bruch (faseriges Oli-
venerz, Engl. wood copper). Gehalt = Kupfer, mit
etwas Eisen durch Arseniksäure verkalkt. Fundort zu-
mal Carrarach in Cornwall.

16. Salzkupfererz, Smaragdochalcit. (Fr.
cuivre muriate, muriate de cuivre oxygene).

Von mancherlei grüner Farbe; vom Undurchsichtigen
bis zum Durchsichtigen; theils matt, erdig; theils ver-
schiedenartiger Glanz. So der Atacamit, als sma-
ragdgrüner Sand, von sehr kleinen doch ungleichförmi-
gen Körnern; durchscheinend; glasglänzend; gibt auf
Kohlen eine schöne blaue und grüne Flamme. Gehalt
(nach Proust) = 70,50 Kupferoxyd, 11 Salzsäure,
18 Wasser. Fundort im westlichen Süd-America in
einem kleinen Flusse in der Sandwüste Atacama zwischen
Peru und Chili.



dicht mit muscheligem Bruche; meist nur in kleinen Par-
tien bei andern Kupfererzen; hält außer dem kohlen-
sauren Kupfer meist noch Thonerde. Fundort unter
andern Saalfeld, Dillenburg und Catharinburg. Ge-
halt des letztern (nach Klaproth) = 50 Kupferoxyd,
7 Kohlensäure, 26 Kieselerde, 17 Wasser.

14. Phosphorsaures Kupfererz, Pseudo-
malachit
. (Fr. Cuivre phosphaté).

Aus dem Spangrünen ins Smaragdgrüne; undurch-
sichtig, meist seidenglänzend, schimmernd; zartfaseriger
Bruch; meist traubig, nierenförmig; selten in sehr klei-
nen sechsseitigen Krystallen; weich. Gehalt (nach Klap-
roth
) = 68,13 Kupferoxyd, 30,95 Phosphorsäure.
Fundort Virneberg bei Rheinbreiddach im Cölnischen.

15. Olivenerz, Pharmakochalcit, arsenik-
saures Kupfererz
. Cuivre arseniaté.

Meist olivengrün, aber auch einerseits ins dunkel
Lauchgrüne und anderseits ins Spangrüne; durchschei-
nend oder durchsichtig; fettglänzend; meist krystallisirt,
theils in spangrünen sechsseitigen Tafeln (Kupfer-
glimmer
oder blätteriges Olivenerz), theils in sehr
flachen Octoëdren (Linsenerz), theils in kleinen sechs-
seitigen Säulen ꝛc. und diese theils büschelförmig diver-
girend, theils in kleinen kugelichten Nieren mit büschel-
förmig, faserig seidenglänzendem Bruch (faseriges Oli-
venerz, Engl. wood copper). Gehalt = Kupfer, mit
etwas Eisen durch Arseniksäure verkalkt. Fundort zu-
mal Carrarach in Cornwall.

16. Salzkupfererz, Smaragdochalcit. (Fr.
cuivre muriaté, muriate de cuivre oxygené).

Von mancherlei grüner Farbe; vom Undurchsichtigen
bis zum Durchsichtigen; theils matt, erdig; theils ver-
schiedenartiger Glanz. So der Atacamit, als sma-
ragdgrüner Sand, von sehr kleinen doch ungleichförmi-
gen Körnern; durchscheinend; glasglänzend; gibt auf
Kohlen eine schöne blaue und grüne Flamme. Gehalt
(nach Proust) = 70,50 Kupferoxyd, 11 Salzsäure,
18 Wasser. Fundort im westlichen Süd-America in
einem kleinen Flusse in der Sandwüste Atacama zwischen
Peru und Chili.



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[579/0597] dicht mit muscheligem Bruche; meist nur in kleinen Par- tien bei andern Kupfererzen; hält außer dem kohlen- sauren Kupfer meist noch Thonerde. Fundort unter andern Saalfeld, Dillenburg und Catharinburg. Ge- halt des letztern (nach Klaproth) = 50 Kupferoxyd, 7 Kohlensäure, 26 Kieselerde, 17 Wasser. 14. Phosphorsaures Kupfererz, Pseudo- malachit. (Fr. Cuivre phosphaté). Aus dem Spangrünen ins Smaragdgrüne; undurch- sichtig, meist seidenglänzend, schimmernd; zartfaseriger Bruch; meist traubig, nierenförmig; selten in sehr klei- nen sechsseitigen Krystallen; weich. Gehalt (nach Klap- roth) = 68,13 Kupferoxyd, 30,95 Phosphorsäure. Fundort Virneberg bei Rheinbreiddach im Cölnischen. 15. Olivenerz, Pharmakochalcit, arsenik- saures Kupfererz. Cuivre arseniaté. Meist olivengrün, aber auch einerseits ins dunkel Lauchgrüne und anderseits ins Spangrüne; durchschei- nend oder durchsichtig; fettglänzend; meist krystallisirt, theils in spangrünen sechsseitigen Tafeln (Kupfer- glimmer oder blätteriges Olivenerz), theils in sehr flachen Octoëdren (Linsenerz), theils in kleinen sechs- seitigen Säulen ꝛc. und diese theils büschelförmig diver- girend, theils in kleinen kugelichten Nieren mit büschel- förmig, faserig seidenglänzendem Bruch (faseriges Oli- venerz, Engl. wood copper). Gehalt = Kupfer, mit etwas Eisen durch Arseniksäure verkalkt. Fundort zu- mal Carrarach in Cornwall. 16. Salzkupfererz, Smaragdochalcit. (Fr. cuivre muriaté, muriate de cuivre oxygené). Von mancherlei grüner Farbe; vom Undurchsichtigen bis zum Durchsichtigen; theils matt, erdig; theils ver- schiedenartiger Glanz. So der Atacamit, als sma- ragdgrüner Sand, von sehr kleinen doch ungleichförmi- gen Körnern; durchscheinend; glasglänzend; gibt auf Kohlen eine schöne blaue und grüne Flamme. Gehalt (nach Proust) = 70,50 Kupferoxyd, 11 Salzsäure, 18 Wasser. Fundort im westlichen Süd-America in einem kleinen Flusse in der Sandwüste Atacama zwischen Peru und Chili.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 579. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/597>, abgerufen am 19.03.2024.