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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

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(M. decumanus. Fr. le surmulot. Engl. the Norway-
rat
) verdrängt, die von röthlich-grauer Farbe und ihr Fell
mit vielen einzelnen langen Borstenhaaren durchmengt ist.

7. Lemmus. der Lemming. M. capite acuto, cauda
brevicula, corpore nigro fulvoque irregulariter
maculato
.

Schreber. tab. 195. A. 195. B.

Häufig in Lappland und Sibirien. Zuweilen emigriren
ganze Legionen von einer Gegend in die andere. Ihre uner-
wartete und unbemerkte Ankunft, und dann auch der Fall,
daß welche von den Raubvögeln in die Luft gehoben und sich
doch noch los gearbeitet und herunter gefallen etc., mag zu
der alten Sage Anlaß gegeben haben, daß es mitunter Lem-
minge vom Himmel regne.

8. Typhlus. die Blindmaus, Slepez. M. ecauda-
tus, palmis pentadactylis, incisoribus supra in-
fraque latis, palpebrarum aperturis auriculisque
nullis
.

Schreber. tab. 206.

Im südlichen Rußland. Lebt mehrentheils unter der Erde.
Soll für seine kleinen ganz deutlichen Augäpfel doch gar kei-
ne Oeffnung in der Gegend der Augenlieder haben, und
folglich gänzlich blind seyn.

10. Marmota. (Arctomys). Auriculae abbreviatae, cau-
da brevis, aut nulla. Dentes ut in praecedentibus
.

1. Alpina. das Murmelthier. (Graubündnisch
murmont vom Lat. mus montanus. Fr. la marmot-
te
). M. corpore depresso, supra fusco, subtus
flavescente
.

v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1812.

In vielen der höhern Alpen von Europa und Asien. Merk-
würdig ist, daß man es auf der allee blanche in Savoyen
theils auf isolirten Klippen findet, die wie Inseln aus diesem
Eismeer hervorragen, etliche Stundenweit von allem unbeeiseten
Erdreich entfernt, und im ganzen Jahr nur etwa sechs Wo-
chen lang vom Schnee entblößt sind; so daß es scheint, die
dasigen Murmelthiere durchschlafen wenigstens zehn Monathe
vom Jahre, und bringen nur einen äußerst kleinen Theil ih-
rer Existenz wachend zu.

2. +. Citellus. das Erdzeiselchen, Suslick.(Mus pon-
ticus
). M. auriculis minimis, cauda villosa, cor-
pore vario
.

(M. decumanus. Fr. le surmulot. Engl. the Norway-
rat
) verdrängt, die von röthlich-grauer Farbe und ihr Fell
mit vielen einzelnen langen Borstenhaaren durchmengt ist.

7. Lemmus. der Lemming. M. capite acuto, cauda
brevicula, corpore nigro fulvoque irregulariter
maculato
.

Schreber. tab. 195. A. 195. B.

Häufig in Lappland und Sibirien. Zuweilen emigriren
ganze Legionen von einer Gegend in die andere. Ihre uner-
wartete und unbemerkte Ankunft, und dann auch der Fall,
daß welche von den Raubvögeln in die Luft gehoben und sich
doch noch los gearbeitet und herunter gefallen ꝛc., mag zu
der alten Sage Anlaß gegeben haben, daß es mitunter Lem-
minge vom Himmel regne.

8. Typhlus. die Blindmaus, Slepez. M. ecauda-
tus, palmis pentadactylis, incisoribus supra in-
fraque latis, palpebrarum aperturis auriculisque
nullis
.

Schreber. tab. 206.

Im südlichen Rußland. Lebt mehrentheils unter der Erde.
Soll für seine kleinen ganz deutlichen Augäpfel doch gar kei-
ne Oeffnung in der Gegend der Augenlieder haben, und
folglich gänzlich blind seyn.

10. Marmota. (Arctomys). Auriculae abbreviatae, cau-
da brevis, aut nulla. Dentes ut in praecedentibus
.

1. Alpina. das Murmelthier. (Graubündnisch
murmont vom Lat. mus montanus. Fr. la marmot-
te
). M. corpore depresso, supra fusco, subtus
flavescente
.

v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1812.

In vielen der höhern Alpen von Europa und Asien. Merk-
würdig ist, daß man es auf der allée blanche in Savoyen
theils auf isolirten Klippen findet, die wie Inseln aus diesem
Eismeer hervorragen, etliche Stundenweit von allem unbeeiseten
Erdreich entfernt, und im ganzen Jahr nur etwa sechs Wo-
chen lang vom Schnee entblößt sind; so daß es scheint, die
dasigen Murmelthiere durchschlafen wenigstens zehn Monathe
vom Jahre, und bringen nur einen äußerst kleinen Theil ih-
rer Existenz wachend zu.

2. †. Citellus. das Erdzeiselchen, Suslick.(Mus pon-
ticus
). M. auriculis minimis, cauda villosa, cor-
pore vario
.

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[52/0062] (M. decumanus. Fr. le surmulot. Engl. the Norway- rat) verdrängt, die von röthlich-grauer Farbe und ihr Fell mit vielen einzelnen langen Borstenhaaren durchmengt ist. 7. Lemmus. der Lemming. M. capite acuto, cauda brevicula, corpore nigro fulvoque irregulariter maculato. Schreber. tab. 195. A. 195. B. Häufig in Lappland und Sibirien. Zuweilen emigriren ganze Legionen von einer Gegend in die andere. Ihre uner- wartete und unbemerkte Ankunft, und dann auch der Fall, daß welche von den Raubvögeln in die Luft gehoben und sich doch noch los gearbeitet und herunter gefallen ꝛc., mag zu der alten Sage Anlaß gegeben haben, daß es mitunter Lem- minge vom Himmel regne. 8. Typhlus. die Blindmaus, Slepez. M. ecauda- tus, palmis pentadactylis, incisoribus supra in- fraque latis, palpebrarum aperturis auriculisque nullis. Schreber. tab. 206. Im südlichen Rußland. Lebt mehrentheils unter der Erde. Soll für seine kleinen ganz deutlichen Augäpfel doch gar kei- ne Oeffnung in der Gegend der Augenlieder haben, und folglich gänzlich blind seyn. 10. Marmota. (Arctomys). Auriculae abbreviatae, cau- da brevis, aut nulla. Dentes ut in praecedentibus. 1. Alpina. das Murmelthier. (Graubündnisch murmont vom Lat. mus montanus. Fr. la marmot- te). M. corpore depresso, supra fusco, subtus flavescente. v. Wildungen Taschenbuch f. d. J. 1812. In vielen der höhern Alpen von Europa und Asien. Merk- würdig ist, daß man es auf der allée blanche in Savoyen theils auf isolirten Klippen findet, die wie Inseln aus diesem Eismeer hervorragen, etliche Stundenweit von allem unbeeiseten Erdreich entfernt, und im ganzen Jahr nur etwa sechs Wo- chen lang vom Schnee entblößt sind; so daß es scheint, die dasigen Murmelthiere durchschlafen wenigstens zehn Monathe vom Jahre, und bringen nur einen äußerst kleinen Theil ih- rer Existenz wachend zu. 2. †. Citellus. das Erdzeiselchen, Suslick.(Mus pon- ticus). M. auriculis minimis, cauda villosa, cor- pore vario.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/62>, abgerufen am 27.04.2024.