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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789.

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a) Io. Fr. Meckel de vasis lymphaticis glandu-
lisque conglobatis. Berolin
. 1757. 4.

Alex. Monro de venis lymphaticis valvulosis.
ibid. eod
. 8.

b) W. Hunter's medical commentaries. P. I. p. 5.

§. 437.

Anlangend ihren Ursprung, so scheinen sie
auf die nämliche Weise, wie die Milchgefäße,
aus dem Darmkanal zu entstehen: nämlich jedes
lymphatische Reiserchen schlürft aus dem zunächst-
liegenden Zellgewebe, gleichsam aus seinem Ge-
biete, den darinn enthaltenen Duft ein, und
treibt ihn sodann weiter fort.

§. 438.

Diese lymphatischen Gefäße sind in ihrem
Fortgange an verschiedenen Stellen mit doppelten
Klappen versehen; fast alle gehen in lymphatische
Drüsen über; die nähern Zweige verbinden sich
an manchen Stellen mit einander, und bilden,
besonders auf der Oberfläche einiger Eingeweide,
z. B. der Lungen, der Leber, u. s. w. zierliche
Netze.

§. 439.

Ihre Verrichtung wird, außer andern Hilfs-
mitteln, die aus dem Vorhergehenden bekannt
sind, vorzüglich durch ihre Zusammenziehbarkeit,
und die außerordentliche Stärke ihrer Membra-
nen, die, ihrer Zartheit ohnerachtet, bey ana-
tomischen Einspritzungen einer schweren Quecksil-
bersäule widerstehen, nicht wenig befördert; hie-
zu kömmt noch, besonders an den Gliedmaßen,
die Bewegung der Muskeln, welche durch ihren
mannigfaltigen Druck diesen Gefäßen eine beson-
dere Stärke ertheilen.

a) Io. Fr. Meckel de vasis lymphaticis glandu-
lisque conglobatis. Berolin
. 1757. 4.

Alex. Monro de venis lymphaticis valvulosis.
ibid. eod
. 8.

b) W. Hunter's medical commentaries. P. I. p. 5.

§. 437.

Anlangend ihren Ursprung, so scheinen sie
auf die nämliche Weise, wie die Milchgefäße,
aus dem Darmkanal zu entstehen: nämlich jedes
lymphatische Reiserchen schlürft aus dem zunächst-
liegenden Zellgewebe, gleichsam aus seinem Ge-
biete, den darinn enthaltenen Duft ein, und
treibt ihn sodann weiter fort.

§. 438.

Diese lymphatischen Gefäße sind in ihrem
Fortgange an verschiedenen Stellen mit doppelten
Klappen versehen; fast alle gehen in lymphatische
Drüsen über; die nähern Zweige verbinden sich
an manchen Stellen mit einander, und bilden,
besonders auf der Oberfläche einiger Eingeweide,
z. B. der Lungen, der Leber, u. s. w. zierliche
Netze.

§. 439.

Ihre Verrichtung wird, außer andern Hilfs-
mitteln, die aus dem Vorhergehenden bekannt
sind, vorzüglich durch ihre Zusammenziehbarkeit,
und die außerordentliche Stärke ihrer Membra-
nen, die, ihrer Zartheit ohnerachtet, bey ana-
tomischen Einspritzungen einer schweren Quecksil-
bersäule widerstehen, nicht wenig befördert; hie-
zu kömmt noch, besonders an den Gliedmaßen,
die Bewegung der Muskeln, welche durch ihren
mannigfaltigen Druck diesen Gefäßen eine beson-
dere Stärke ertheilen.

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[268/0286] a) Io. Fr. Meckel de vasis lymphaticis glandu- lisque conglobatis. Berolin. 1757. 4. Alex. Monro de venis lymphaticis valvulosis. ibid. eod. 8. b) W. Hunter's medical commentaries. P. I. p. 5. §. 437. Anlangend ihren Ursprung, so scheinen sie auf die nämliche Weise, wie die Milchgefäße, aus dem Darmkanal zu entstehen: nämlich jedes lymphatische Reiserchen schlürft aus dem zunächst- liegenden Zellgewebe, gleichsam aus seinem Ge- biete, den darinn enthaltenen Duft ein, und treibt ihn sodann weiter fort. §. 438. Diese lymphatischen Gefäße sind in ihrem Fortgange an verschiedenen Stellen mit doppelten Klappen versehen; fast alle gehen in lymphatische Drüsen über; die nähern Zweige verbinden sich an manchen Stellen mit einander, und bilden, besonders auf der Oberfläche einiger Eingeweide, z. B. der Lungen, der Leber, u. s. w. zierliche Netze. §. 439. Ihre Verrichtung wird, außer andern Hilfs- mitteln, die aus dem Vorhergehenden bekannt sind, vorzüglich durch ihre Zusammenziehbarkeit, und die außerordentliche Stärke ihrer Membra- nen, die, ihrer Zartheit ohnerachtet, bey ana- tomischen Einspritzungen einer schweren Quecksil- bersäule widerstehen, nicht wenig befördert; hie- zu kömmt noch, besonders an den Gliedmaßen, die Bewegung der Muskeln, welche durch ihren mannigfaltigen Druck diesen Gefäßen eine beson- dere Stärke ertheilen.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/286>, abgerufen am 26.04.2024.